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52196-01 - Seminar: Tiere der Renaissance (3 KP)

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Markus Rath (markus.rath@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Affe, Löwe, Hund und Pferd – das Repertoire animalischer Bezugnahmen und symbolischer Verquickungen in der Kunst der Renaissance ist ebenso komplex wie facettenreich. Lagen mittelalterliche Darstellungen insbesondere naturkundlich-allegorischen Texten wie jenem des frühchristlichen Physiologus zugrunde, wurde nun, durch das Studium von Gestalt und wesenshaften Zügen, auch ein neues Bild des Tieres erlangt. Die naturnahen Tierdarstellungen der Neuzeit, bei welchen Antonio Pisanello im Süden und Albrecht Dürer im Norden eine Vorreiterrolle einnehmen sollten, fanden in unterschiedlichsten Darstellungszusammenhängen ihre sinntragende Rolle. Dabei beförderten sie, neben der Umsetzung tradierter theologischer Themen (Schöpfung, Arche Noah, Hl. Eustachius etc.) und profaner Sujets (Jagd, Sinnesdarstellungen etc.) auch die Ausbildung neuartiger Bildgattungen wie das Stillleben, das Tierstück oder die Tierlandschaft (Roelant Savery).
Dabei wurde den Tierdarstellungen häufig eine genuin symbolische Bedeutung zugmessen. Leon Battista Alberti trug den „König der Tiere“ im Namen, wohl auch in Bezug auf den Löwen von Florenz, den Marzocco, aufgestellt auf der Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio. Dieser wurde als Symbol der Freiheit gesehen und von Donatello in seine wohl bekannteste Gestalt überführt. Das Verweisspektrum animalischer Darstellungen erweist sich gerade im Feld der Skulptur – vom Reiterstandbild des Gattamelata bis zu den tiermotivischen Kleinbronzen und Tonplastiken von Giambologna, Andrea Riccio oder Bernard Palissy – als besonders vielfältig.
Schließlich werden Kulturtechniken wie die domestizierende Tierhaltung in Menagerien bzw. Dressur und die Jagd sowie ihre bildliche Umsetzung in den Fokus des Seminars gerückt. So kann die Jagd, wie sie im 15. Jahrhundert etwa in den Tres riches Heures des Duc de Berry und später in monumentalen Gemälden von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck oder Frans Snyders anzutreffen ist, neben allen genrehaften Bezugnahmen stets auch auf eine allgemeine Beherrschung der Natur durch eine kunstvolle technē verweisen.
Literatur - Borgards, Roland (Hg.): Tiere: Kulturwissenschaftliches Handbuch, Stuttgart 2016.
- Bowron, Edgard Peters u. a.(Hg.): Best in Show. The Dog in Art from the Renaissance to Today, Houston 2006.
- Clark, Kenneth: Animals and Men, London 1977.
- Cuneo, Pia (Hg.): Animals and Early Modern Identity, Basingstoke 2014.
- Felfe, Robert: Naturform und bildnerische Prozesse. Elemente einer Wissensgeschichte in der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts, Berlin 2015.
- Gramaccini, Norberto: Riccios Tiere und die Theorie des Naturabgusses seit Cennino Cennini, in: Ausst. Kat.: Natur und Antike in der Renaissance, Liebighaus, Frankfurt a. M. 1985, S. 198–226.
- List, Claudia: Tiere. Gestalt und Bedeutung in der Kunst, Stuttgart 1993.
- Sass, Maurice (Hg.): Hunting without Weapons. On the Pursuit of Images, Berlin/Boston 2017.
- Schneider, Norbert: Tiermalerei der Frühen Neuzeit. Eine Skizze, Karlsruhe 2011.
- Schulze, Sabine/Conrad Dennis (Hg.): Ausst. Kat.: Tiere. Respekt / Harmonie / Unterwerfung, MKG Hamburg, München 2017.
- Spickernagel, Ellen: Der Fortgang der Tiere. Darstellungen in Menagerien und in der Kunst des 17.–19. Jahrhunderts, Köln 2010.

 

Teilnahmevoraussetzungen Für den Besuch der Seminare sollte das Grundstudium abgeschlossen sein.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über Mona notwendig. Bei zu vielen Anmeldung gegebenenfalls Auswahl durch Exposé.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Profil: Frühe Neuzeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung aktive mündliche Teilnahme, Textvorbereitung, Kurzreferat
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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