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Semester | Frühjahrsemester 2015 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Caroline Arni (caroline.arni@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Ebensosehr wie von der Bemeisterung des geschichtswissenschaftlichen Handwerks lebt gute Geschichtsschreibung von der Bereitschaft, sich auf benachbarte Disziplinen einzulassen. Wo HistorikerInnen mit Texten oder Bildern handeln, wo sie von Gesellschaft, Kultur oder Wirtschaft reden, wo sie Handeln rekonstruieren oder Erfahrungen und Subjektivitäten - überall gilt es Begriffe und Vogehensweisen zu reflektieren, die in andern Disziplinen entfaltet werden. Dieser Disziplinenkontakt wird dort ein wechselseitiger, wo HistorikerInnen in die entsprechenden Diskussionen ihrerseits die Aufforderung zur Historisierung von Gegenständen und Konzepten einbringen. Ein solcher Transfer von theoretischen Perspektiven und methodologischen Ansätzen setzt ein Bewusstsein für disziplinäre Besonderheiten ebensosehr voraus, wie die Bereitschaft, die Eigenlogik anderer Disziplinen zu anerkennen und gerade auf dieser Grundlage sich für die potentielle Übertragbarkeit von Ansätzen und ihre Grenzen zu interessieren. Die Aufforderung zum „jenseits der Disziplin“ meint in diesem Sinn einen doppelten Impuls: Sie zielt erstens auf ein Gespräch mit anderen Disziplinen, das zweitens die Bereitschaft voraussetzt, nicht auf disziplinäres Handwerk, aber auf disziplinäre Selbstgenügsamkeit zu verzichten und eigene Gewissheiten und Imperative in Frage zu stellen - und also sich un-diszpliniert zu verhalten. Nach den Konjunkturen u.a. der historischen Sozialwissenschaft, der Kulturgeschichte, der Historischen Anthropologie, des linguistic turn, die alle auf ihre Weise Konzept-Transfers realisierten, zeichnen sich zurzeit neue Felder möglicher Rezeption ab. Zentral dafür sind aktuelle Entwicklungen insbesondere auch in der französischen Soziologie und Anthropologie, wobei wichtige Impulse und Schnittstellen mit der Wissenschaftsforschung zu verzeichnen sind. Die auf zwei Semester angelegte Übung widmet sich der Rezeption dieser Ansätze, wobei es erst in zweiter Linie um bereits erfolgte Aneignungen durch HistorikerInnen geht. In erster Linie sollen zentrale Texte aus der Soziologie und der Anthropologie selbst gelesen werden. Dabei widmen wir uns insbesondere den Ansätzen einer "symmetrischen" Anthropologie oder Soziologie und den damit verbundenen Diskussionen um eine "ontologische Wende" (bes. P. Descola, B. Latour) sowie den "neuen Soziologien" wie der "Soziologie der Konventionen" oder der "Soziologie der Kritik" (L. Boltanski, L. Thévenot, D. Fassin). Mögliche Konzepttransfers werden wir jeweils historiographiegeschichtlich in bisherige Disziplinenkontate zwischen Geschichte und Anthropologie resp. Soziologie einordnen. |
Bemerkungen | Die Veranstaltung eignet sich für Studierende mit Interesse an Theorie und Disziplinenkontakten; vorausgesetzt ist die Bereitschaft zur Lektüre umfassender und anspruchsvoller Texte. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul AMT (Archive, Medien, Theorien) (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Analysefelder: Ideen - Diskurse - Wissen (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Forschung und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte) Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Methoden - Reflexion - Theorien: Historik - Historiographie (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Profil: Geschlechtergeschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Theorie (Master Studienfach: Geschichte) Modul Theorie und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Vertiefung in Altertumswissenschaften und Geschichte (Master Studienfach: Alte Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) Modul Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften MA (Master Studienfach: Alte Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |