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Semester | Frühjahrsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Marco Vitale (marco.vitale@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In Bezug auf seine Besuche in Sizilien beklagte Platon, dass in den griechischen Städten die Verfassungen unaufhörlich wechselten zwischen Tyrannis, Oligarchie und Demokratie. In seiner Heimatpolis Athen war nach einer oligarchischen Gewaltherrschaft wieder eine radikaldemokratische, nicht minder brutale Regierung hergestellt worden. Die „Umschläge von einer Verfassung zur anderen“ thematisierte auch Aristoteles in seinen staatsphilosophischen Abhandlungen, Politika. Antike Beurteilungen von Staatsformen haben unser Verständnis von politischer Philosophie und Terminologie geprägt. Die Alte Welt der Griechen war bis zur Etablierung der in der Nachfolge Alexanders d.Gr. territorial organisierten und institutionell verankerten hellenistischen Königtümer von zahlreichen verschiedenen, häufig miteinander kombinierten, aber zugleich kontroversen Formen gesellschaftlicher und politischer Organisation regiert. Die Grundlage der meisten Verfassungsformen seit dem 7. Jh. bildete die Bürgergemeinde, Polis, mit ihren „demokratischen“ Strukturen und Institutionen. In ihrem Innern rangen vorwiegend die Wohlhabendsten um Teilhabe an den städtischen Amtsfunktionen: Der demokratische Ordnungsrahmen rieb sich ständig mit der oligarchischen Lebenswelt der Polis. Daneben gab es auch die Monarchie, die Herrschaft einzelner. Die aus antiker Sicht typischste Form der „gesetzmäßig“ formalisierten Monarchie war das Königtum, Basileia. Doch Königtümer bildeten in der vorhellenistischen Zeit Ausnahmen. Für den Historiker Thukydides lag die „Königszeit“ in ferner Vergangenheit. Die häufigste Form der Monarchie war die der sog. Tyrannis, die als eine Degenerationsform jeglicher Verfassung angesehen wurde. |
Lernziele | Wichtige Etappen der Vorlesung sind Tyrannen in Sizilien und anderen Regionen der griechischen Oikumene; die Peisistratiden in Athen; die Aristokratie bzw. Dyarchie in Sparta; die Zypriotischen Monarchen; Philipp II. und Alexander d.Gr. von Makedonien. An den epigraphischen, numismatischen und bildlichen Quellen sowie der literarischen Tradition sollen die Entwicklung und verschiedenen Spielarten oligarchischer und monarchischer Herrschaftsformen sowohl aus einer historischen Perspektive als auch aus der Perspektive der antiken Staatsphilosophie untersucht und hinterfragt werden. |
Literatur | J.M.F. Arends, Die Einheit der Polis: eine Studie über Platons Staat, Leyden 1988. P. Barceló, Basileia, Monarchia, Tyrannis: Untersuchungen zu Entwicklung und Beurteilung von Alleinherrschaft im vorhellenistischen Griechenland, Stuttgart 1993. H. Berve, Die Tyrannis bei den Griechen 1 2, München 1967. L. De Libero, Die archaische Tyrannis, Stuttgart 1996. M. Dreher, Die griechische Tyrannis als monarchische Herrschaftsform, in: S. Rebenich (s.u.) 2017, 167 187. G. A. Lehmann, Oligarchische Herrschaft im klassischen Athen. Zu den Krisen und Katastrophen der attischen Demokratie im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., Opladen 1997. H. Leppin, Thukydides und die Verfassung der Polis: ein Beitrag zur politischen Ideengeschichte des 5. Jahrhunderts v. Chr., Berlin 1999. M. Ostwald, Oligarchia. The Development of a Constitutional Form in Ancient Greece, Stuttgart 2000. S. Rebenich (Hg.), Monarchische Herrschaft im Alterum, Berlin/Boston 2017. – L. Thommen, Sparta. Verfassungs- und Sozialgeschichte einer griechischen Polis, Stuttgart/Weimar ²2017. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Einführungsmodul Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Einführungsmodul Alte Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Ergänzungsmodul Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Ergänzungsmodul Alte Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Grundmodul Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Analysefelder: Strukturen - Prozesse - Transformationen (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Basis Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Griechische Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Griechische Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Griechische Geschichte BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) Modul Griechische Geschichte BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Grundstudium Schwerpunkt Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) Modul Grundstudium Schwerpunkt Alte Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Synthese (Master Studienfach: Geschichte) Modul Theorie und Methoden (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Theorie und Methoden (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) Modul Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Vertiefung in Alter Geschichte (Master Studienfach: Alte Geschichte) Modul Vertiefung in Alter Geschichte (Master Studienfach: Alte Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Leistungsnachweis |
Hinweise zur Prüfung | Klausur |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | eine Wiederholung, Wiederholung zählt |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Alte Geschichte |