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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Patricia Hertel (patricia.hertel@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Der portugiesische Estado Novo hält viele historische Rekorde. Das von António de Oliveira Salazar in den 1930er-Jahren errichtete autoritäre Regime war die langlebigste Diktatur Westeuropas, die gleichzeitig das längste grossflächige Kolonialreich in Afrika und Asien kontrollierte. Diese Geschichte des Estado Novo, die der Historiker Fernando Rosas als „Kunst des Überdauerns“ bezeichnet hat, ist eng verbunden mit Ereignissen und Prozessen der europäischen Geschichte wie dem Diktaturaufbau in den 1930er-Jahren und Dekolonisierungsbewegungen ab den 1960er-Jahren. In einer räumlichen Metapher reicht diese Geschichte „vom Atlantik“, d. h. vom isolationistischen Selbstverständnis als einer aufs Meer ausgerichteten Kolonialmacht bis nach „Europa“, als mit der Revolution des 25. April 1974 Diktatur und Kolonialreich zerbrachen und sich das Land einen neuen Platz als Demokratie in Europa suchte, aber auch zu einer „südlichen Peripherie“ des Kontinents wurde Das Proseminar untersucht die Geschichte des Estado Novo mit einem Schwerpunkt auf seinen internationalen Bezügen. Inhaltlich stehen dabei Aspekte wie Faschismus und Autoritarismus, Kolonialpolitik und Kolonialkrieg, Antikommunismus und Religion, Kultur, Freizeit und Konsum, die Revolution sowie die Erinnerungskultur an den Estado Novo im Vordergrund. Anhand dieser Themen sollen verschiedene Ansätze der Geschichtswissenschaft wie etwa Politik-, Sozial-, Ideen-, und Kulturgeschichte das Verständnis für grundsätzliche Perspektiven der historischen Forschung schärfen. Das Beispiel Portugals soll so einerseits als Perspektive auf gesamteuropäische Entwicklungen dienen. Andererseits soll es dazu beitragen, etablierte Masternarrative der europäischen Geschichte kritisch zu reflektieren und differenziert zu betrachten. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zu regelmässigen schriftlichen Übungen und zur intensiven Lektüre englisch- und französischsprachiger Texte für die Seminarsitzungen und die Proseminararbeiten. Bitte beachten Sie: Voraussichtlich werden zwei Sitzungen bis 17.00 Uhr stattfinden. |
Literatur | Einführende Literatur: José Miguel Sardica, Twentieth Century Portugal. A Historical Overview, Lissabon 2008; David Birmingham, A Concise History of Portugal, Cambridge 2018, S. 161-184. |
Bemerkungen | Bitte beachten Sie: Voraussichtlich werden zwei Sitzungen bis 17.00 Uhr stattfinden. |
Teilnahmevoraussetzungen | Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zu regelmässigen schriftlichen Übungen und zur intensiven Lektüre englisch- und französischsprachiger Texte für die Seminarsitzungen und die Proseminararbeiten. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Basis Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |