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Semester | Frühjahrsemester 2021 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Marko Demantowsky (marko.demantowsky@unibas.ch)
Monika Waldis (monika.waldis@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Geschlecht bzw. gender als wirksame Differenzkategorie hat sich nicht nur in der fachhistori-schen Forschung sondern auch in der Geschichtsdidaktik einen festen Platz erarbeitet. Letztere empfiehlt einen subjektorientierten und diversitätssensiblen Umgang mit Geschlecht und Ge-schlechtergeschichte – allenfalls auch in der Intersektionalität mit weiteren Kategorien wie Klas-se, Ethnie, Migration, Alter oder Religion, die allesamt identitätsbildende Wirksamkeit entfalten. Obschon Gender als soziale Differenzkategorie seit den 80-er Jahren einen viel beachteten Platz in der geschichtsdidaktischen Theoriebildung erfährt, bleibt ein ambivalentes Bild zurück. Noch immer erscheint der curriculare Mainstream als eine «his-story» (Lücke, 2014, die sich ihrer männlichen Dominanz wenig bewusst ist. Es stellt sich somit die Frage nach dem Stand des an-spruchsvollen Vorhabens, (fach-)wissenschaftliche Erkenntnisse in Bildungsprozesse einfliessen zu lassen. Geschlechtergeschichte versteht die Beziehungen zwischen den Geschlechtern als gegenseitige Interdependenz, die durch gesellschaftliche Traditionen, Rollenzuweisungen und darin angelegte Machtbeziehungen geprägt ist. Männer und Frauen waren und sind in gesamtgesellschaftliche Strukturen, Gewaltzusammenhänge sowie Entscheidungs- und Arbeitsteilungsprozesse einge-bunden. Das Erkennen des jeweiligen Konstruktcharakters von Männlichkeit und Weiblichkeit, wie auch die Einschätzung von deren Kontinuität und Wandelbarkeit gehört zu einer Bewusst-werdung und stellt für Heranwachsende die Voraussetzung für selbstgewählte Entscheidungen dar. Geschichts- und Politikunterricht kann Lernende für an das Geschlecht gebundene Konven-tionen und Rituale aufmerksam machen, für an das Geschlecht gebundene Vorrechte und Be-nachteiligungen im zeitlichen Wandel sensibilisieren, auf gesellschaftliche Positionen in der In-tersektionalität mit weiteren Kategorien aufmerksam machen, oder schlicht einen Erklärungszu-sammenhang liefern, weshalb Individuen auch heute noch zu Gender-Fragen Stellung nehmen müssen. Dabei geht es in historisch-politischen Lernprozessen nicht um richtig oder falsch oder die Bearbeitung von Einstellungen; - vielmehr geht es um die Schulung von Urteilsvermögen und den Aufbau von Gender-Kompetenz. Letztere impliziert, wie auch historisch-politisches Lernen insgesamt, Wissen um die Kategorie Geschlecht, die selbst durch keine andere substituiert wer-den kann, und Wissen um die Gender-Frage. Hinzu kommt die Bereitschaft und Fähigkeit zum Handeln, das grundsätzlich auf Gleichstellung hin ausgelegt ist (Gender-Mainstreaming). Das geplante Ringseminar im Jahr des 50-jährigen Jubiläums des Frauenstimmrechts in der Schweiz will einerseits Bilanz ziehen zu bereits Erreichtem und anderseits Raum bieten für den Entwurf innovativer Herangehensweisen zur Kategorie Geschlecht im historisch-politischen Un-terricht vor dem Horizont des aktuellen Diskurses um diversitätssensible Bildung. Öffentliche Inputreferate von Expert*innen der Geschichts- und Politikwissenschaft und der Fachdidaktik der historisch-politischen Bildung wechseln sich mit Seminarveranstaltungen für eingeschriebene Studierende ab. |
Literatur | Kühberger, Christoph (2016). Intersektionalität - ein Weg für den geschlechtersensiblen Geschichtsunterricht? In: Bennewitz, N./Burkhardt H. (Hg.). Gender in Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht. Neue Beiträge zu Theorie und Praxis, S. 55 - 86. Münster. Lücke, Martin (2019). Gender - Geschichte lernen in einer männlichen Disziplin. In: S. Barsch et al., Handbuch Diversität im Geschichtsunterricht, S. 159 - 167. Schwalbach/Ts. Lücke, Martin (2014). His-story, her-story, viele Männer und eine halbe Frau. Männlichkeitsgeschichte, Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 1/2, 70-82. Opitz, Claudia (2005). Um-Ordnungen der Geschlechter. Einführung in die Geschlechtergeschichte. Tübingen. |
Bemerkungen | Öffentliches Ringseminar |
Teilnahmevoraussetzungen | BA-Abschluss |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Montag | 18.15-19.45 | - Online Präsenz - |
Datum | Zeit | Raum |
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Montag 01.03.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 08.03.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 15.03.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 22.03.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 29.03.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 05.04.2021 | 18.15-19.45 Uhr | Ostern |
Montag 12.04.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 19.04.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 26.04.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 03.05.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 10.05.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 17.05.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Montag 24.05.2021 | 18.15-19.45 Uhr | Pfingstmontag |
Montag 31.05.2021 | 18.15-19.45 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Module |
Modul Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur (Masterstudium: Educational Sciences) Modul Historisches Lehren und Lernen (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Transfer: Europa interdisziplinär (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte) Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Bildungswissenschaften |