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Semester | Herbstsemester 2016 |
Angebotsmuster | Jedes 3. Semester |
Dozierende | Sabine Gless (sabine.gless@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Grenzüberschreitende Strafverfolgung macht Schlagzeilen, wie etwa bei der Verhaftung mutmasslicher Mafia-Angehöriger im Thurgau, der Auslieferung der nach Italien geflohenen Gefängnisaufseherin oder der Selbstanzeige einer Schweizer Grossbank wegen Unregelmässigkeiten bei Bestimmung des Libor-Zinses. Dies illustriert die unterschiedlichen Facetten des europäischen Strafrechts in prominenten Fällen. Der Alltag des europäischen Strafrechts ist jedoch eher durch weniger spektakuläre Fälle geprägt: die Schengen-Zusammenarbeit, der tägliche Datenaustausch zwischen nationalen Polizeibehörden oder die Initiativen für einheitliche europäische Standards im Strafrecht und in Strafverfahren. Eine grosse Rolle spielt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg (EGMR). Seine Rechtsprechung hat Konsequenzen für das innerstaatliche Strafrecht, die innereuropäische zwischenstaatliche Zusammenarbeit in Strafsachen und zuweilen gar der weltweiten arbeitsteiligen Strafverfolgung. Die Vorlesung greift aktuelle Fragestellungen des Internationalen Strafrechts mit einem Fokus auf das Europäische Strafrecht auf. Ein Besuch einer Verhandlung der Grossen Kammer des EGMR ist für den 18. und 19. Oktober 2016 geplant (Regner vs Tschechische Republik). Gegenstand der Lehrveranstaltung sind Grundzüge – des Strafanwendungsrechts – der Rechtshilfe in Strafsachen – des Europäischen Strafrechts sowie Regelungen der Europäischen Menschenrechtskonvention, die einen internationalen Schutzstandard gegenüber staatlicher Strafverfolgung etablieren. Ziel der Veranstaltung ist es, Studierenden durch die Diskussion aktueller Fälle einen Zugang zum Internationalen Strafrecht und zum Europäischen Strafrecht zu eröffnen und dabei vor allem das Bewusstsein für die besonderen Probleme international-arbeitsteiliger Strafverfahren zu schärfen. Denn die In-ternationalisierung resp. Europäisierung der Strafverfolgung verändert zunehmend die Arbeit von Strafverfolgungsbehörden und definiert die Rechtspositionen von verdächtigten Personen und mutmasslichen Opfern von Straftaten in der täglichen Praxis neu, gerade in Grenzregionen wie dem Dreiländereck um Basel. |
Literatur | Sabine Gless, Internationales Strafrecht, 2. Auflage (2015) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Europäisierung und Globalisierung (Master European Global Studies) Modul Internationales Zusatzwissen (Master European Studies (Studienbeginn vor 01.02.2015)) Vertiefungsmodul Global Europe: Internationale Organisationen (Master European Global Studies) Vertiefungsmodul Transnationales Recht (Master Rechtswissenschaft) |
Prüfung | Vorlesungsprüfung |
Hinweise zur Prüfung | Die Veranstaltung gehört zum Fach „Internationales Strafrecht“. Studierende im Masterstudiengang können durch die Leistungsüberprüfung 6 KPs für das Transnationale Recht und Freien Master erwerben. Als Leistungsüberprüfung ist eine mündliche Prüfung am Ende des Semesters vorgesehen. Im Rahmen der Lehrveranstaltung kann eine Masterarbeit angefertigt werden. Einzelheiten können Sie der Programmübersicht (download) entnehmen. Die Veranstaltung ist für alle Hörer offen. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmeldung: Belegen |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | 1-6 0,5 |
Belegen bei Nichtbestehen | einmal wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Juristische Fakultät, studiendekanat-ius@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Strafrecht |