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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Brigitte Hilmer (brigitte.hilmer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Jacques Derrida veröffentlichte seine ersten und grundlegenden Schriften Ende der 60ger Jahre, als viele Werke der Philosophie erschienen, die immer noch als aktuell empfunden werden. Derridas Philosophie ist zunächst geprägt von der produktiven Überschreitung des Strukturalismus und von der Rezeption Hegels, der Phänomenologie und der Literatur. Charakteristisch für sein Denken ist nicht so sehr eine in Thesenform zu bringende Position als vielmehr eine Haltung des Philosophierens, die nach ihm den Namen Dekonstruktion erhielt. Damit ist ein Schreiben gemeint, das die philosophische Tradition auffächert, wiederholt und überschreitet, in dem es sie mimetisch kommentiert und von innen verschiebt. Ausgehend von Motiven der Metaphysikkritik versucht Derrida nicht nur die Metaphysik zu überwinden, sondern auch, in der Anerkennung ihrer Unüberholbarkeit, den Gestus der Kritik an ihr. Die Texte Derridas bestehen also meistens aus Lektüren anderer Texte, was aber nicht zu dem Schluss verleiten darf, sie seien so etwas wie Sekundärliteratur. In diesen präzisen Lektüren soll die Aufmerksamkeit auf das Marginale, auf die inneren Ränder der Philosophie gerichtet werden, an denen die Fragen aufkommen, die Derrida in immer neuen Kaskaden formuliert. Das Seminar wird mit einem Schwerpunkt auf den frühen Schriften einige Grundkonstellationen erarbeiten, in denen Derrida seine Kritik an der Subjekt- und Logoszentriertheit der europäischen Philosophie darstellt. Im Zentrum steht ein zeichentheoretisches und sprachphilosophisches Vorführen der Metaphysik oder ihrer Folgegestalten, insoweit diese angesichts der scheinbar strukturell gesicherten Präsenz von Bedeutung deren Aufschub durch Entäusserung (in Schrift und Spur) und deren Verschiebung (in der Wiederholung) ausser Acht lassen. Die Erarbeitung dieses Ansatzes soll auch die spätere Entwicklung von Derridas Denkens verständlich machen. |
Lernziele | Erarbeitung von Möglichkeiten, Derridas Texte nachzuvollziehen, darüber zu sprechen und zu ihnen Stellung zu nehmen. Verfremdung und Klärung von grundlegenden Motiven der Philosophiekritik in der Philosophie der letzten Jahrzehnte. |
Literatur | Jacques Derrida, Die Schrift und die Differenz. Weitere Texte werden zu Semesterbeginn auf ADAM bereitgestellt. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Probleme der Theoretischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie) Modul: Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive und regelmässige Teilnahme. Präsentation eines Textes für eine Seminarsttzung mit schriftlichem Handout oder ein äquivalenter Beitrag, wenn es mehr Teilnehmde als zu vergebende Präsentationen gibt. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |