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Semester | Frühjahrsemester 2021 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Stefan Rosmer (stefan.rosmer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Seit der zweiten Hälfte des 9 Jahrhunderts entsteht zum ersten Mal ‘Literatur’ in deutscher Sprache, oder genauer: es werden seit dem 9 Jahrhundert erstmals Texte in Schreibsprachen aufgezeichnet, die wir mit den Begriffen Althochdeutsch und Altniederdeutsch zusammenfassen. Diese Texte werden aufgezeichnet oder entstehen im Umfeld einer durchweg lateinischen Bildungstradition und Schriftkultur an verschiedenen Orten im deutschen Sprachgebiet. Die erhaltenen Texte aus der Zeit von der Mitte des 9. bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts zeichnet dabei eine grosse Vielfalt aus: Prosa steht neben Vers, Übersetzungen stehen neben freien Bearbeitungen schriftlich überlieferter Stoffe und Verschriftlichungen mündlicher Erzähltraditionen. Die Übersetzungen reichen von einfachen Wort-für-Wort-Notizen bis zur hochstilisierten Prosa Notkers des Deutschen oder Willirams von Ebersberg. Kurze Text für den Alltagsgebrauch (Segen und Zaubersprüche, Vokabellisten) und religiöse Unterweisung stehen neben den grossen Bibelepen ‘Heliand’ und dem Evangelienbuch Otfrids. Zwischen den Schreib- und Entstehungsorten – den grossen Klöstern der Karolinger-, Otttonen- , und Salierzeit – bestehen teils enge Beziehungen, andere Texte stehen wiederum für sich. Das Althochdeutsche und das Altniederdeutsche unterscheiden sich als historische Sprachstufen deutlich, die gemeinsame lateinische Gelehrtenkultur überbrückte diese Gegensätze aber mühelos. Das Seminar nimmt diese Anfänge des Deutschen als Literatur- und Schriftsprache in den Blick und möchte in die frühmittelalterliche Literatur einführen. Im Zentrum steht die literaturwissenschaftliche Erschließung der Texte, womit aber auch einige Grundkenntnisse des Althochdeutschen und Altniederdeutschen erworben werden. Interessieren soll uns vor allem, wie Schrifttexte und poetische Texte im skizzierten Spannungsfeld neu entstehen und was die besondere Fähigkeit und Funktion volksprachliche Texte gewesen sein könnte. |
Lernziele | Studierende erwerben einen fundierten Überblick zur Geschichte der frühen deutschen Literatur. Sie lernen die historischen Sprachstufen kennen und können mithilfe einer Übersetzung den Originaltext selbst verstehen und interpretieren. Studierende können Texte den verschiedenen Gattungstraditionen zuordnen. Sie lernen, Texte in ihren kulturellen Zusammenhängen zu verorten und wie man sich das dafür notwendige Kontextwissen aneignet. |
Literatur | 1. Bitte vor Seminarbeginn anschaffen: - Müller, Stephan, Althochdeutsche Literatur. Eine kommentierte Anthologie, Stuttgart: Philipp Reclam 2007 (RUB 18491). - Rudolf Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, 7. Aufl., Berlin 2012 (oder ältere Auflage antiquarisch beschaffen; die 7. Aufl. ist als E-Book im Uninetz zugänglich) 2. Empfohlen für die eigenständige Arbeit an den Texten ist die Anschaffung EINER Einführung in das Althochdeutsche: - Bergmann, Rolf, Claudine Moulin, Nikolaus Ruge: Alt- und Mittelhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Grammatik der älteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte 10. Aufl. Göttingen 2019. - Meineke, Eckhard: Einführung in das Althochdeutsche. Paderborn 2001. - Schmidt, Wilhelm, Elisabeth Berner, Norbert Richard Wolf: Geschichte der deutschen Sprache. 11., verbess. und erw. Auflage, Stuttgart 2013 [Abschnitt ‘Althochdeutsch’]. - Sonderegger, Stefan: Althochdeutsche Sprache und Literatur. Eine Einführung in das älteste Deutsch. Darstellung und Grammatik. 3., durchgesehene u. wesentlich erweiterte Aufl. Berlin 2003. |
Bemerkungen | Das Seminar findet im ganzen Semester als Online-Präsenzveranstatlung statt. Eine Umstellung auf physischen Präsenzunterricht ist nicht geplant. |
Teilnahmevoraussetzungen | erfolgreich abgeschlossenes Modul ‘Grundstudium Germanistische Mediävistik’ |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Freitag | 10.15-12.00 | - Online Präsenz - |
Datum | Zeit | Raum |
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Freitag 05.03.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 12.03.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 19.03.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 26.03.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 02.04.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ostern |
Freitag 09.04.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 16.04.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 23.04.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 30.04.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 07.05.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 14.05.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Auffahrt |
Freitag 21.05.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 28.05.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Freitag 04.06.2021 | 10.15-12.00 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Module |
Modul: Aufbaustudium Mediävistische Germanistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | seminarbegleitend, regelmässige Teilnahme und aktive Mitarbeit, Essays und/oder Impulsreferate |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Sprach- und Literaturwissenschaften |