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Semester | Herbstsemester 2020 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende |
Sabine Deschler-Erb (sabine.deschler@unibas.ch, BeurteilerIn)
Sandra Pichler (sandra.pichler@unibas.ch) |
Inhalt | Die Überreste intentionell verbrannter Körper von Menschen und Tieren repräsentieren im archäologischen Kontext eine wichtige Quellengattung. Die Analyse von Brandknochen stellt aber eine besondere Herausforderung dar, da die Kremation die Grösse, Form und Struktur der Knochen verändert. Überdies haben verschiedene Faktoren wie die Art des Scheiterhaufens, die allfällige Auslese der Skelettreste aus der Asche oder ihre Deponierung (z.B. als Brandschüttung oder in einer Urne) einen direkten Einfluss auf die Erhaltung und den Informationsgehalt der Brandknochen. Ihre Bearbeitung bedarf daher nicht nur fundierter osteologischer Kenntnisse, sondern erfordert eingehende Überlegungen zur Taphonomie und Grabungsmethodik eines Befundes. Eine quellenkritische Analyse und fundierte archäologische Kontextualisierung machen es - trotz Informationsverlust durch den Verbrennungsvorgang - möglich, weitreichende kulturgeschichtliche Erkenntnisse aus Brandknochen zu gewinnen. Der Kurs vermittelt die Grundlagen der Bearbeitung von Brandknochen sowie deren Auswertung. |
Lernziele | - Unterscheidung verbrannter Tier- und Menschenknochen - Bestimmung der Mindestindividuenzahl - Erhebung der Individualdaten an Brandknochen - Erkennen taphonomischer und anthropogener Einflussfaktoren - Einführung in die Befundauswertung |
Literatur | Baker, P., Worley, F. (2014) Animal bones and Archaeology – Guidelines for best practice. English Heritage. Becker, M., Döhle, H.-J., Hellmund, M., Leineweber, R., Schafberg, R. (2005) Nach dem großen Brand. Verbrennung auf dem Scheiterhaufen - ein interdisziplinärer Ansatz. Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 86, 61-195. Großkopf, B. (2004) Leichenbrand. Biologisches und kulturhistorisches Quellenmaterial zur Rekonstruktion vor- und frühgeschichtlicher Populationen und ihrer Funeralpraktiken. Leipzig. Méniel, P. (2008) Manuel d’archéozoologie funéraire et sacrificielle. Gollion. Pany-Kucera, D., Berner, M., Binder, M., Kucera, M., Marschler, M., Penker, A., Reschreiter, H., Schmitzberger, M. (2013) Experimentelle Kremation - ein Beitrag zum besseren Verständnis anthropologischer und archäologischer Funde und Befunde. In: Flohr, S. (Hrg.) Beiträge zur Archäozoologie und Prähistorischen Anthropologie. Langenweißbach, 203-216. |
Weblink | Studium PNA |
Teilnahmevoraussetzungen | Fundierte osteologische Kenntnisse von Mensch und Tier. Erfolgreicher Besuch der Veranstaltungen «Methoden der Archäoanthropologie II und III», «Einführung in die Archäozoologie» und «Archäozoologie: Bestimmungen an Säuger-, Vogel- und Fischknochen». Vergleichbare Veranstaltungen anderer Universitäten können anerkannt werden. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt! |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Bitte so rasch wie möglich in MOnA belegen! |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot obligatorisch |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Naturwissenschaftliche Methoden in der Praxis (Master Studiengang: Archäologie und Naturwissenschaften) Spezialisierungsmodul (Masterstudium: Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anm.: Belegen Lehrveranstaltung; Abm.: stornieren |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, studiendekanat-philnat@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Integrative Biologie |