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Semester | Frühjahrsemester 2022 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Sophia Polek (sophia.polek@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Wie funktioniert eigentlich journalistisches Erzählen? Ist damit ein Versprechen zwischen Journalistin und Leser verbunden? Kann von einem Pakt zwischen den beiden gesprochen werden? Und wie wird in einem Artikel Glaubwürdigkeit erzeugt? «Journalismusgeschichte spielt eine grundlegende Rolle», so betont die Historikerin Andie Tucher, «weil wir Journalismus in Geschichte und Gegenwart erst dann verstehen, wenn wir die historisch spezifischen sozialen Umstände und Erscheinungsformen von Journalismus verstehen.» In dieser Übung diskutieren wir den journalismushistorischen Ansatz einer Kulturgeschichte des Berichtens (cultural history of reporting). Dieser stellt den journalistischen Artikel ins Zentrum der Quellenarbeit und untersucht ihn als Erzähltext. Deshalb werden in unserer Textanalyse Figuren wie «Erzähler*in» und «imaginierte*r Leser*in» auftauchen. Wir gehen damit der texteigenen Strategie zur Schaffung von Glaubwürdigkeit nach. Neben dem journalismustheoretischen und methodischen Teil bietet diese Übung eine Einführung in die Presse- und Journalismusentwicklung des späten Russländischen Imperiums (1880er-1912). Der Fokus liegt zeitlich auf der Zäsur der Ersten Russischen Revolution von 1905, geographisch auf den lokalen Kommunikationsräumen Moskau und St. Petersburg, und textlich auf den Reportagen der Journalist*innen Vlas Michajlovič Doroševič (1864-1922) und Ariadna Vladimirovna Tyrkova (1869-1962). Wir rekonstruieren anhand ausgewählter Artikel, wie nach der Ersten Revolution bestimmte Momente der sozialen Realität journalistisch kommuniziert und entlang welcher Sinnlinien diese bewertet wurden. Die Übung besteht aus vier Blöcken: 1. Im ersten Block diskutieren wir den theoretischen Ansatz der Journalismusgeschichte als Kulturgeschichte des Berichtens. 2. Im zweiten Block besprechen wir das Storytelling im Journalismus. Auch journalistische Stimmen aus der heutigen Praxis werden zu Wort kommen. 3. Im dritten Block geht es um die Presse- und Journalismusentwicklung im Russländischen Imperium, insbesondere rund um die Zäsur der Ersten Russischen Revolution von 1905. Dabei wird der Fokus auf Moskau und St. Petersburg liegen. Dieser Block dient uns als Grundlage für die Analysebeispiele. 4. Im vierten Block lernen wir die Analysemethode der angewandten Erzähltextanalyse für journalistische Texte kennen und zwar basierend dem «journalistischen Pakt» und den «Evidenzstrategien». Als Anschauungsbeispiele werden uns Artikel von Vlas Michajlovič Doroševič und Ariadna Vladimirovna Tyrkova dienen. |
Literatur | Die deutsch- und englischsprachige Literatur für diese Übung wird auf ADAM bereitgestellt. Wir werden sowohl theoretische (aber sehr zugängliche) Texte lesen, als auch aktuelle journalistische Beiträge (Print, Podcast und Graphic Novel) diskutieren. Die Beispielartikel im vierten Block werden im russischen Original sowie in deutscher Übersetzung vorliegen. Als Einblick und vorbereitende Lektüre kann folgender Artikel lesen werden: - Andie Tucher: «Why Journalism History Matters: The Gaffe, the ‘Stuff’, and the Historical Imagination», American Journalism, 31:4, 2014, 432-444. |
Bemerkungen | Die Übung soll Studierenden der Geschichte sowie der Literaturwissenschaften eine Theorieschule und eine Analysemethode näherbringen, die sich an der Schnittstelle zwischen den beiden Disziplinen bewegt. Der Fokus auf russländischen Journalismus ist insbesondere für Studierende der Osteuropäischen Geschichte, der Osteuropäischen Kulturen und der Slavistik spannend. Generell zielt die Übung darauf ab, unser kritisches Denken über unseren Zugang zu journalistischen Texten weiterzuentwickeln – sowohl wenn wir aktuelle Medienerzeugnisse lesen/hören/sehen, als auch als wenn wir historische Zeitungsartikel analysieren. |
Teilnahmevoraussetzungen | Die Anwesenheit in der ersten Sitzung ist verpflichtend. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Mittwoch | 12.15-14.00 | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Datum | Zeit | Raum |
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Mittwoch 23.02.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 02.03.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 09.03.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Fasnachtsferien |
Mittwoch 16.03.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 23.03.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 30.03.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 06.04.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 13.04.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 20.04.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 27.04.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 04.05.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 11.05.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 18.05.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 25.05.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Mittwoch 01.06.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Module |
Modul: Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Areas: Osteuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Basis Geschichte: Russland / Sowjetunion (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Geschichte Russlands und der Sowjetunion (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte) Modul: Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelorstudium - Philosophisch-Historische Fakultät) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik) Modul: Praxis (Master Studienfach: Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |