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Semester | Frühjahrsemester 2015 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Caroline Arni (caroline.arni@unibas.ch, BeurteilerIn)
Michael Suter (mischa.suter@unibas.ch) |
Inhalt | Nicht die Fabrikhalle, sondern Küchen, Ställe und Privatwohnungen waren für LohnarbeiterInnen der häufigste Arbeitsplatz im 19. Jahrhundert. Häusliche Dienste stellten in der Hochphase der Industrialisierung eine der grössten Berufsgruppen, und der grösste Teil davon waren Frauen. Deren Arbeit stufte die Nationalökonomie indes von Beginn weg als unproduktiv ein, so dass die Figur der Dienstbotin aus manchen zentralen gesellschaftlichen Wissensbeständen ausgeblendet wurde, während sie in anderen - etwa dem Recht oder der Literatur - immer wieder auftauchte. Häusliche Dienste historiographisch zu deuten, bleibt eine konzeptuelle Herausforderung - umso mehr als sich heute eine erneute Zunahme von oft ökonomisch und sozial prekären "Dienst"-Verhältnissen im Bereich der sogenannten Care-Arbeit (Hausarbeit, Kinderbetreuung, Altenpflege) abzeichnet. Im Forschungsseminar greifen wir diese Thematik auf und beschäftigen uns mit dem Dienst im 19. Jahrhundert. Im Zentrum stehen Gerichtsakten aus dem Basler Staatsarchiv; ausserdem verfolgen wir die Konzeptualisierung von häuslichen Diensten in Verwaltung, Wissenschaft und imaginativer Literatur. Wir diskutieren dabei unterschiedliche theoretische Perspektiven (Geschlechter- und Arbeitsgeschichte, Sozialgeschichte des Rechts, Emotions- und Körpergeschichte u.a.) wie auch methodologische Konzepte zur Quelleninterpretation (mikrogeschichtliche Zugänge, Impulse aus den Subaltern studies, Ansätze der multi-sited ethnography oder der Soziologie der Rechtfertigung). Als Leitfrage beschäftigt uns, wie Vorstellungen von Modernisierung herausgefordert werden, wenn die Dienstmädchen ins Spiel kommen: Arbeitskräfte, die hochgradig mobil und marktgesteuert waren, zugleich aber in rechtlicher Abhängigkeit ihrer Herrschaften und zu guten Teilen in einer Naturallohn-Ökonomie lebten. Schliesslich ging die Tätigkeit von Dienstmädchen bei weitem nicht im Repräsentationsbedarf bürgerlicher Haushalte auf, sondern betrieb in Betreuungsketten die Reproduktionsarbeit der ganzen Gesellschaft, Arbeiterfamilien eingeschlossen. Kurz gesagt: Als immer wieder strittige soziale Kategorie ebenso wie als alltäglich präsente Arbeiterinnen wirkten Dienstmädchen mit an dem, was Moderne heisst. |
Teilnahmevoraussetzungen | Masterstudierende der Geschichte. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Methoden - Reflexion - Theorien: Differenz - Identität - Kritik (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Neuere / Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte) Modul Neuere und Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Profil: Geschlechtergeschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Profil: Schweizer Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |