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Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Brigitte Hilmer (brigitte.hilmer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Hegel behauptet von seiner Wissenschaft der Logik, sie falle «mit der Metaphysik zusammen, der Wissenschaft der Dinge in Gedanken gefasst.» Die Philosophie hat in ihrer Geschichte verschiedene Arten von Metaphysik ausgebildet und in unterschiedlicher Weise auf den Anspruch, Dinge in Gedanken zu fassen, reflektiert. Dabei handelt es sich nicht nur um unterschiedliche Weltanschauungen, die man historisch untersuchen kann, sondern um Positionen, die sich an dem gleichen Wahrheitsanspruch orientieren, die aufeinander aufbauen, aber auch miteinander konkurrieren. Hegel hat der Kurzfassung seiner Logik in seinem enzyklopädischen System einen «Vorbegriff» vorangestellt, in dem er einführend diese Positionen darstellt und diskutiert und daraus den Standpunkt entwickelt, von dem aus seine eigene Logik zu verstehen ist. Die drei Stufen entsprechen grob der antiken und traditionellen «unbefangenen» Metaphysik, der Kantischen kritischen Philosophie (zu der der Empirismus eine Vorstufe darstellt) und den Positionen, die den bei Kant drohenden Skeptizismus zu überwinden versuchen durch das, was Hegel mit Jacobi «unmittelbares Wissen» nennt. Die ersten 78 § der Enzyklopädie bieten mithin einen spannenden Versuch, die Philosophiegeschichte systematisch in Hinblick auf den eigenen Ansatz zu ordnen, aber auch eine gut zugängliche Einführung in Hegels Philosophie, deren systematischen Kern die Wissenschaft der Logik darstellt. Das Seminar wird die kurzen und sehr auslegungsbedürftigen § lesen, kommentieren und diskutieren und punktuell mit ergänzenden Texten vertiefen. |
Lernziele | Die Teilnehmeden lernen, den Anspruch eines Autors mitzuvollziehen, die philosophische Landschaft über die Zeiten hinweg unter der Wahrheitsfrage zu ordnen. Annäherung an ein Studium der Hegelschen Philosophie, insbesondere der Logik, aber auch vertiefte Beschäftigung mit Kant. Hegels eigenes Lernziel, Zusatz zu 19: "Der Nutzen der Logik betrifft das Verhältnis zum Subjekt, inwiefern es sich eine gewisse Bildung zu andern Zwecken gibt. Die Bildung desselben durch die Logik besteht darin, dass es im Denken geübt wird, ... und dass es die Gedanken und als Gedanken in den Kopf bekommt." |
Literatur | G.W.F. Hegel, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1830) Meiner Philosophische Bibliothek 033, ca 15 Euro Suhrkamp Werke Bd 8, auch online im Uninetz (Modenhauer/Michel) Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770-1831, Der "Vorbegriff" zur Wissenschaft der Logik in der Enzyklopädie von 1830, hrsg. von Alfred Denker ... [et al.], Freiburg im Breisgau : Karl Alber, 2010 (Interpretationen und Quellen ; Bd. 2) |
Teilnahmevoraussetzungen | Kenntnisse von Aristoteles, Hume, Kant, Jacobi oder Hegel sind von Vorteil, aber nicht erforderlich. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Klassiker der Theoretischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie) Modul: Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Semesterbegleitend: Regelmässige Teilnahme, vorbereitende Lektüre, Präsentation eines Textabschnitts im Laufe des Semesters mit schriftlicher Dokumentation (Handout) oder Protokoll einer Sitzung oder Zusammenfassung eines Ergänzungstextes. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |