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Semester | Herbstsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Agnes Hoffmann (agnes.hoffmann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Steine sind ein kulturhistorisches Grenzphänomen. Ob verstanden als „Wesen aller Wesen“ (Goethe) oder das „Menschenfernste“ (H. Böhme): als anorganische, unbelebte Materie erscheinen sie einerseits als das Andere alles Lebendigen und zugleich als dessen Untergrund oder sogar Strukturmodell. Kein Wunder, dass der literarische Rekurs auf das Steinerne von jeher mit grundlegenden kulturellen, epistemologischen und ästhetischen Fragen verknüpft gewesen ist. Schicksalhafte Versteinerungen, magische Zaubersteine, die Faszination für erhabene Felsformationen oder kristalline Strukturen u.a. lassen sich als poetische Ergründungen der Lithosphäre begreifen, über die in literarischen Texten bis in die Gegenwart die Wirkung von Naturkräften, Prozesse der ästhetischen Formbildung und Zeichendeutung und nicht zuletzt die Grenzen zwischen belebter und unbelebter Materie erzählerisch inszeniert und reflektiert wurde. In einem historischen Längsschnitt möchte das Seminar dies am Beispiel ausgewählter Texte vom ausgehenden 18. bis ins 21. Jahrhundert untersuchen. Schwerpunkte bilden dabei (vorbehaltlich) die Kristall- und Gesteinsimaginationen der Romantik (Novalis, E.T.A. Hoffmann), der Einfluss der Geologie auf Ideen von Zeit, Geschichte und Medien im Verlauf des 19. Jahrhunderts (A. Stifter, Th. Fontane), die Steinsymbolik in der Dichtung des 20. Jahrhunderts (P. Celan, N. Sachs) und die Verschränkung mit Fragen von Identitätsbildung und Verortung in der Gegenwartsliteratur (R. Schrott, L. Elsässer). |
Lernziele | Die Studierenden erarbeiten am Beispiel exemplarischer Texte grundlegende literaturwissenschaftliche Techniken, zu denen formale Analysemethoden und die Einführung in Rezeptionsgeschichte und aktuelle Forschung ebenso gehören wie Perspektiven auf benachbarte Felder der Kultur- und Wissensgeschichte. |
Literatur | Ein detaillierter Seminarplan wird zu Seminarbeginn bekanntgegeben. Als kurze Einführung empfohlen: Monika Schmitz-Emans: „Einige einführende Überlegungen und Zitate zum Themenfeld ‚Steine’“ In: dies., Kurt Röttgers: Steine, Versteinertes. Essen 2014, S. 7–18. |
Teilnahmevoraussetzungen | Abgeschlossenes PS I: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Regelmäßige aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats und/oder anderer Arbeitsaufträge, Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe und das Erfüllen kleiner Schreibübungen im Hinblick auf die Proseminararbeit. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |