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Semester | Herbstsemester 2023 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Ricarda Scholz-Kuhn (ricarda.scholz@unibas.ch) |
Inhalt | Was ist mir wichtig? Wie möchte ich leben? Was sind meine Ziele? Bei all diesen Fragen geht es um Werte. Werte sind nicht nur abstrakte, wünschenswerte Ziele, sondern haben vielmehr eine ganz praktische Bedeutung und beeinflussen soziale Beziehungen, die Entwicklung einer Person und ihr Handeln. Zudem haben Werte auch eine grosse gesellschaftliche Bedeutung. Das Seminar bietet im ersten Teil eine strukturierende Übersicht zum Wertebegriff, thematisiert dessen Bedeutung unter interdisziplinärer Perspektive (Soziologie, Psychologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft) und liefert eine theoretische Annäherung an die Konzepte der Werteentwicklung und -übertragung im Kindes- Jugend- und Erwachsenenalter. Ein Schwerpunkt liegt dabei, unter Berücksichtigung von Schwartz' Wertetheorie (1992) sowie in Anlehnung an den ökosystemischen Ansatz nach Bronfenbrenner (2005), auf der Werteentwicklung und -bildung von Kindern im schulischen Kontext. Ergänzend werden empirische Erkenntnisse zu kulturellen Unterschieden und der Stabilität von Wertestrukturen beim Individuum thematisiert. Im zweiten Teil betrachtet das Seminar explorativ, welche Faktoren die Werteübertragung beeinflussen und in welcher Form im Schulumfeld Wertehaltungen und -erwartungen explizit wie auch implizit mittels Kommunikation, Verhalten oder systemischen Faktoren tradiert werden. Im dritten Teil werden Erkenntnisse und Erfahrungen eines momentan laufenden Forschungsprojektes diskutiert, welches differenzierte Erkenntnissen dazu liefert, wie sich die Werte von Kindern im Primarschulalter entwickeln und welche Rolle hierbei der schulische Kontext spielt. Um diese Themen jedoch nicht nur theoretisch aufzugreifen, werden verschiedene Messinstrumente vorgestellt (z.B. Picture-Based Value Survey for Children), die im erwähnten Forschungsprojekt zum Einsatz kommen und veranschaulichen sollen, wie Werteprioritäten von Kindern und Erwachsenen erhoben werden können. |
Lernziele | - Die Studierenden erhalten mittels verschiedener Zugänge eine Vorstellung der Auffassung von Werten in verschiedenen Kontexten, lernen verschiedene theoretische Ansätze zum Thema Werteentwicklung und Wertebildung kennen und setzen sich vertiefend mit dem Wertemodell nach Schwartz (1994) auseinander. - Die Studierenden erkennen verschiedene Sozialisationsinstanzen (Schule, Familie, Peers, Staat) welche die Entwicklung und Bildung von Werten beeinflussen und verstehen deren Einfluss auf die Werteentwicklung von und -übertragung auf Kinder und Jugendliche. - Die Studierenden erhalten einen Überblick über die im Schweizerischen Schulumfeld vorhandenen obligatorischen Vorgaben und fakultativen Angebote zum Thema Werteerziehung und können deren Inhalte auf Grund der Erkenntnisse aus dem Seminar thematisch verorten und qualitativ prüfen. - Die Studierenden lernen anhand eines aktuellen Forschungsprojekts empirische Methoden kennen, wie Werte von Kindern und Erwachsenen erhoben werden können und entwickeln daraus Ideen für eigene Forschungsvorhaben. |
Literatur | Berson, Y., & Oreg, S. (2016). The Role of School Principals in Shaping Children’s Values. Psychological Science 27(12), 1539-1549. Bronfenbrenner, U. (2005). Making human beings human: Bioecological perspectives on human development. Thousand Oaks, CA: Sage. Döring, A. K. (2010). "Assessing Children’s Values: An Exploratory Study." Journal of Psychoeducational Assessment 28(6): 564-577. Doring, A. K., et al. (2017). "Parent-child value similarity in families with young children: The predictive power of prosocial educational goals." Br J Psychol 108(4): 737-756. Makarova, E., & Herzog, W. (2013a). Teachers' acculturation attitudes and their classroom management: An empirical study among fifthgrade primary school teachers in Switzerland. European Educational Research Journal, 12, 254–267. doi:10.2304/eerj.2013.12.2.256 Schwartz, S. H. (2015). Basic individual values: Sources and consequences. In T. Brosch / D. Sander (Eds.), Handbook of values: Perspectives from economics, neuroscience, philosophy, psychology and sociology (pp. 63-84). Oxford, UK: Oxford University Press. |
Weblink | https://bildungswissenschaften.unibas.ch |
Teilnahmevoraussetzungen | BA-Abschluss. Immatrikuliert im Masterstudiengang Educational Sciences oder Fachdidaktik. Studierende anderer Studiengänge wenden sich bei Interesse bitte zuerst an die Dozierenden. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Freitag | 10.15-11.45 | Rosshofgasse (Schnitz), Sitzungsraum S 181 |
Module |
Modul: Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Masterstudium: Fachdidaktik) Modul: Theorie und Geschichte der Erziehung, Bildung und Schule (Masterstudium: Educational Sciences) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | - Anwesenheit (mind. 80%) - aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung (Vorbereitungstexte sind gelesen, Auf- und Nachbereitungsarbeiten erledigt) - Mündliche Präsentation (Referat) oder schriftliche Arbeit (Paper) zu einem Thema des Seminars - Gestaltung einer Einstiegs- oder Ausstiegssequenz zum Thema Werte nach Wahl |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Bildungswissenschaften |