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Semester | Herbstsemester 2021 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Konrad Kuhn (konrad.kuhn@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In Covid-Zeiten avancierte das selbstgemachte Sauerteig-Brot zum heimlichen Star: Das Herumtüfteln an Teigrezepten, das Austauschen von Starter-Kulturen und der mehrtägige Produktionsprozess bis zum fertigen Brot wurden zu von vielen Menschen geteilte Selbermach-Tätigkeiten in der durch Pandemie, Lockdown oder Quarantäne bedingten neuen Häuslichkeit: Das Selbermachen erlebte als Tätigkeit nach/neben dem Homeoffice einen ungekannten Boom. Mit dieser Selbermach-Konjunktur wird eine grundsätzliche Ambivalenz des Do-it-yourself/Selbermachens sichtbar: einerseits erlebt es in vielfältigen alltäglichen Praktiken seit der Jahrtausendwende einen offensichtlichen aktuellen Boom, andererseits war Do-it-yourself seit Mitte der 1970er-Jahre immer geprägt von gesellschaftskritischen Motivlagen. Selbermachen wird dabei greifbar als eine zentrale Praxis auf der Suche nach »Alternativen«, nach politischen Utopien und nach einer anderen Zukunft. Allerdings war und ist Selbermachen auch stets eine weitverbreitete Alltags-Praxis von Subsistenz/Knappheit, Reparatur, Heimwerken und ästhetischer Selbstbestimmung, auch jenseits utopisch-politischer Momente. Die Lehrveranstaltung befasst sich mit verschiedenen Praxisfeldern und Diskursen rund um Selbermachen/Do-it-yourself in der Gegenwart. Dabei vertiefen wir uns in die von der Kulturanthropologie zu verschiedenen Feldern bereits vorgelegten empirisch-kulturanalytischer Untersuchungen. Analytisch wählen wir eine deutungsoffene Position, die sowohl betont utopisch-politische Projekte, wie auch für eine (vermeintlich unpolitische) Faszination für vielfältige Formen von "Handwerk" und für das autodidaktische Aneignen von Fähigkeiten in den Blick nimmt. In empirischen Sondierungen befragen wir ganz generell Selbstdeutungen, Diskurse und Aufmerksamkeitskonjunkturen des Selbermachens, wobei wir auch die ökonomische Aspekte dieses Tuns einbeziehen sowie auf die vieldeutigen Verwertungslogiken des "Mach-es-selber" eingehen werden. |
Lernziele | - Die Studierenden sind vertraut mit aktuellen Konjunkturen des Selbermachens und reflektieren diese alltäglichen Praktiken und Diskurse bezüglichen ihrer kulturanalytischen Aussagekraft über gesellschaftliche Entwicklungen. - Die Studierenden kennen zentrale Texte und Positionen der Kulturanthropologie zu den verschiedenen Formen und Kontexten des Selbermachens und Do-it-yourself. - Die Studierenden entwickeln multiperspektivische empirische Forschungsfragen an einem selbstgewählten, konkreten ethnografischen Feld des Selbermachens/DIY. |
Literatur | Wird bekanntgegeben, als Einführung hilfreich: Langreiter, Nikola; Löffler, Klara (Hg.): Selber machen. Diskurse und Praktiken des "Do-it-yourself", Bielefeld 2017. |
Teilnahmevoraussetzungen | Grundstudium abgeschlossen. Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 25 beschränkt. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandsaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert, wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmelden: konrad.kuhn@unibas.ch Belegen via MOnA. Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl können ab 01.08.2021 bis 01.09.2021 über MOnA belegt werden. Die Zuteilung erfolgt durch die Dozierenden. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Montag | 12.15-14.00 | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Datum | Zeit | Raum |
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Montag 27.09.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Montag 04.10.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Montag 11.10.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Rheinsprung 9, Seminarraum 207 |
Montag 18.10.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Rheinsprung 9, Seminarraum 207 |
Montag 25.10.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Montag 01.11.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 08.11.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 15.11.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 22.11.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 29.11.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 06.12.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 13.12.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Montag 20.12.2021 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Module |
Modul: Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Research Lab Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Lehrveranstaltungsbegleitend. Aktive Teilnahme in den Sitzungen (maximal zwei entschuldigte Abwesenheiten), Lektüre der Texte, Präsentation eines Text-Inputs, Recherche und Präsentation eines eigenen Forschungsfeldes. (Möglichkeit zum Verfassen von vertiefenden Seminararbeiten.) |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie |