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Semester | Herbstsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Irene Holzer (irene.holzer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Isidor von Sevilla hatte im 4. Jahrhundert n.Chr. attestiert, dass es nicht möglich sei, Musik aufzuschreiben. Vier Jahrhunderte später, in der Karolingerzeit, entstand jedoch eine neue Schriftart, die genau dies vollbrachte: Gesänge wurden von nun an mit Hilfe von Neumen erfasst und damit erstmals auch schriftlich tradiert. Die einzelnen Neumenfamilien, die in den kulturellen Zentren Europas bis ins Hochmittelalter entstanden, prägten dabei jedoch eigene, je charakteristische Schriftbilder aus, die wiederum Rückschlüsse auf die praktische Ausführung sowie die theoretische Durchdringung der Schriftzeichen zulassen. Gemeinsam ist allen Neumenschriften dabei, dass sie den Transfer von Klang zu Schrift und umgekehrt von Schrift in Klang verbildlichen. Durch diesen Eintritt der Musik in ihre Geschichtlichkeit, öffnet diese frühe Notationsart nicht nur die Musik im Allgemeinen, sondern auch ihre Verschriftlichung im Besondern der theoretischen Auseinandersetzung mit ihr selbst. Der historischen wie systematischen Ausrichtung des Kurses entsprechend, zielt diese Übung darauf, nach einer grundlegenden Einführung in das Repertoire der einzelnen Neumenfamilien, das Bewusstsein sowohl für historische wie auch aktuelle schrifttheoretische Diskurse zu schärfen. |
Lernziele | Die Studierenden - kennen die einzelnen Neumenzeichen in ihren Ausformungen aller Neumenfamilien, können diese benennen, charakterisieren und einordnen - kennen die zentrale Literatur der Neumenforschung und sind fähig, sich exemplarisch mit Spezialfragen auseinanderzusetzen - kennen die zentralen – historischen wie aktuellen - Theorien zu Schrift und können sich aus musikwissenschaftlicher Sicht in schrifttheoretische Diskurse kompetent einbringen |
Literatur | Zur Vorbereitung: - Möller, Harmut: Die Schriftlichkeit der Musik und ihre Folgen. In: Europäische Musikgeschichte. Bd. 1. Hg. von Sabine Ehrmann-Herfort, Ludwig Finscher und Giselher Schubert. Kassel 2002. - Haas, Max: Notation. 4. Neumen [Art.]. In: Ludwig Finscher (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sachteil, Bd. 7, Kassel u.a. 1997, Sp. 296–317. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Ältere Musikgeschichte (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Historischer Bereich I (bis ca. 1450) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Historischer Bereich II (ca. 1450-ca.1600) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Zum Erwerb von Kreditpunkten sind neben regelmässiger Teilnahme und Mitarbeit in der Lehrveranstaltung wöchentlich nach- und vorbereitende Aufgaben zu machen. Zur Vertiefung einzelner Fachgebiete können freiwillig Kurzreferate übernommen werden. Die Inhalte des Kurses werden am Ende des Semesters in einer schriftlichen Klausur geprüft. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Musikwissenschaft |