Zurück zur Auswahl
Semester | Frühjahrsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Simon Aeberhard (simon.aeberhard@unibas.ch)
Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Zur Liste der AutorInnen und Bücher siehe unter Bemerkungen oder auf ADAM. Die Geheimnisse der Zweierbeziehung erschöpfen sich nicht im Begriff der bedingungslosen romantischen Liebe, die seit zweihundert Jahren das Eichmaß für ‚Paarungen‘ liefert. Auch die Kohäsionskräfte zwischen Geschwistern, Freunden, zwischen Eltern und Kindern sowie anderen Gemeinschaftsformen können nicht weniger rätselhaft erscheinen und also am besten literarisch erkundet werden. Heinz Helle spürt in seinem neusten Roman, "Die Überwindung der Schwerkraft" (2018), den Bindungen eines Brüderpaars aus der Sicht des deutlich jüngeren Bruders in den Kneipendelirien der Jugend und den Auseinandersetzungen mit der deutschen Vergangenheit und Gegenwart nach. In "Das Feld" (2018), dem jüngsten Roman von Robert Seethaler, sprechen die Toten eines dörflichen Friedhofs, und was sie erzählen, gibt nach und nach eine Kartierung von persönlichen Verstrickungen preis, die häufig die Form doppelseitiger Bearbeitung von Traumata annimmt: Verletzungspaarungen. - Nachdem die Literatur in den letzten Jahren Geschichten von Gemeinschaften erzählt hat, um nach dem Zerfall der Gesellschaft mögliche andere Sozialformen zu erproben, scheinen viele neuere Bücher den Fokus auf den zwischenmenschlichen Nahbereich von Paarungen zu legen. Natürlicherweise bilden dabei Liebespaarbeziehungen einen Schwerpunkt, allerdings mit einem besonderen Akzent entweder auf die ‚unrealisierte‘ Liebe, die ihr Eigenrecht und Eigenleben über Räume und Zeiten behauptet, wie das die jüngsten Romane von Gert Loschütz, "Ein schönes Paar" (2018), und Kristine Bilkau, "Eine Liebe in Gedanken" (2018), vorführen. Oder auf die ‚tragische‘ Unverbrüchlichkeit vergangener Zeiten, die in einem Erzählrahmen der Gegenwart als Möglichkeitshorizont erscheint wie in den letzten Romanen von Alex Capus, "Léon und Louise" (2011) und "Königskinder" (2018). - Gegenüber solcher Neoromantik wird Romantisches den heterosexuellen Zweierbeziehungen auch ausgetrieben, so in Helmut Kraussers dystopischem Roman "Geschehnisse während der Weltmeisterschaft" (2018), wo der Erzähler als professioneller Sexsportler nach Leistungskriterien und körperlichen Merkmalen ‚gepaart’ wird. - Im Seminar lesen wir die thematisch einschlägigen aktuellen Texte von fünf oder sechs bedeutenden deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, die wir alle auch zum Gespräch einladen. Die Texte besprechen wir jeweils in einer ersten Sitzung im Hinblick auf das Gespräch mit der Autorin oder dem Autor in der zweiten Sitzung. Über das Gespräch zum Seminarthema hinaus versuchen wir dort, Einblicke in ihre Schreibwerkstatt und den Literaturbetrieb zu gewinnen. |
Lernziele | Die Studierenden bereiten sich durch Lektüre und Recherche intensiv auf die Diskussionen mit den Autorinnen und Autoren vor. Sie lernen dadurch deren Werk kennen und setzen sich vertieft mit Grundfragen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und ihrer Rezeption auseinander. |
Literatur | Das genaue Semesterprogramm und die Lektüreliste können spätestens ab Mitte Januar auf ADAM eingesehen werden. Da es sich teilweise um recht umfangreiche Romane handelt, ist das frühzeitige Einlesen ein absolutes Muss! |
Bemerkungen | Das Programm mit den Daten finden Sie auf ADAM, ebenso Angaben zum Bezug der Bücher (insbes. Dean). Die eingeladenen AutorInnen und die im Zentrum stehenden Bücher sind folgende: – Alex Capus: Königskinder. Roman. München: Hanser 2018. – Kristine Bilkau: Eine Liebe, in Gedanken. München: Luchterhand 2018. – Heinz Helle: Die Überwindung der Schwerkraft. Berlin: Suhrkamp 2018. – Martin R. Dean: Warum wir zusammen sind. Salzburg: Jung und Jung 2019. – Gert Loschütz: Ein schönes Paar. Roman. Frankfurt a.M.: Schöffling 2018. Bitte planen Sie genug Lesezeit ein, diese umfangreiche Lektüreliste intensiv durchzuarbeiten! Denn die Begegnung mit den Autorinnen und Autoren kann nur fruchtbar sein, wenn eine vorgängige gründliche Auseinandersetzung stattgefunden hat. - EIne Lektürekontrolle in der ersten Sitzung bleibt vorbehalten. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Aufbaustudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Schwerpunkt nach 1850 (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |