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Semester | Frühjahrsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Beatrice Voirol (beatrice.voirol@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Jahrzehntelang präsentierte die klassische Museumsethnologie dem Publikum eine durch eine koloniale Sichtweise geprägte Enzyklopädie der Welt in klar abgegrenzten regionalen Einheiten. Mit der new museology, die sich durch die politischen Umbrüche der 1960er und 1970er Jahren formiert hatte, wurde diese Praxis in den darauffolgenden Jahrzehnten mehr und mehr in Frage gestellt. Dies hatte nicht nur zur Folge, dass ethnologische Museen plötzlich gezwungen waren, sich kritisch mit ihrer eigenen Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte zu befassen, sondern führte auch zu einem Wandel der Beziehungen mit den source communities. Ethnologische Museen bewegten sich – mehr oder weniger konsequent – weg von einer Zurschaustellung der Anderen, hin zu mehr wechselseitigem Austausch und Teilhabe. Diese Wende führte zu fundamentalen Irritationen in ethnologischen Museen, mussten sie doch angesichts des kulturellen Pluralismus, der Dekolonisierung und der Globalisierung ihre Position völlig neu aushandeln. Im Zusammenhang mit einer auf März 2019 geplanten Ausstellung im Museum der Kulturen Basel werden wir uns in diesem Proseminar nicht nur theoretisch mit dem postkolonialen Diskurs um ethnologische Museen beschäftigen, sondern analysieren anhand von Beispielen auch die Reaktionen verschiedener Institutionen darauf und stellen hinsichtlich der geplanten Ausstellung einen Praxisbezug her. |
Lernziele | Die relevante Literatur in der postkolonialen Debatte um ethnologische Museen wird kennengelernt, zudem wird es möglich sein die Theorie in Bezug auf die Ausstellung anzuwenden. |
Literatur | Clifford, James (1997): Museums as Contact Zones. In: Clifford James: Routes Travel and Translation in the Late Twentieth Century. Cambridge: Harvard University Press, S. 188-219 Kravagna, Christian (2009): Konserven des Kolonialismus: Die Welt im Museum. In: von Schnittpunkt, Belinda Kazeem, Charlotte Martinz-Turek, Nora Sternfeld (Hg.): Das Unbehagen im Museum: Postkoloniale Museologien. Wien: Turia + Kant, S. 131-142 Modest, Wayne (2012): Ethnographische Museen. Spannungslinien. In: Bettina Habsburg-Lothringen (Hg.): Dauerausstellungen. Schlaglichter auf ein Format. Bielefeld: transcript, S. 81-90 Noack, Karoline und Michael Kraus (Hg.) (2015): Quo Vadis Völkerkundemuseum? Aktuelle Debatten zu ethnologischen Sammlungen in Museen und Universitäten. Bielefeld : transcript |
Teilnahmevoraussetzungen | Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen beschränkt. Die Plätze werden nach Anmeldedatum und Studienfachzugehörigkeit vergeben. Vorrang haben die Studierenden der unter "Module" aufgelisteten Studienfächer/-gänge. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Forschungsfelder der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie) Modul Sachthematische Fragestellungen der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Ethnologie |