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Semester | Frühjahrsemester 2024 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ute Holl (ute.holl@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das Seminar setzt sich zusammen aus einer Reihe von Sitzungen mit eingeladenen Gästen: Vertreter:innen prominenter Editionsprojekte wie: Prof. Dr. Rebecca Grotjahn (Musikwissenschaft, Paderborn) Dr. Joachim Iffland (Musikwissenschaft, Paderborn) , Prof. Dr. Martin Stingelin (Deutsche Philologie, Dortmund), Dr. Moritz Hiller, (Medienwissenschaft, Weimar), Dr. Rainer Bayreuther, (Musikwissenschaft Marbach) Dr. Susanne Holl, (F.A. Kittler Gesamtausgabe, Berlin) Berlin; sowie vorbereitenden Lektüren und Diskussionen zum Thema. Was ist eine historisch-kritische Ausgabe, was ein editorischer Apparat? Wie funktionieren Fussnoten, Anmerkungen, Stellenvergleiche darin? Wie lassen sich Typoskripte analysieren, datieren, und wie Word-Dateien? «Edieren» heisst es im Historischen Wörterbuch des Mediengebrauchs, bezeichnet eine Form, «mit der Hervorbringungen aller Art, in besonderer Weise aber geordnete Zeichenfolgen (Schriften, Noten), für unterschiedliche kulturelle Zwecke ausgewählt und gebrauchsfertig gemacht werden». Die Kulturtechnik des Edierens ist unter Bedingungen digitalisierter Datenverarbeitung einerseits mit dem Problem konfrontiert, dass sie nicht nur Schriften oder Partituren, sondern alle möglichen Formen von Texten, Bildern und Klängen als Daten gleichermassen verarbeiten muss. Zugleich soll sie dabei die Medien und Formen der Textverarbeitung selbst im Blick behalten. Aus medienhistorischer Sicht lassen sich drei Umbrüche in der Editionsphilologie bestimmen: um 1800, mit der sogenannten zweiten Leserevolution, mit neuen automatisierten Druckverfahren und neuen Verlagspraktiken ändern sich Fragen der Authentifizierung, gerade im Hinblick auf das Urheberrecht; um 1900 ändern sich mit Techniken und Praktiken neuer Medien — Schreibmaschine, Fotografie und Schallaufzeichnung — Kriterien der Entstehung, der Genealogie von Texten. Das Problem der Überlieferung wird durch Fragen nach Entstehungsvarianten ersetzt. Um 2000 dann erzeugen digitalisierte Formen des Schreibens, Lesens und Publizierens nicht nur neue Tumulte in der Verlagslandschaft, sondern lassen die Unterscheidung von Schreiben und Publizieren insgesamt unscharf werden. Seitdem ist vom «Editieren» die Rede. «Texte und Kommentare» fassen die Autoren des Wörterbuchs zusammen, «werden sukzessive online veröffentlich, in die digitale Gesamtausgabe eingepasst und bei Bedarf auch wieder revidiert». Schreibszenen aus dem Zeitalter der Typoskripte werden durch solche am Rechner ersetzt. Was heisst das für die Arbeit and historisch-kritischen Ausgaben? Insofern Studierende der Medienwissenschaft nicht nur kritisch mit Texten, sondern perspektivisch und berufsperspektivisch auch mit Verlagen und Verlagshäusern arbeiten werden, will das Seminar an konkreten Beispielen und praktischen Übungen wesentliche Grundkenntnisse des Edierens vermitteln. |
Lernziele | Das Seminar vermittelt grundlegende Aspekte der Geschichte, Theorie und Problematik von Editionspraktiken aus der Perspektive der Medientheorie und vertieft dieses Wissen durch konkrete Übungen anhand von Materialien und Beispielen aus dem Nachlass des Medientheoretikers Friedrich A. Kittler. |
Literatur | Eine ausführliche Literaturliste wird mit dem Seminarprogramm vor Anfang des Semesters bereitgestellt. |
Bemerkungen | Das Seminar setzt sich zusammen aus sechs Sitzungen mit eingeladenen Gästen: Vertreter:innen prominenter Editionsprojekte wie: Prof. Dr. Rebecca Grotjahn (Musikwissenschaft, Paderborn) Dr. Joachim Iffland (Musikwissenschaft, Paderborn) , Prof. Dr. Martin Stingelin (Deutsche Philologie, Dortmund), Dr. Moritz Hiller, (Medienwissenschaft, Weimar), Dr. Rainer Bayreuther, (Musikwissenschaft Marbach) Dr. Susanne Holl, (F.A. Kittler Gesamtausgabe, Berlin) Berlin; sowie vorbereitenden Lektüren und Diskussionen zum Thema. Das Seminar wird in Korrespondenz zum Seminar: "Texte, Sounds und sonstige Datenströme: Kulturtechnik Edieren (Exkursion)" durchgeführt, beide Seminare können auch getrennt belegt werden, allerdings wird die Kombination empfohlen. |
Teilnahmevoraussetzungen | abgeschlossenes BA Studium, |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmeldung über MOnA notwendig (services.unibas.ch). |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Mittwoch | 10.15-12.00 | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Datum | Zeit | Raum |
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Mittwoch 28.02.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 06.03.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 13.03.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 20.03.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 27.03.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 03.04.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 10.04.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 17.04.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 24.04.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 01.05.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Tag der Arbeit |
Mittwoch 08.05.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 15.05.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 22.05.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 29.05.2024 | 10.15-12.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Module |
Modul: Materialitäten (Master Studiengang: Kulturtechniken) Modul: Theoretische Perspektiven MA (Master Studienfach: Medienwissenschaft) Modul: Transfer: Digital History (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Intensive Vorbereitung der Plenumstexte, aktive Teilnahme an der Seminardiskussion, Protokoll einer Sitzung oder kurzer Essay zu einem Editionsprojekt, das dessen medientechnische Aspekte und Lösungen diskutiert oder Einführung zu einer Sitzung mit Gästen. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |