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Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Lucas Burkart (lucas.burkart@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Traditionell gilt die italienische Renaissance als «Wiege der okzidentalen Moderne». Hier, so die gängige Ansicht, erfolgte die gleichberechtigte Synthese von antiker Kunst und Kultur mit der christlichen Religion, hier befreiten sich Gesellschaften vom «Joch der Kirche» und entwickelten sich die modernen Wissenschaften; hier begann sich auf der Basis gemeinsamer Werte das Europa der Nationalstaaten zu bilden und in der Renaissance schließlich erkannte sich das (moderne) geistige Individuum als solches. Diese Vorstellung und entsprechende Narrative der Modernisierung und des Eurozentrismus werden durch post-koloniale Theorie und globale Perspektiven in Frage gestellt und zu neuen Betrachtungsweisen und Analysen angeregt. Hier setzt die Vorlesung an und skizziert, in welche Richtungen die jüngere Forschung zur italienischen Renaissance diese Anregungen entwickelt hat. Welche Auswirkungen hat die Rede von der «Provinz Europa» (D. Chakrabarty) für ein Konzept, das derart dezidiert «europäisch» perspektiviert wurde? Um diese Frage anzugehen, richtet die Vorlesung ihr Augenmerk zunächst auf das Verhältnis der italienischen Renaissance zum Orient. Mit dem Orient war Italien spätestens seit den Kreuzzügen des Hochmittelalters in vielfältiger Weise verbunden und verflochten. Das Seminar fragt also nach den Verschiebungen, die sich durch den methodischen und historiographischen Perspektivwandel für Verständnis und Deutung der italienischen Renaissance ergeben. Dabei erweist sich die Herausforderung als ungeheuer produktiv, stösst Revision von Binnenperspektiven ebenso an und wie sie die «italienische Renaissance» neu konfiguriert – sowohl als Epoche wie als historiographisches Narrativ oder analytisches Konzept. |
Literatur | Dipesh Chakrabarty, Europa als Provinz. Perspektiven postkolonialer Geschichtsschreibung, Frankfurt/M 2010. Lisa Jardine, Jerry Brotton, Global interests. Renaissance Art between East and West, London 2010. |
Teilnahmevoraussetzungen | Für Studierende der Geschichte aller Studienfächer und -stufen, Studierende anderer Studienfächer, Hörer/innen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Analysefelder: Strukturen - Prozesse - Transformationen (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Areas: Europa Global (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Basis Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Basis Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Frühe Neuzeit (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Mittelalter (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Profil: Renaissance (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Profil: Vormoderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Synthese (Master Studienfach: Geschichte) Modul: Themen der Nahoststudien (Bachelor Studienfach: Nahoststudien) |
Prüfung | Leistungsnachweis |
Hinweise zur Prüfung | Schriftliche oder mündliche Prüfung in Absprache mit dem/der Dozierenden. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | eine Wiederholung, Wiederholung zählt |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |