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Semester | Frühjahrsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
David Atwood (david.atwood@unibas.ch)
Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In dem Blockseminar (dem zweiten Beuggener Theorie-Seminar) werden wir uns der intensiven Diskussion weniger religionsbezogener Texte des ‚kritischen‘ Soziologen Pierre Bourdieu widmen. In seinem umfangreichen Werk, das durch eine relationale und reflexive Theorie der Strukturen und Akteure sozialer Felder gekennzeichnet ist, spielt das „religiöse Feld“ eine kleine, weil von Bourdieu kaum ausformulierte, aber doch sehr wichtige Rolle: es ist das Feld, das die Denk- und Handlungsstrukturen der „Akteure“ des gesellschaftlichen Felds (also aller Menschen in ihren sozial geprägten Rollen), ihren „Habitus“, ihr „symbolisches Kapital“ und ihre Weltsicht bestimmt und geradezu manipuliert, das dadurch aber auch die sozialen und ökonomischen sowie Machtpositionen im gesellschaftlichen Feld legitimiert. In diese Theorie gehen insbesondere eine Auseinandersetzung mit den Theorien von Émile Durkheim, Max Weber, eine kritische Anknüpfung an Karl Marx‘ Begriff des Kapitals, an den Strukturalismus und den symbolischen Interaktionismus ein. Seine „Interpretation der Religion nach Max Weber“ (ein Aufsatz, den wir intensiv diskutieren werden), die ein ‚nach‘ im Sinne des Anschlusses, aber auch des Überwindens und Zurücklassens meint, ist uns Anlass, danach zu fragen, wie wir ‚nach‘ Bourdieu ‚Religion‘ ebenfalls in diesem doppelten Sinne, an Bourdieu anknüpfend und ihn zurücklassend, interpretieren können. Zudem kommen nach den relevanten Aufsätzen aus dem Jahr 1971 weitere Aufsätze aus dem Jahr 1982 insbesondere zur sogenannten Frage nach der „Auflösung des Religiösen“ (so der deutsche Titel eines Aufsatzes) oder besser der Transformation des religiösen Feldes in der Gegenwart hinzu. Hochrelevante Fragen zur Auflösung der Unterscheidung von religiösen Spezialisten und Laien durch Individualisierung von Religion und der Bedeutung von Influencern, Trainern und Therapeuten als gleichsam neuen religiösen Spezialisten in unserer sozialen Umwelt und in den digitalen Medien bieten sich zur Abschlussdiskussion an. |
Lernziele | Verständnis für die Bedeutung und den Ansatz der Bourdieu’schen Religionstheorie in den Geistes- und Humanwissenschaften entwickeln; reflexives Denken einüben; Einsicht in die Notwendigkeit einer Religionstheorie für die Religionswissenschaft gewinnen; die Bedeutung der ‚kritischen‘ Theorie für das (eigene) Leben erkennen; vielleicht auch Leidenschaft für Theorie zu entwickeln; sicher aber Lesekompetenz für originale theoretische Texte kultivieren. |
Literatur | Zur vorbereitenden Lektüre des Einführungstages am 27. Februar: Bourdieu, Pierre: „Der Habitus als Vermittlung zwischen Struktur und Praxis“, in: PB: Zur Soziologie der symbolischen Formen“, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1974, S.125-158. Die Texte zum Blockseminar finden sich in dem Sammelband: Bourdieu, Pierre: Religion. Schriften zur Kultursoziologie 5, hg. von Frank Schultheis und Stephan Egger, Konstanz: UVK 2009 (auch erhältlich als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft: PB: Schriften Band 13: Religion). |
Bemerkungen | ==> Achtung: dieses Blockseminar ist auf 12 Personen beschränkt Neben dem Blockseminar im Schloss Beuggen findet am 27. Februar von 12 bis 14 Uhr ein Vorbereitungstreffen statt, wofür der Text „Der Habitus als Vermittlung zwischen Struktur und Praxis“ zu lesen ist. |
Teilnahmevoraussetzungen | Keine. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Anmeldung erfolgt über die Belegliste. Die 12 Plätze werden nach dem Anmeldedatum vergeben. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Alternative Religionsgeschichte (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Aufbaustudium Religionskomparatistik und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Erweiterung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Erweiterung Religionswissenschaft MA (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Religionskomparatistik (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Religionstheorie und Religionsforschung (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie) Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie) Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Ungleichheit, Konflikt, Kultur (Master Studienfach: Soziologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Bis zum 18.5. soll als Vorbereitung ein vierseitiges Thesenpapier (ausformuliert) abgegeben werden. Dies sowie die Präsenzzeit gelten als Leistungsnachweis. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Religionswissenschaft |