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Semester | Frühjahrsemester 2018 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Christof Nägele (christof.naegele@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Berufsorientierung und die Wahl des Berufs und der Ausbildungsinstitution (Schule, Lehrbetrieb) sind im Übergang von der Schule in die Arbeit wichtige Aufgaben, mit den sich die Jugendlichen auseinandersetzen sollten. Aus einer Lebensverlaufsperspektive werden bei der Wahl der nachobligatorischen Ausbildung für die weitere Gestaltung der Laufbahn richtungsweisende Weichen gestellt. Damit sind lebenslange persönliche und berufliche Entwicklungsprozesse angesprochen, die von Individuen vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Situation, individueller Fähigkeiten, Werte und Ziele sowie der Eingebundenheit einer Person in ihr soziales Umfeld aktiv gestaltet werden (Stalder & Nägele, 2015; Stringer, Kerpelman, & Skorikov, 2011; Vondracek, Lerner, & Schulenberg, 1986). Mit dem Lehrplan 21 rückt die berufliche Orientierung auf der Sekundarstufe I stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit, auch wenn diesem Thema in den Kantonen schon bisher eine grosse Aufmerksamkeit zugekommen ist. Im Deutschschweizer Lehrplan 21 wird zum Beispiel darauf verwiesen, dass die erste Bildungs- und Berufswahl ein komplexer Prozess sei, der als Teil der Laufbahnplanung betrachtet werden müsse und damit alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von der Wahl der weiteren Ausbildung betrifft. In der Praxis stellt man immer wieder fest, dass die berufliche Orientierung vor allem mit den Jugendlichen thematisiert wird, die eine Berufsbildung anstreben und weniger mit den Jugendlichen, die eine Ausbildung in der Allgemeinbildung anstreben (Gymnasien, ...). Im Seminar wird erstens ein systematisch vergleichender Blick auf die Gestaltung und Steu-erung der beruflichen Orientierung in der Schweiz, in Deutschland und Österreich geworfen (ausgewählte Kantone, Bundesländer). Es sind dies deutschsprachige Länder, in denen die Ausbildung auf der Sekundarstufe II in allgemeinbildenden Schulen oder in der Berufsbildung erfolgt und somit eine Wahl erfolgen muss. Zweitens wird diskutiert, welches die Ziele der beruflichen Orientierung auf der Sekundarstufe I sind, respektive sein sollten. Ist das Ziel zum Beispiel die Erlangung der Beschäftigungsfähigkeit (employability), die Entwicklung von Fähigkeiten und Haltungen zur lebenslangen Gestaltung der eigenen beruflichen Entwicklung, die optimale Lernumgebung für die weitere Entwicklung zu finden, oder die Integration Jugendlicher in den ersten Arbeitsmarkt. Zweitens werden historische und aktuelle Theorien diskutiert, welche die wichtigen Themen der Orientierung, des Bewerbens und der Selektion sowie der Vorbereitung auf die neue Ausbildung beschreiben. Es sind dies Theorien, die die eine beruflichen Orientierung im en-geren Sinne (mit einem Fokus auf die eigenen Interessen, Wünsche oder Erwartungen) und einer beruflichen Orientierung im weiteren Sinne (Fokus auf das Wirtschafts- und Arbeitssys-tem) thematisieren. Es sind Theorien zur Passung von Person und gewählter Ausbildung und Entscheidungstheorien, in welchen die Berufswahl als rationale Entscheidung, als Ent-scheidung basierend auf Heuristiken, oder als emotionale oder Bauchentscheidungen be-schrieben werden. Drittens wird die fachdidaktische Umsetzung und Gestaltung der schulischen Berufsorientie-rung und Berufswahlwahl dargestellt, für die ein allgemeines Konzept bis heute zu fehlen scheint. Es werden aktuelle Konzepte und Unterlagen für den Unterricht in beruflicher Orien-tierung dargestellt und diskutiert. Es soll diskutiert werden, wie eine Fachdidaktik Berufsori-entierung und Berufswahl aussehen könnte. Mit der Wahl einer nachobligatorischen Ausbildung auf der Sekundarstufe werden für die weitere Bildungs- und Berufslaufbahn prägende Entscheidungen getroffen. Eine gute berufliche Orientierung auf der Sekundarstufe I kann den Übergang und den Verbleib in der reali-sierten Ausbildung positiv unterstützen. Um dies zu erreichen, werden die Schüler/innen viel-fältig unterstützt. Wie dies aktuell aussieht, auf welchen Konzepten und Theorien dies beruht und wie es in der Schulde umgesetzt wird, ist Thema dieses Seminars. |
Lernziele | Die Studierenden... • ...kennen die aktuelle Umsetzung der Berufsorientierung und Berufswahl in ausgewählten Kantonen, respektive Bundesländern, • ... einen Überblick aktueller Konzepte und Theorien zur Berufsorientierung und Berufswahl, • ...kennen vorhandene Ansätze einer Didaktik der Berufsorientierung und Berufswahl und entwickeln diese Ansätze weiter. |
Literatur | Wird zu Beginn des Semesters über ADAM zur Verfügung gestellt. |
Teilnahmevoraussetzungen | BA-Abschluss Im Master of Educational Sciences immatrikuliert Keine Hörer/innen |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Bildungsorganisation und Systemsteuerung (Masterstudium: Educational Sciences (Studienbeginn vor 01.08.2015)) Modul Bildungsorganisation und Systemsteuerung (Masterstudium: Educational Sciences) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats/Inputs und schriftlicher Bericht. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Bildungswissenschaften |