Semester | Frühjahrsemester 2021 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Erik Petry (erik.petry@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Bevor irgendjemand von einer politischen europäischen Einigung träumte, haben Juden in der europäischen Diaspora transnationale und transregionale Netzwerke gelebt und eine aktive Rolle im Kulturtransfer gespielt. Mehrsprachigkeit, Heiratsmigration und Mobilität waren selbstverständliche Bedingungen einer protoeuropäischen Lebenswelt, deren Strukturen mit den wechselnden Herrschaftsgrenzen nie übereinstimmten. Jahrhunderte lang war von einer Einheit Europas allenfalls im Zeichen eines christlichen Abendlandes die Rede - bevor Aufklärung und Reformation, Säkularisierung und die Herausbildung der Nationalstaaten auch den europäischen Juden eine neue Rolle in der Gesellschaft zuwiesen. Jüdische Intellektuelle von Heinrich Heine bis Stefan Zweig, von Joseph Roth bis zu Moritz Julius Bonn haben auf dem Weg zur europäischen Idee Pate gestanden. Die europäischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts kulminierten in der Massenvernichtung der europäischen Juden. Und doch gehörten auch nach dem Holocaust Juden zu den Wegbereitern der europäischen Einigung, wie Simone Veil, die erste Präsidentin des Europäischen Parlaments. Heute wird das Projekt Europa von vielen wieder in Frage gestellt. Auf die weltweite Migration und die Entstehung neuer Diaspora-Identitäten antworten europäische Gesellschaften mit wachsendem Nationalismus. Prominente jüdische Akteure werden zu Vorzeige-Europäern, während zugleich Europas Nationalisten den Staat Israel für sich vereinnahmen, als Bollwerk des „christlich-jüdischen Abendlandes“ gegen den „Orient“. Die 12. Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems wird vom 6. bis 11. Juni 2021 – in gewohnt breiter interdisziplinärer Perspektive – den historischen und sozialen, wirtschaftlichen, religiösen und kulturellen Dimensionen der jüdischen Rolle - als Akteure aber auch als Spielfiguren - im Projekt Europa und seiner aktuellen Bedrohung nachgehen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Doktorat Jüdische Studien: Empfehlungen (Promotionsfach: Jüdische Studien) Modul: Areas: Europa Global (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Europäisierung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies) Modul: Geschichte, Literatur, Religion (Master Studienfach: Jüdische Studien) Modul: Institutionen, Verbände, Religionsgemeinschaften (Masterstudium: Religion - Wirtschaft - Politik) Modul: Jüdische Studien 2 (JSTh 2) (Masterstudium: Theologie) Modul: Jüdische Studien 2 (JSTh 2) (Master Studienfach: Theologie) Modul: Jüdische Studien 2 (JSTh 2) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte) Modul: Religion, Gesellschaft, Staat (Masterstudium: Interreligious Studies) Vertiefungsmodul Global Europe: Arbeit, Migration und Gesellschaft (Masterstudium: European Global Studies) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Jüdische Studien |