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Semester | Frühjahrsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Cornelius Friedemann Moriz (c.moriz@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In der modernen „Leistungsgesellschaft“ gilt Arbeit gemeinhin als zentraler Lebenszweck und Medium sozialer Inklusion. Sogar die Würde des Menschen sehen viele an die Arbeit gekoppelt, was beispielsweise darin Ausdruck findet, daß das „Recht auf Arbeit“ – und nicht etwa das „Recht auf Faulheit“ – Eingang in den Katalog der Menschenrechte fand (Par. 23). Arbeit ist demzufolge ein kostbares Gut, von dem nicht weniger als Sinn, Vergemeinschaftung und Selbstverwirklichung des Menschen abhängen. Mit dieser Sichtweise steht die Moderne freilich in krassem Gegensatz zu vormodernen Zeiten, in denen man die Arbeit als zwar unumgängliche, jedoch ungeliebte Mühsal und Plackerei betrachtete, die man so kurz wie möglich hielt und im „Idealfall“ ganz den Sklaven überließ. Für Aristoteles zum Beispiel hieß arbeiten „Sklave der Notwendigkeit“ zu sein, und eben dies war eines freien Mannes nicht würdig – geschweige denn, daß man(n) sich mit und über die Arbeit in einem positiven Sinne „identifiziert“ und „selbstverwirklicht“ hätte! Die Fragen, die vor diesem Hintergrund im Seminar „Soziologie der Arbeit“ behandelt werden, sind nun (u. a.) folgende: Aus welchen Gründen kam es in der bürgerlichen Moderne zu dieser ungeheuren Aufwertung der (Erwerbs-)Arbeit? Welche gesellschaftlichen Triebkräfte stecken dahinter, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für das Selbstverständnis des modernen Individuums wie auch für die heutigen Arbeits- und Lebensverhältnisse? Wie wird Arbeit eigentlich gesellschaftlich verteilt und organisiert, und in welchem Verhältnis stehen erwerbsförmige und nicht-erwerbsförmige Arbeit zueinander? Und nicht zuletzt: Läßt sich ein utopisches „Jenseits der Arbeitsgesellschaft“ heute überhaupt noch vernünftig denken und sachlich wie normativ plausibilisieren? |
Lernziele | Die Studierenden: - kennen den gesellschaftlichen Stellenwert von "Arbeit" in Vergangenheit und Gegenwart, - kennen die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die heutigen Arbeits- und Lebensverhälnisse inklusive der gesellschaftlichen Verteilung von Erwerbs- und Nichterwerbsarbeit. |
Literatur | Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben, 9. Aufl., München 2010. Böhle, Fritz u. a. (Hg.): Handbuch Arbeitssoziologie, Wiesbaden 2010; online über UB Basel. Conze, Werner: „Arbeit“, in: Otto Brunner u. a. (Hg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 1, Stuttgart 1972, S. 154-215. Hirsch-Kreinsen, Hartmut: „Arbeit“, in: Nina Baur u. a. (Hg.): Handbuch Soziologie, Wiesbaden 2008, S. 33-53; online über UB Basel. |
Bemerkungen | Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 30 Personen. Die Plätze werden vergeben nach der Reihenfolge der Anmeldung in MOnA und persönlichem Erscheinen in der ersten Sitzung. Studierende der Soziologie haben Vorrang. |
Teilnahmevoraussetzungen | Das Seminar richtet sich ausschließlich an Bachelor-Studierende und setzt den erfolgreichen Besuch folgender Veranstaltungen voraus: Einführungskurs Soziologie (11334), Methoden der empirischen Sozialforschung und methodologische Grundlagen I (11337), Geschichte und Theorien der Soziologie (13731), Soziologische Theorie (13746). |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Wirtschaft, Wissen und Kultur (Bachelor Studienfach: Soziologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Wirtschaft, Wissen und Kultur (Bachelor Studienfach: Soziologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Präsentation, Essay oder vergleichbare Leistung(en). Näheres hierzu in der ersten Sitzung. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |