Zurück zur Auswahl
Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Caroline Arni (caroline.arni@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das Ungeborene ist heute vieles zugleich: ein noch nicht geborenes Kind, biologisches Forschungsmaterial oder Repräsentation von „Leben“ schlechthin. Solchen Konzeptionen der Gegenwart liegt eine Vorstellung des Embryos bzw. Fötus als „biologisch-objektives Faktum“ (Barbara Duden) zugrunde, die historisch jüngeren Datums ist. Ihre Geschichte führt vom Ungeborenen der Vormoderne, das nur eingebettet in Körper und Erfahrung der Schwangeren Sinn machte, über die Herstellung einer davon losgelösten Entität in den embryologischen Wachsmodellen des 19. Jahrhunderts bis hin zu gegenwärtigen bioethischen Kontroversen um embryonale Stammzellen. Scheint die Schwangere auf diesen Schauplätzen zu verschwinden, so ist gleichzeitig im Verlauf des 19. und 20 Jahrhunderts eine Politik der Schwangerschaft entstanden, die auf vielfältige Weise von ihr handelt: seien es die biopolitisch motivierte Sorge um Einflüsse auf die pränatale Entwicklung, eine auf die Armen gerichtete Bevölkerungspolitik, Pro- und Anti-Natalismus, Einschränkungen von reproduktiven Rechten (z.B. durch Zwangssterilisation), Kontroversen um Schwangerschaftsabbruch und Leihmutterschaft — stets stehen Person, Körper und Biographie der Schwangeren auf dem Spiel. Nicht überraschend befasst sich genau damit auch die feministische Kritik. So haben etwa afroamerikanische Frauen im Verbund mit Frauenbewegungen aus dem globalen Süden das Konzept der „reproductive justice“ entwickelt, und italienische Philosophinnen haben angeregt, Mutterschaft in die symbolische Ordnung der Gesellschaft einzuschreiben. Mit der Geschichte des Ungeborenen und den Politiken der Schwangerschaft wollen wir im Seminar zwei Dinge miteinander in Zusammenhang bringen, die in der Forschung oft eher unvermittelt nebeneinander stehen. |
Teilnahmevoraussetzungen | Abgeschlossene Grundstufe bzw. Einführungsstudium. ACHTUNG: Das Seminar muss wegen Überbelegung voraussichtlich auf Studierende der Geschichte und der Geschlechterforschung eingeschränkt werden. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Anmeldung zum Seminar erfolgt durch Belegen der Veranstaltung und Teilnahme an der ersten Sitzung. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Fachwissenschaft / Geschichte (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Analysefelder: Ideen - Diskurse - Wissen (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Aufbau Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte) Modul: Profil: Geschlechtergeschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung) Modul: Vertiefung Themenfelder der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Werden in der Veranstaltung kommuniziert. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |