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Semester | Frühjahrsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Religionsgeschichte ist auch eine Geschichte des Drogengebrauchs. Von Ritualen, Ekstasetechniken über Pilze, Tee, Alkohol bis hin zu Opium, LSD und Ecstasy. Individuell und kollektiv gebraucht, werden Grenzerfahrungen, Wahrnehmungserweiterungen, sakrale Kommunikationen, Ekstasezustände und meditative Einkehr durch Drogen befördert. Viele Thesen und Themen zur Religion werden mit dem Gebrauch von Drogen im weitesten Sinne in Zusammenhang gebracht: Das Christentum als Produkt des Konsums eines Rausch-Pilzes; die Frage nach dem Wein im Abendmahl; der Trank der Unsterblichkeit in China; Rituale zur Erzeugung von Endorphinen (endogenes Morphin); Bodhidharma und die Kultivierung des Tees; der Einsatz von Entheogenen in Ritualen (Peyote-Kult, Schamanismus) usw. Zum Bereich der Religion gehören ‚ausserordentlichen’ Erfahrungen, Imaginationen und Visionen. Insbesondere Drogen, aber auch Rituale, befördern diese Erfahrungen, stimulieren und provozieren Wahrnehmungen, Visionen und Einsichten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass vor dem Hintergrund verschiedenster kultureller Hintergründe Drogen eingesetzt werden, um religiöse ‚Ziele’ – welche auch immer das sein mögen – zu erreichen. Dies ist auf der anderen Seite mit ein Grund dafür, wieso der Gebrauch von psychoaktiven Drogen diskursiv der Religion oder der sogenannten Magie zugewiesen wird und ihr Gebrauch in Medizin und Psychologie nur unter bestimmten Vorzeichen als legitim erscheint. Zunehmend gibt es zunehmend psychopharmakologische Untersuchungen, die die (psycho)physischen Grundlagen der Wirkungsweise von Drogen untersuchen. Der Studientag will anhand von ausgewählten Fallbeispielen diesen Phänomenen in einem interdisziplinären Forum nachgehen. Dabei wird der Schwerpunkt auf einem Forschungsbereich liegen, der als ‚Religionspsychopharmakologie’ bezeichnet werden kann: Welche körperlichen Wirkmechanismen liegen der Wirkung von Drogen und Ritualen zugrunde? |
Lernziele | Unterschiedliche Perspektiven auf ein religionsbezogenes Thema kennenlernen und diese unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren und einzuordnen. |
Literatur | John M. Allegro: Der Geheimkult des heiligen Pilzes. Rauschgift als Ursprung unserer Religionen [The Sacred Mushroom and the Cross, 1970], Wien, München, Zürich: Molden 1971. Hubert Cancik (Hg.): Rausch – Ekstase – Mystik. Grenzformen religiöser Erfahrung, Düsseldorf: Patmos 1978. Robert Feustel: Grenzgänge. Kulturen des Rausches seit der Renaissance, München: Fink 2013. Robert Forte: Entheogens and the Future of Religion, Rochester: Park Street Press 2012. Rudolf Gelpke: Vom Rausch im Orient und Okzident, 2. Aufl., Stuttgart: Klett-Cotta 1995. Albert Hofmann: LSD mein Sorgenkind, Stuttgart: Klett-Cotta1979 [5. Aufl. 2015.] Mike Jay: High Society. Eine Kulturgeschichte der Drogen, Darmstadt: Primus 2011. Manfred Josuttis; Hanscarl Leuner (Hgg.): Religion und die Droge. Ein Symposion über religiöse Erfahrungen unter Einfluß von Halluzinogenen, Stuttgart u.a.: Kohlhammer 1969. Lucy’s Rausch. Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur, Solothurn: Nachtschattenverlag 2014/2015 (bislang 3 Bände). Kostis Papajorgis: Der Rausch. Ein philosophischer Aperitif, Stuttgart: Klett-Cotta 1993. |
Bemerkungen | Ein detailliertes Programm wird nach Ablauf der Belegfrist verschickt. |
Teilnahmevoraussetzungen | Der Studientag ist für Studierende aus allen Semestern und allen Disziplinen offen; allerdings ist die Teilnehmerzahl auf ca. 50 Personen beschränkt. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Über die Belegung der Veranstaltung oder indem man sich direkt im Studiensekretariat der Religionswissenschaft bei Frau Daniela Mueller (daniela.muelle@unibas.ch) anmeldet. Eine Einladung mit Programm wird kurz vor der Veranstaltung versendet. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Alternative Religionsgeschichte (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Erweiterung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Erweiterung Religionswissenschaft MA (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Grundstudium Religionswissenschaft und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Religionstheorie und Religionsforschung (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie) Modul Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Theologie) Modul Transformationsprozesse und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Vergleichende Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | 2 KP für die aktive Beteiligung am ganzen Studientag und das Verfassen eines ca. 8-seitigen Essays zum Thema des Studientags (ansonsten freie Themenwahl). Der Essay muss bis zum 15. Juni 2016 mit namentlicher Kennung eingesandt werden (PDF per Mail an: juergen.mohn@unibas.ch). |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Religionswissenschaft |