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Semester | Herbstsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Axel Paul (axel.paul@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Einem auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften weit verbreiteten Verständnis zufolge meint Evolution ein regelhaftes, zwar zielloses oder offenes, gleichwohl aber gerichtetes, vor- oder parasoziales Geschehen, Geschichte hingegen die Gesamtheit des in seiner durchaus auch nicht-sozialen Bedingtheit und Verflechtung und damit seinem Ablauf bestenfalls nachträglich und lokal verstehbaren, an sich indes unüberschaubaren, immer auch anders möglich gewesenen vergangenen menschlichen Handelns. Unbestreitbar jedoch schliesst die menschliche Geschichte an die natürliche Evolution an, ist der Mensch selbst ein Produkt der Evolution. Ebenso wenig lässt sich insbesondere in Hinblick auf die Naturbeherrschung leugnen, dass es im Laufe der Geschichte kumulative Fortschritte gegeben hat. Aber auch im Bereich der gesellschaftlichen Organisation kann eine historisch zunehmende wechselseitige Abhängigkeit der Akteure, kann im Bereich der Politik ein Zuwachs an Macht, können hier wie dort Typen, Stufen und Entwicklungspfade beobachtet werden. Es liegt mithin nahe und war zudem lange Zeit ein Kerngeschäft der Soziologie, Theorien des sozialen Wandels respektive der soziokulturellen Evolution zu entwerfen. Entsprechende Anstrengungen werden heute jedoch eher ausserhalb der Soziologie unternommen. Das Seminar setzt sich zum Ziel, klassische, vor allem aber neuere Entwürfe naturwissenschaftlich aufgeklärter, nicht-normativer soziokultureller Evolutionstheorien zur Kenntnis zu bringen und kritisch zu reflektieren. Ein Schwerpunkt wird dabei die Beschäftigung mit Davor Löfflers jüngst in Buchform vorgelegter historischer Anthropologie bilden. |
Lernziele | Das Seminar soll helfen, eine Vorstellung von Universalgeschichte zu entwickeln sowie die Erklärungskraft und Grenzen soziokultureller Evolutionstheorien einzuschätzen. |
Literatur | Hanno Pahl: Ein ganz großer Wurf. Rezension zu "Generative Realitäten I. Die Technologische Zivilisation als neue Achsenzeit und Zivilisationsstufe. Eine Anthropologie des 21. Jahrhunderts" von Davor Löffler, https://soziopolis.de/lesen/buecher/artikel/ein-ganz-grosser-wurf/ (14.01.20). Axel Paul: Kontingenzen der Geschichte zwischen 'Urmensch und Spätkultur'. Anmerkungen zu Michael Makropoulos' Theorie der Moderne, https://soziopolis.de/beobachten/kultur/artikel/kontingenzen-der-geschichte-zwischen-urmensch-und-spaetkultur/ (30.03.20). |
Bemerkungen | Das Seminar findet, vorbehaltlich geänderter Umstände, als Präsenzveranstaltung nach der Einführungssitzung am 16.9. ab dem 23.9. in einem zweiwöchigen Rhythmus statt. Die einzelnen Sitzungstermine sind der 16.9., 23.9., 7.10., 21.10., 4.11., 18.11., 2.12. und 16.12. |
Teilnahmevoraussetzungen | Gründliche Lektüre und Vorbereitung der Seminartexte, regelmässige und aktive Teilnahme. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Soziologische Theorie MA (Master Studienfach: Soziologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Referat und Moderation. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |