Zur Merkliste hinzufügen
Zurück zur Auswahl

 

55098-01 - Übung: Lachen und Lächeln in der Kunst der Renaissance (3 KP)

Semester Herbstsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Angelica Tschachtli (angelica.tschachtli@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Affektiven Wissenschaften haben gezeigt, dass einige Emotionen und ihre Gesichtsausdrücke beim Menschen universell sind. Vieles, so die Auslöser der Emotionen und wo wie welche Emotionen gezeigt werden, sind kulturell variabel.

Lächeln und Lachen sind sehr häufige emotionale Gesichtsausdrücke – auch treffen wir heute ständig auf ihre Abbildungen. In der bildenden Kunst zwischen ca. 1400 und 1600 im Gebiet des heutigen Italien finden wir sie nur selten. Was sind die Gründe dafür? Im Alltag erkennen wir die meisten Gesichtsausdrücke spontan ohne grössere Probleme. In einem Renaissance-Gemälde fehlen uns viele kontextuelle Aspekte. Zudem müssen KunsthistorikerInnen fähig sein, diese Gesichter und die emotionalen oder anderen Bedeutungen ihrer Ausdrücke in eine Sprache zu fassen, die intersubjektiv überprüfbar ist. Hierzu werden einige Probleme aus der historischen Emotionsforschung vorgestellt.

Wer darf wann, wo und wie lächeln? Welches Lächeln (es gibt viele verschiedene) darf auf Bildern in welchen Kontexten gezeigt werden? In der Übung werden massgebliche Normen und Konzepte der Renaissance zu Lächeln und Lachen erarbeitet: anhand und mithilfe von Ausschnitten aus Kunsttraktaten von Leon Battista Alberti und Leonardo da Vinci bis Giorgio Vasari und Giovanni Paolo Lomazzo, von philosophischen und physiognomischen Werken, anhand der Benimmregeln wie die des Baldassare Castiglione bis hin zu den Vorschriften der Kirche.

Weiter wird auf eine Reihe von Problemen bei der Interpretation von Gesichtsausdrücken in Gemälden und an Skulpturen der Renaissance eingegangen – neben Porträts auch in Bildern mit mythologischen und religiösen Themen und in Genreszenen. Dabei geht es unter anderem um die Schwierigkeit in der künstlerischen Widergabe der verschiedenen Lächeln und Lachen, um Stileigenheiten oder um Schönheitsideale.
Literatur - Rire en images à la Renaissance, sous la direction de Francesca Alberti et Diane H. Bodart, Turnhout: Brepols, 2018.
- Peter Burke: Is there a cultural history of emotions? in: Representing Emotions: new connections in the histories of art, music and medicine, hrsg. von Penelope Gouk und Helen Hills, Aldershot: Ashgate, 2005, S. 35–47.
- Dacher Keltner, Paul Ekman, Gian C. Gonzaga, Jennifer Beer: Facial Expression of Emotion, in: Handbook of Affective Sciences, hg. v. Richard J. Davidson, Klaus R. Scherer und H. Goldsmith, Oxford: Oxford University Press, 2009, S. 415–432.
- Barbara H. Rosenwein: Worrying about Emotions in History, in: The American Historical Review, Vol. 107, Nr. 3 (Juni 2002), 29 Seiten. URL: http://www.historycooperative.org/journals/ahr/107.3/ah0302000821.html (Zugriff vom 22.4.2019)

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über Mona notwendig

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Profil: Frühe Neuzeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Textvorbereitung, aktive mündliche Teilnahme, Kurzreferat, Bildbeschreibungen (mündlich / schriftlich)
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

Zurück zur Auswahl