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70977-01 - Proseminar: Kulturtechnik der Simulation (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Anne Dippel (anne.dippel@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Computersimulationen sind alltäglich geworden: Ob bei der Wettervorhersage, der Berechnung des Verlaufs einer Pandemie, oder bei der Nutzung sozialer Medien wie Instagram oder TikTok lässt sich die Wirkmächtigkeit algorithmischer Annäherung an Welt von jeder und jedem erleben. Foto Apps wie Face Swap erlauben User:innen zum Verwechseln ähnliche Nachahmungen von Wirklichkeit, die Fake und Fakt kaum noch voneinander unterscheiden lassen. Simulationen spielen beim Digital Profiling, also der Erfassung und Analyse personenbezogener Daten, eine zentrale Rolle. Damit werden Simulationen auch politisch, sozial und kulturell wirkmächtig. Simulationen können etwa ungleiche Behandlung, sogar Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft fortschreiben und bilden somit auch die Vorurteile ab, die in die Grundlage ihrer Programmierungen oder spezifische Datensätze mit einfliessen.
Mit welchen Methoden lässt sich dem Thema aus medienwissenschaftlicher Perspektive heraus annähern? Welche analytischen Möglichkeiten bietet ein kulturtechnischer Ansatz zum Verständnis von Simulationen und ihrer Wirkmächtigkeit? Welchen Einfluss auf Wahrheitsvorstellungen, Wirklichkeitsannäherungen und Gestaltung von Welt besitzen Simulationen? Auf diese Fragen bietet das vorliegende Seminar antworten.
Am Beispiel konkreter Simulationstechniken in den Naturwissenschaften, etwa der Monte-Carlo-Simulation am Europäischen Zentrum für Kernforschung (CERN) und dem Einsatz von Machine Learning, um Welt im Digitalen zu gestalten, vermittelt dieses Seminar methodische Grundlagen der Medienethnografie. Darüber hinaus werden durch die Vermittlung klassischer und aktueller Texte zur Kulturtechnik der Simulation und einer anhand von Studierenden selbst ausgesuchter aktueller Beispiele die ethischen und politischen Dimensionen der Simulation befragt. Gerahmt durch Etymologie und Mediengeschichte der Simulation erhalten Studierende hier das passende theoretische Rüstzeug für die medienwissenschaftliche Analyse dieses vielgestaltigen Phänomens.
Literatur Literatur (Auswahl):

- Baudrillard, J. (1995): Simulacra and Simulation. University of Michigan Press, Ann Arbor MI.
- Benjamin, R. (2019). Race after technology. Polity Press.
- Chun, W. (2021). Discriminating data: Correlation, neighborhoods, and the new politics of recognition. MIT Press.
- Dippel, A., Warnke, M. (2022). Tiefen der Täuschung. Computersimulationen und Wirklichkeitserzeugung. Matthes&Seitz.
- Fizek, S. (2022). Playing at a distance. Borderlands of video game aesthetics. MIT Press.
- Forsythe, D. F. (2001). Studying those who study us: An anthropologist in the world of Artificial Intelligence. Stanford University Press.

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über MOnA notwendig (services.unibas.ch).
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
14-täglich Mittwoch 14.15-18.00 Holbeinstrasse 12, Bluebox

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Mittwoch 28.02.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Mittwoch 13.03.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Mittwoch 27.03.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Mittwoch 17.04.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Mittwoch 24.04.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Mittwoch 08.05.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Mittwoch 22.05.2024 14.15-18.00 Uhr Holbeinstrasse 12, Bluebox
Module Modul: Basisstudium Kulturtechniken BA (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Medienwissenschaft

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