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Semester | Frühjahrsemester 2022 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Stefan Neuner (stefan.neuner@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Frage der Ortsspezifität (site specificity) taucht in der jüngeren Kunst- und Architekturgeschichte in den 1960er Jahren und ist seitdem eine zentrale Problemstellung in diesen Künsten geblieben. Das Bestreben, Kunstwerke und Bauten in eine artikulierte Beziehung zu ihren Kontexten zu stellen, war einerseits eine Reaktion auf die Defizite des modernen Städtebaus und ging andererseits aus einer Hinterfragung des Kunstautonomie bzw. des ortsungebundenen und als Ware zirkulierenden Werks hervor. In der Entwicklung seither hat dieser ästhetische Ansatz eine Reflexion darüber angestoßen, welche Elemente es sind, die eine Ort überhaupt ausmachen und in welchem Blickwinkel (sei es ein formaler, rezeptionsästhetischer, performativer, sozialer, politischer, ökologischer, technologischer usf.) diese Frage gestellt werden sollen. Arbeiten und Planungen sind entstanden, die einen Ortsbezug in unterschiedlichster Weise (analytischer, interventionistischer, transformativer, dekonstruktiver, rekonstruktiver etc.) ausgestalten. In der Diskussion dieser Zugänge wird oft die Annahme gemacht, dass in Modernisierung oder Globalisierung der Ortsbezug, der die künstlerische Gestaltung in früheren Epochen ausgezeichnet haben soll, verloren ging. Das Seminar wird diese Vorstellung problematisieren, indem es die Fragestellung bis in die Antike zurückverfolgt und die widerstrebenden Tendenzen einer Standardisierung und lokalen Spezifizierung in unterschiedlichen historischen Situationen beleuchtet. Die Lektüre theoretischer Schlüsseltexte ist ebenso Teil des Programms wie die Diskussion exemplarischer Beispiele aus Kunst- und Architekturgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit. |
Literatur | - Marc Augé: Orte und Nicht-Orte. Vorüberlegungen zu einer Ethnologie der Einsamkeit, übers. v. Michael Bischoff, Frankfurt a. Main: S. Fischer, 1994. - Edward S. Casey: Getting Back into Place. Toward a Renewed Understanding of the Place-World, Bloomington [u. a.]: Indiana University Press, 1993. - Douglas Crimp: "Serra's Public Sculpture. Redefining Site Specificity", in: Roslaind E. Krauss: Ausst.-Kat. Richard Serra/Sculpture, hrsg. v. Laura Rosenstock, New York: The Museum if Modern Art, 27.2.–13.5.1986, New York: The Museum if Modern Art, 1986, S. 41–56. - Thomas Eugene Crow: Modern Art in the Common Culture, New Haven/London: Yale University Press, 1996. - Nick Kaye: Site-Specific Art. Performance, Place and Documentation, London/New York: Routledge, 2000. - Joost Keizer: "Site-Specificity", in: Michelangelo in the New Millennium. Conversations about Artistic Practice, Patronage and Christianity, hrsg. v. Tamara Smithers, Leiden/Boston: Brill, 2016, S. 25–46. - Miwon Kwon: One Place After Another. Site-Specific Art and Locational Identity, Cambridge (Mass.)/London: MIT Press, 2004. - James Meyer: "The Functional Site. Or, the Transformation of Site-Specifity", in: Space, Site, Intervention. Situating Installation Art, hrsg. v. Erika Suderberg, Minneapolis 2000, S. 23–37. - Alexander Nagel: Medieval Modern. Art Out of Time, London: Thames & Hudson, 2012. - Christian Norberg-Schulz: Genius loci. Landschaft, Lebensraum, Baukunst, Stuttgart: Klett-Cotta, 1982. - Judith Rugg: Exploring Site-Specific Art. Issues of Space and Internationalism, London/New York: I.B. Tauris, 2010. - Joseph Rykwert: The Idea of a Town. The Anthropology of Urban Form in Rome, Italy and the Ancient World (1976), Cambridge/London: MIT Press, 1988. - Vincent Scully: The Earth, the Temple, and the Gods. Greek Sacred Architecture, San Antonio: Trinity University Press, 2014. - Tomáš Valena: Beziehungen. Über den Ortsbezug in der Architektur, Aachen/Berlin: Geymülle, 2014. |
Teilnahmevoraussetzungen | Für den Besuch der Seminare sollte das Grundstudium abgeschlossen sein. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Auswahlkriterien bei Überbuchungen: Motivationsschreiben (1-2 Seiten) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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unregelmässig | Siehe Einzeltermine | ||
unregelmässig | Siehe Einzeltermine |
Bemerkungen | Vorbesprechung per Zoom: 25.2.22 Blocktermine in Präsenz: 29./30. April 2022 und 20./21. Mai 2022 |
Datum | Zeit | Raum |
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Freitag 25.02.2022 | 14.00-16.00 Uhr | - Online Präsenz -, Vorbesprechung per Zoom |
Freitag 29.04.2022 | 14.00-17.00 Uhr | Kunstgeschichte, Seminarraum 1. Stock 131 |
Samstag 30.04.2022 | 10.00-17.00 Uhr | Kunstgeschichte, Seminarraum 1. Stock 131 |
Freitag 20.05.2022 | 14.00-17.00 Uhr | Kunstgeschichte, Seminarraum 1. Stock 131 |
Samstag 21.05.2022 | 10.00-17.00 Uhr | Kunstgeschichte, Seminarraum 1. Stock 131 |
Module |
Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte) Modul: Moderne / Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte) Modul: Profil: Bildtheorie und Bildgeschichte (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Leistungsüberprüfung findet in Form von Referaten oder Essays und regelmässiger aktiver Beteiligung statt. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kunstgeschichte |