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47120-01 - Seminar: Normativität und Wissenschaft (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2017
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Cornelius Friedemann Moriz (c.moriz@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Nicht wenige Soziologen (und solche, die es werden wollen) kommen aus politisch-normativen Gründen zum Fach. Der Ärger über bestimmte Aspekte der gesellschaftlichen Verhältnisse, die Sorge um das Wohlergehen einzelner Gruppen oder des Gemeinwohls insgesamt sowie der Wunsch, das soziale Geschehen einerseits sachlich zu verstehen, um es andererseits in eine gewünschte Richtung lenken zu können, sind nicht selten die entscheidenden Motive, sich wissenschaftlich mit Gesellschaft zu befassen. Die Wissenschaft jedoch bemüht sich erst einmal um Objektivität, d. h. um Wissen, das möglichst unabhängig von subjektiven Werturteilen, persönlichen Wünschen und politischen oder religiösen Einstellungen die erfahrbare Wirklichkeit reflektiert und genau deshalb intersubjektiv nachvollziehbar und allgemein begründbar ist. Wissenschaft und Normativität stehen deshalb in einem unaufhebbaren Spannungsverhältnis. Gerade für die Soziologie, die sich seit ihren Anfängen nie allein mit der Beschreibung des Sozialen zufriedengegeben hat, sondern sich (in Teilen) immer auch als kritische Reflexionsinstanz der Gesellschaft verstand, gilt es mindestens, sich dieses Spannungsverhältnis stets bewusst zu halten und systematisch zu berücksichtigen, vielleicht aber auch, es für die Gesellschaft produktiv zu machen. Die Frage, wie sich also die Soziologie als Wissenschaft des gesellschaftlichen Seins zum Problem gesellschaftlichen Sollens vernünftigerweise zu verhalten hat, ist leitendes Thema dieses Seminars.
Lernziele Die Studierenden
- kennen einige der wichtigsten, teils gegensätzlichen theoretischen Positionen und Auseinandersetzungen zum „richtigen“ Umgang der (Sozial-)Wissenschaft mit Normativität,
- sind in der Lage, sich in Wort und Schrift eigenständig und reflektiert dazu ins Verhältnis zu setzen.
Literatur Gert Albert: „Der Werturteilsstreit“, in: Georg Kneer, Stephan Moebius (Hg.): Soziologische Kontroversen. Beiträge zu einer anderen Geschichte der Wissenschaft vom Sozialen, Frankfurt/M. 2010, S. 14-45.
Jürgen Ritsert: „Der Positivismusstreit“, in: Georg Kneer, Stephan Moebius (Hg.): Soziologische Kontroversen. Beiträge zu einer anderen Geschichte der Wissenschaft vom Sozialen, Frankfurt/M. 2010, S. 102-130.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Soziologische Theorie (Master Studienfach: Soziologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Soziologische Theorie MA (Master Studienfach: Soziologie)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Regelmäßige aktive Mitarbeit und das Verfassen knapper Texte, die neben der gemeinsamen Lektüre als Diskussionsgrundlage dienen.
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Soziologie

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