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Semester | Frühjahrsemester 2015 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Klaus Neumann-Braun (k.neumann-braun@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Wie und warum gebrauchen Menschen Medien? Was sagen Auflagenzahlen, Reichweiten und Einschaltquoten aus? Welche Bedürfnisse haben MedienkonsumentInnen und werden diese von den Medien überhaupt und – wenn ja – in welcher Form befriedigt? Welche unterschiedlichen Bedeutungen verbinden sich mit den Begriffen Mediennutzung, Medienrezeption, Medienwirkung und Medienaneignung, die in der gegenwärtigen Publikumsforschung unterschieden werden. Letztere wird angesichts des wachsenden Markts der Medienangebote immer bedeutsamer, da sich die Publikumsaufmerksamkeit kaum verändert. Durch diese Entwicklung scheint die Frage, wie Menschen Medieninhalte wahrnehmen, wie sie diese verarbeiten und weshalb sie sich ihnen überhaupt zuwenden, brisanter denn je. Schnell verfügbare und leicht instrumentalisierbare Aufmerksamkeitsindikatoren wie Einschaltquoten und Marktanteile besitzen dafür bestenfalls deskriptive Qualität, denn sie sagen nur sehr wenig darüber aus, weshalb die Zuwendung zu Medienangeboten erfolgte und welche Konsequenzen sie bspw. für das Sozialverhalten haben könnte. Will man vor allem diese vertiefenden Fragen klären, muss insbesondere auf die theoretische Fundierung des Begriffs der Medienrezeption eingegangen werden. Erst eine solche Reflexion ermöglicht es, die Befunde der empirischen zielgruppen-, sendungs- und programmbezogenen Medienforschungsstudien in einem sinnvollen Erklärungsrahmen zusammenzuführen. Im ersten Teil der Lehrveranstaltung (Zentralbegriff: Rezeption) werden also verschiedene theoretische Perspektiven der gegenwärtigen Mediennutzungs- und Medienrezeptionsforschung vorgestellt und deren Erklärungsreichweite und -grenzen reflektiert. Es werden auf diese Weise Einblicke in die individuelle, persönliche Rezeption von Medienangeboten durch Individuen und (Klein-)Gruppen (Mikro-Analyseebene) vermittelt. Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung wird in der Perspektive des Zentralbegriff der „Aneignungskulturen“ die Frage behandelt, in welchem Ausmass diese individuellen Lesarten durch kulturelle, gesellschaftliche Muster und Cluster strukturiert werden (Meso-Analyseebene). Die Unterschiedlichkeit der Interpretationen von Mediensymboliken ist – so die Grundthese – rückzubinden an die sozioökonomische und soziokulturelle Struktur der Gesellschaft: Nur dann nämlich lässt sich zeigen, wie Mitglieder unterschiedlicher sozialer Aggregate (statistische Kategorien (wie Race, Gender usf.), Klassen, Schichten, Milieus, (Teil-)Kulturen, Szenen), die unterschiedliche ‚kulturelle Codes’ teilen, eine bestimmte Nachricht, Sendung usf. unterschiedlich interpretieren und verstehen, aber eben nicht auf einer persönlichen, ideosynkratischen Ebene, sondern auf eine systematische Art und Weise, die in Verbindung mit ihrer sozio-ökonomischen und soziokulturellen Position in der Gesellschaft steht. Dieser Forschungsperspektive folgend gilt es insgesamt gesehen auf drei Forschungskontexte einzugehen: • erstens die Arbeiten der sog. Cultural Studies zum Thema „Soziokulturelle Lage und Ethnografie“ (hier: „Mapping kultureller Kontexte“) • zweitens Arbeiten aus dem Bereich der (methodisch quantitativ verfahrenden) Lebensstil-Forschung • drittens Arbeiten aus dem Bereich der (methodisch qualitativ verfahrenden) Milieu- und (Jugend-)Kultur-Forschung. |
Lernziele | Die Studierenden lernen am Beispiel der Medienkommunikation den Zusammenhang von Subjekt und gesellschaftlicher Lage zu erkennen und reflektieren. Es gelingt ihnen, in Forschungs-orientierter Sicht, Grenzen und Reichweite der verschiedenen Denkschulen und ihrer methodischen Ausrichtung zu differenzieren und einzuschätzen. |
Literatur | - Zur Einführung: Hepp, Andreas (1999): Aneignungsforschung: Soziokulturelle Lage und Ethnografie. (S. 164-253). In: ders.: Cultural Studies und Medienanalyse. Eine Einführung. Opladen (Westdeutscher Verlag). - Die Seminarliteratur ist zugänglich über Adam (www. adam.unibas.ch) |
Bemerkungen | Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Studierende beschränkt. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Basisstudium Medien, Kommunikation, Gesellschaft (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft) Modul Gesellschaft und Politik 1 (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2012)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Der Erwerb von Kreditpunkten ist durch folgende Leistungen möglich: (1) regelmäßige Teilnahme an allen Seminarsitzungen (eine Anwesenheitsliste wird geführt; Arztzeugnisse, Bescheinigungen Militär-/ Zivildienst sind in Eigeninitiative an die zuständige Hilfsassistentin, Sarah Bizzarri (sarah.bizzarri@unibas.ch), einzureichen) und (2) aktive Mitarbeit (Gruppenarbeit mit Referat, Handout usf.). (3) Zusätzlich ist es möglich, eine Proseminar-Arbeit zu verfassen. Abzugeben in elektronischer Form (Umfang: 8-10 DIN A4-Seiten). Abgabetermin dieser schriftlichen Leistung (inkl. Erklärung zur selbständigen Verfassung der Arbeit): bis zum 10.07.15 an Sarah Bizzarri (sarah.bizzarri@unibas.ch). Gruppenarbeiten (bis zu drei Mitglieder) sind möglich, die Leistungen der jeweiligen Gruppenmitglieder sind dabei einzeln auszuweisen, als Umfang einer solchen Gruppenarbeit sind ca. 30 Seiten Text à 2.500 Zeichen erwartbar. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |