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| Semester | Herbstsemester 2015 |
| Angebotsmuster | einmalig |
| Dozierende | Sarah Schilliger (sarah.schilliger@unibas.ch, BeurteilerIn) |
| Inhalt | Wir sehen den Tomaten, den Erdbeeren, dem Wein oder dem Alpkäse, die abgepackt zum Kauf im Supermarkt bereitstehen, nicht an, wie viel Arbeit in ihnen steckt. Oft klebt darauf eine Etikette, die garantiert, dass das Produkt aus der Region oder aus den Alpen kommt. Doch diese Produkte sind unvorstellbar ohne die Verfügbarkeit einer Vielzahl migrantischer Arbeitskräfte. Wir beschäftigen uns in diesem Seminar mit den Zusammenhängen zwischen industrialisierter Landwirtschaft, globalisierten Wertschöpfungsketten, differenziellen Logiken von Migrationspolitiken und den Arbeitsbedingungen von migrantischen Landarbeiter_innen. Dem Verhältnis von Landwirtschaft und Migration gehen wir auf drei Ebenen nach: 1) Wir beschäftigen uns mit der Situation von migrantischen Landarbeiter_innen in der Landwirtschaft Europas / der Schweiz. Wir rücken dazu die Rolle von staatlichen und suprastaatlichen Politiken (Migrationspolitiken, Landwirtschaftspolitiken) in den Fokus. Zudem nehmen wir das Modell landwirtschaftlicher Intensivproduktion in den Blick und fragen nach den Rekrutierungsstrategien in diesem Arbeitssektor. Ein Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit Fallstudien aus Italien, Spanien, Frankreich und der Schweiz. 2) Wir leuchten exemplarisch die Hintergründe von Migration aus, indem wir danach fragen, wie Migration auf vielfältige Art und Weise verknüpft ist mit Restrukturierungen im landwirtschaftlichen Sektor in den Ländern des ‚Globalen Südens’ und Osteuropas. Wir schauen uns aus einer postkolonialen Perspektive die transnationalen Beziehungen der EU / der Schweiz zu den Ökonomien der Herkunftsländer der Migrant_innen an (Stichworte: Strukturanpassungsprogramme, Subventionspolitik, Landgrabbing, u.a.) und ergründen, inwiefern dadurch Dynamiken verstärkt werden, die zu Landflucht und transnationalen Migrationsbewegungen führen. 3) Schliesslich diskutieren wir Perspektiven einer anderen, sozial und ökologisch nachhaltigen Produktionsweise in der Landwirtschaft sowie gegenhegemoniale/widerständige Strategien von Konsument_innen, Kleinbäuer_innen und Landarbeiter_innen. |
| Literatur | Gertel, Jorg; Sippel, Sarah Ruth (Hrsg.) (2014): Seasonal Workers in Mediterranean Agriculture. The social costs of eating fresh. Routledge. Europäisches BürgerInnenforum (2008): Peripherie und Plastikmeer. Globale Landwirtschaft - Migration - Widerstand. |
| Unterrichtssprache | Deutsch |
| Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
| Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
|---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
| Module |
Modul Internationales Zusatzwissen (Master European Studies (Studienbeginn vor 01.02.2015)) Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie) Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Raum/Bewegung (Bachelor Studienfach: Gesellschaftswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Vertiefungsmodul Global Europe: Arbeit, Migration und Gesellschaft (Master European Global Studies) |
| Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
| Hinweise zur Prüfung | Aktive Diskussion, Thesenpapiere und Fallbeispiele erarbeiten. |
| An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
| Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
| Skala | Pass / Fail |
| Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
| Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
| Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |