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Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Daniel Knuchel (d.knuchel@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In der linguistischen Diskursanalyse wird das Verhältnis zwischen Sprache, Wissen und Gesellschaft untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, wie Themen sprachlich konzeptualisiert werden und so sprachlich Wirklichkeit konstituiert wird. Theoretisch orientieren sich linguistische Ansätze in der Regel am Diskursbegriff Michel Foucaults, wobei auch von einer transtextuellen Analyse (Spitzmüller/Warnke 2012) gesprochen wird. Das bedeutet, dass Diskurse als kommunikative Netze verstanden werden, die sich aus einer unendlich grossen Zahl von Aussagen in Kommunikaten aller Art konstituieren. Wie implizit bereits an dieser Definition deutlich wird, sind Diskurse dynamische Phänomene und die Analyse von Diskursen kann (oder: muss!) auch eine diachrone Perspektive beinhalten. Dies ist auch leitend für diesen Kurs, in dem wir unterschiedliche Diskursobjekte und ihre sprachliche Konzeptualisierung sowie deren Veränderungen im 20. Jahrhundert zum Thema machen. Der Kurs setzt sich aus zwei Teilen zusammen: In einem ersten Teil werden wir ausgehend von einschlägigen Texten (z.B. Foucault 1973; Spitzmüller/Warnke 2012) die Grundannahmen diskursanalytischer Forschung reflektieren, gemeinsam Beispielstudien zu Themen aus Politik (1968, 1989, Migration) und Medizin (Aids) diskutieren und das Zusammenspiel von quantitativen und qualitativen Methoden in der Korpusarbeit beleuchten (Bubenhofer 2009; 2018). In einem zweiten Teil steht nach einer Einführung in korpuslinguistische Analyseverfahren (Keywords, N-Gramms, Kollokationen) die eigene Arbeit an Projekten im Vordergrund. Teilnehmer*innen erarbeiten dabei in Kleingruppen diachrone Veränderungen von ausgewählten Diskursobjekten, wobei als Grundlage Korpora massenmedialer Texte dienen. Die Ergebnisse dieser Studien werden in Form von Postern an einer (öffentlichen) Abschlussveranstaltung präsentiert. |
Lernziele | Studierende kennen die theoretischen Prämissen diskurslinguistischer Forschung und können basierend darauf diskursanalytische Fragestellungen entwickeln. Sie beherrschen grundlegende Analyseverfahren der Korpuslinguistik (Keywords, N-Gramme und Kollokation) und können diese zielgerichtet für Diskursanalysen einsetzen. Die Ergebnisse eigener korpuslinguistischer Diskursanalysen zum 20. Jahrhundert können Studierende in Form von Postern darstellen. |
Literatur | Foucault, Michel (1973): Archäologie des Wissens. Frankfurt: Suhrkamp (frz. Originaltitel: L'Archéologie du savoir 1969). Spitzmüller, Jürgen/Warnke, Ingo (2011): Diskurslinguistik. Eine Einführung in Theorien und Methoden der transtextuellen Sprachanalyse. Berlin: de Gruyter. Bubenhofer, Noah (2009): Sprachgebrauchsmuster. Korpuslinguistik als Methode der Diskurs- und Kulturanalyse. Berlin/New York: de Gruyter. (= Sprache und Wissen 4). Bubenhofer, Noah (2018): Diskurslinguistik und Korpora. In: Warnke, Ingo (Hrsg.): Handbuch Diskurs. Berlin / New York: De Gruyter (= Handbücher Sprachwissen 6), S. 208-241. |
Teilnahmevoraussetzungen | Erfolgreicher Abschluss der Einführungsmodule |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Aufbaustudium Deutsche Sprachwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Forschungspraxis und Vertiefung (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik) Modul: Sprache und Gesellschaft (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Schriftliche Diskussion von Pflichtliteratur; Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe, in der ein kleineres diskurslinguistisches Forschungsprojekt durchgeführt wird, das an einer Abschlusskonferenz in Form eines Posters präsentiert wird. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |