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Semester | Herbstsemester 2014 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Ruth Signer (ruth.signer@unibas.ch)
Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Versucht man Roland Barthes Schreiben zu bändigen und – indem man dessen Namen selbst in den Titel einer Veranstaltung setzt – den Autor dahinter zu identifizieren, wird man immer wieder vom Schreiber selbst unterlaufen; der Denker sträubt sich gegen ein Denken, das durch Zuordnung erstarrt. Im Schreiben verschwindet, ganz dem Tod des Autors gemäss, der Schreibende und entzieht sich dem zentrierten Biographismus. Auch die écriture (Schrift, Schreiben), die wohl den konstantesten Zug von Barthesʼ Schaffen bildet, entzieht sich mit ihrem Doppelgesicht von Begriff und Praktik der definitorischen Bestimmung. Barthes selbst aber hat dennoch, nicht ohne Ironie, 1974 sein Schaffen mit den Begriffen émerveillement, science und texte in drei Phasen eingeteilt. Der Phase des Staunens sind vor allem Die Mythen des Alltags (1964) zuzuordnen, in denen Barthes gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten mit einem strukturalistisch-ethnologischen Blick neu beleuchtet. In seiner zweiten Schaffensphase mit dem selbstformulierten Überbegriff der Wissenschaft auf der Basis der Semiologie dreht sich sein Schreiben um die Lust am System. Neben der strukturalen Erzählanalyse (1969-1972) wendet er die Semasiologie auch auf andere Zeichensysteme an wie in Die Sprache der Mode (1967). Die methodische Konsequenz, die den Leser in den Vordergrund rückt, hat er im berühmten Essay Der Tod des Autors (1968) vollzogen. Über die lustvolle Klassifizierung bewegt sich Barthes in eine dritte Phase, in der er sich unter dem Begriff Text, dem Körper und dem Signifikanten zuwendet. Diese Phase ist stark nietzscheanisch geprägt und stellt die Hegemonie des Signifikats radikal in Frage. – Das Forschungsseminar bewegt sich entlang der bedeutenden Texte (z.T. in Auszügen) mit Fokus auf die Momente der écriture, des Textes und der Lust in ihren wechselnden Bedeutungen und in ihrer Beziehung zur Literatur. |
Lernziele | Die Studierenden lernen anhand von anspruchsvollen theoretischen Texten neben den Grundbegriffen der Semiologie einen eigenwilligen, auf das Schreiben, den Text und den Körper bezogenen Umgang mit literarischen Texten und anderen kulturellen Erzeugnisse kennen. |
Literatur | Einführend: RÖTTGER-DENKER, Gabriele: Roland Barthes zur Einführung, Hamburg: Junius 1989. BARTHES, Roland: Mythen des Alltags, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2012 [franz. 1957, dt. 1964]. BARTHES, Roland: Die Lust am Text, übers. von Traugott König, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1974 [franz. 1973]. |
Bemerkungen | Literatur nach 1850 |
Teilnahmevoraussetzungen | abgeschlossene BA-Stufe |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über http://www.isis.unibas.ch erforderlich |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Slavistik (Master Studienfach: Slavistik (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Deutsche Literaturwissenschaft: Grundwissen Master (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul English & American Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011)) Modul Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik) Modul Literaturtheorie (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Modul Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Research Skills in English Linguistics or Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Deutsche Philologie (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |