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Semester | Frühjahrsemester 2015 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Markus Klammer (markus.klammer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Unter den Neoavantgarden der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der Situationismus eine der radikalsten. Die Situationistische Internationale wurde im Jahr 1957 gegründet und war bis 1972 in verschiedenen europäischen Großstädten, vor allem aber in Paris aktiv. Auch in den Studentenprotesten des Mai 1968 spielten die Situationisten eine entscheidende Rolle. Ihr Ziel war es nicht nur, die Differenz von Kunst und Leben aufzulösen, sondern die autonome Form des Kunstwerks überhaupt zu untergraben und an die Stelle der Werkform eine zugleich politische und ästhetische revolutionäre Praxis zu setzen. Die Situationisten strebten eine aktive Umgestaltung des urbanen Raums an, in dem sie sich bewegten, und wandten sich gegen die großen Bauprogramme in den europäischen Städten der Nachkriegszeit. Sie arbeiteten in den verschiedensten Medien. Sie drehten Filme, kollagierten, malten, entwarfen utopische Karten, dichteten, zeichneten Comics, verfassten Traktate und Pamphlete und schrieben politische und philosophische Abhandlungen. Die Wirkungen dieser entgrenzten ästhetischen Praxis sind bis in die Gegenwartskunst zu spüren. Die Vorlesung wird versuchen, ihnen nachzugehen. Das Konzept einer «Underground Culture» beispielsweise ist ohne den Situationismus undenkbar. Neben der Geschichte des Situationismus wird die Vorlesung die von den Situationisten geprägten künstlerischen Verfahrensweisen und Methoden wie «Psychogeographie», «dérive», «unitärer Urbanismus», «détournement» oder die «Erfindung von Situationen» in den Blick nehmen und die dahinterstehenden ideologischen und kunsttheoretischen Voraussetzungen beleuchten. Besonderes Augenmerk wird der Person Guy Debords gelten. Er war das einflussreichste Mitglied der Situationistischen Internationale. Seine Filme setzen sich aus dem «zweckentfremdeten» Material anderer Filme zusammen und werden in der Regel von einem Kommentar begleitet, den Debord selbst spricht. Mit dem Buch «Die Gesellschaft des Spektakels» (1967) hat er das theoretische Manifest der Bewegung verfasst, ein Buch, welches den bis heute einflussreichen Begriff des »Spektakels« entwickelt und das wir ausführlich diskutieren werden. Wie Theodor W. Adornos und Max Horkheimers Begriff der «Kulturindustrie« ist »Spektakel« als Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft gedacht, in der Bilder – in den Kinos und auf den Bildschirmen zu Hause, in den Zeitungen und Magazinen, aber auch in den Galerien und Museen – die vorherrschende kulturelle Währung sind. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmeldung über Mona erwünscht. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Epochenmodul Moderne und Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte) Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Moderne / Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte) Modul Profil: Bildtheorie und Bildgeschichte (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte) Modul Werkorientierung (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Leistungsnachweis |
Hinweise zur Prüfung | Mündliche Prüfung in der letzten Vorlesungswoche. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | eine Wiederholung, Wiederholung zählt |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kunstgeschichte |