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55201-01 - Seminar: Schulkritik (3 KP)

Semester Herbstsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Patrick Bühler (p.buehler@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Lehrer und Lehrerinnen sind schon lange die Zielscheibe von Spott sowie auch die Schule schon seit Jahrhunderten immer wieder kritisiert wurde. Seitdem am Ende des 19. Jahrhunderts jedoch eine flächendeckende, zunehmend intensivierte Verschulung der Gesellschaft einsetzte, nahm auch die Schulkritik ein neues Ausmass an: Die Grundschule ist eine der wenigen Erfahrungen, die fast alle teilen. Das Seminar widmet sich daher der Kritik an der Schule seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und analysiert Logik und Funktion der Schulkritik von der sogenannten Reformpädagogik (John Dewey, Ellen Key, Maria Montessori, Gustav Wyneken) über die «Bildungskatastrophe» (Georg Picht), die man in den Sechziger-Jahren festzustellen glaubte, zu den Bestsellern der Siebziger-Jahre (Alexandre S. Neill, Ivan Illitch, Jürg Jegge) und wirft abschliessend einen Blick auf zeitgenössische Pamphlete (Richard David Precht, Tom Hodgkinson). Um die unterschiedlichen Streitschriften untersuchen zu können, beschäftigt sich das Seminar in einem ersten Schritt mit der «Sprache der Erziehung», die eine Vorliebe für kitschige Slogans und schwammige Metaphern auszeichnet. In einem zweiten Teil werden im Seminar die narrative «Mechanik» der verschiedenen Streitschriften in ihrem historischen Kontext untersucht.
Lernziele • Die Studierenden kennen unterschiedliche Theorien zum Gebrauch von Metaphern in der Pädagogik, sie können die Vorliebe der Pädagogik für Slogans und die Verwendung allgemeiner Phrasen in der «Sprache der Pädagogik» an Beispielen beschreiben, die Funktion und Logik von Slogans und Phrasen sowohl in Texten als auch im historischen Kontext erklären.
• Die Studierenden kennen kanonische Beispiele der Schulkritik des letzten Jahrhunderts. Sie können sowohl Unterschiede zwischen den verschiedenen Streitschriften als auch deren Gemeinsamkeiten benennen.
• Die Studierenden können gut begründete Vermutungen äussern, weshalb gewisse Pamphlete erfolgreich wurden.
Literatur Gansen, Peter (2009): Ein neues «Plädoyer für Metaphern». Forschungsstand und Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Metaphernforschung«. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 85(3), S. 324–345.
Guski, Alexandra (2007): Metaphern der Pädagogik. Metaphorische Konzepte von Schule, schulischem Lernen und Lehren in pädagogischen Texten von Comenius bis zur Gegenwart, Bern u.a.: Lang.
Herzog, Walter (2006): Raum und Erziehung. Grundzüge einer pädagogischen Metaphorologie. In: ders., Zeitgemässe Erziehung. Weilerswist: Velbrück, S. 13–103.
Maye, Harun (2011): Metaphorologie. In: Maye, Harun & Scholz, Leander (Hrsg.): Einführung in die Kulturwissenschaft. München: Fink, S. 119–144.
Lüdemann, Susanne (2004): Metaphern der Gesellschaft. Studien zum sozilogischen und politischen Imaginären. München: Fink.
Reichenbach, Roland (2003): Pädagogischer Kitsch. In: Zeitschrift für Pädagogik, 49(6), S. 775–789.
Scheffler, Israel (1971): Die Sprache der Erziehung. Düsseldorf: Schwann.

 

Teilnahmevoraussetzungen BA-Abschluss
Keine HörerInnen zugelassen
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik (Masterstudium: Educational Sciences)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Essai
Anwesenheit (80%)
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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