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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Boris Belge (boris.belge@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Ab Ende des 18. Jahrhunderts weitete das Russländische Imperium seine Herrschaft schrittweise in den Kaukasus aus, um das osmanische und das persische Reich zurückzudrängen, Zugriff auf transkontinentale Handelsrouten zu gewinnen und seine 'mission civilisatrice' in diesen multiethnischen Raum zu tragen. Das alte Königreich Georgien in der klimatisch günstigen Ebene zwischen Kleinem und Großem Kaukasus unterwarf sich dem Zarenreich und wurde zum Kerngebiet der immer wieder fragilen russländischen Herrschaft über den Kaukasus. Im Verlaufe eines Jahrhunderts wurden nicht nur die traditionelle Sozialstruktur und die Beziehungen zwischen ansässigen Georgiern, Armeniern und zuziehenden Russen weitgehend verändert. Die ökonomisch progressive Politik des eingesetzten Vizekönig Voroncov legte auch den Grundstein für eine Öffnung des Landes nach Westen und einem kulturellen Aufschwung, den Zeitgenossen besonders in Tiflis als dem Paris des Ostens beobachten konnten. Der Russifizierungspolitik des Petersburger Hofes stand eine wachsende Nationalbewegung gegenüber, die ab 1905 auch Zentrum der starken menschewistischen Arbeiterpartei wurde. Die nach der Revolution von 1917 entstandene Demokratischen Republik Georgien wurde bereits 1921 in die Sowjetunion eingegliedert und erlangte erst 1991 erneut ihre Unabhängigkeit. Zum ambivalenten Charakter der sowjetischen Epoche gehören die Massenrepressionen im Stalinismus ebenso wie die gezielte Förderung der georgischen Kultur, ethnische Homogenisierung und wirtschaftliche Entwicklung. In dieser binationalen Übung werden jeweils zwölf Studierende aus Basel und Freiburg/Br. gemeinsam verschiedene Aspekte der widersprüchlichen Geschichte Georgiens diskutieren und im Mai 2020 (voraussichtliche Reisedaten: 14.–24.5.2020) für zehn Tage das Land bereisen. Neben den historischen Grundlagen und zentralen Forschungskontroversen werden sich die Teilnehmer*innen mit der Planung, Durchführung und Verschriftlichung eines eigenen Forschungsprojektes zu verschieden Teilaspekten beschäftigen. Auf einem Seminarwochenende auf einer Schwarzwaldhütte nahe Freiburg erarbeiten wir uns historische Hintergründe und weisen den schweizerisch-deutschen Forschungsteams von vier Personen die jeweiligen Themen zu, die diese während der Exkursion in Feldforschung bearbeiten werden. Ende Juni werden dann an einem zweiten Hüttenwochenende die fertiggestellten Textentwürfe kritische gelesen und diskutiert. Die Resultate werden in geeigneter Form publiziert. Kenntnisse des Georgischen oder Russischen sind willkommen, aber nicht vorausgesetzt. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt. Der Eigenbeitrag für die Exkursion beträgt voraussichtlich 250 CHF. Um ein einseitiges Motivationsschreiben und fünfseitige Leseprobe wird bis zum 1.2.2020 gebeten. |
Literatur | Fähnrich, Heinz: Geschichte Georgiens, Leiden [u.a.] 2010.; Rayfield, Donald: Edge of Empires. A History of Georgia, London 2012.; Suny, Ronald G.: The making of the Georgian Nation, Bloomington [u.a.] ²1994. |
Bemerkungen | Die Übung ist mit der Exkursion 56896 "Georgien" verkoppelt. Mit der Anmeldung bittet der Veranstalter Sie darum, ein einseitiges Motivationsschreiben und eine fünfseitige Leseprobe (Ausschnitt aus einer Pro-/Seminararbeit, eines Essays, etc.) zu übersenden. Bis zum 10.2. werden dann die nominierten Teilnehmenden kontaktiert und benannt. Für weitere Fragen steht Ihnen Boris Belge (boris.belge@unibas.ch) gern zur Verfügung. |
Teilnahmevoraussetzungen | Studierende der Geschichte aller Studienstufen sowie Studierende anderers Studienfächer, in deren Module die Übung verknüpft ist. Bei Überbelegung wird die Teilnehmerzahl beschränkt. In diesem Fall werden Studierende der Geschichte bevorzugt zugelassen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Areas: Osteuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Areas: Osteuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Basis Geschichte: Russland / Sowjetunion (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Europäisierung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies) Modul: Geschichte Russlands und der Sowjetunion (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte) Modul: Profil: Osteuropäische Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Themen der Nahoststudien (Bachelor Studienfach: Nahoststudien) Modul: Themen der Near & Middle Eastern Studies (Master Studienfach: Near & Middle Eastern Studies) Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte) Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Übung ist als Schreibwerkstatt konzipiert, neben der aktiven Teilnahme wird die Abfassung eines Forschungsessays (als Kollektivarbeit) erwartet. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |