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Semester | Herbstsemester 2024 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Monika Waldis (monika.waldis@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die politische Philosophie mit dem Modell der deliberativen Demokratie fordert seit den 1990er Jahren verstärkt die kommunikative Aktivierung von Bürgerinnen und Bürgern in der Meinungsbildung zu Sachfragen. Damit wird ein normativer Politik- bzw. Demokratiebegriff begründet, der auf die Erweiterung der politischen Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten abhebt und das Erstarken des demokratischen und politischen Bewusstseins bei Bürgerinnen und Bürgern bezweckt. Als Bildungsauftrag für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer – insbesondere Geschichte und Politische Bildung – resultiert daraus, dass diese in Grundlagen des Demokratischen einführen und bei den Lernenden argumentative Fähigkeiten und Urteilskompetenz fördern sollen. Im Rahmen des Forschungsseminars erarbeiten wir theoretische Grundlagen zum Argumentieren und Urteilen in der Politischen Bildung. Diese nutzen wir in einem zweiten Schritt für die Entwicklung fachlicher Kriterien der Argumentationsqualität auf der Basis von videografierten Schüler*innendebatten in der Politischen Bildung. Der Erarbeitung der methodologischen Grundlagen einer qualitativ-interpretativen Herangehensweise nach Kuckartz (2016) wird die praktische Anwendung am Material folgen. Im Rückblick auf diesen Arbeitsprozess werden methodische Herausforderungen, praktische Vorgehensweisen sowie den Rückbezug der Ergebnisse auf die theoretischen Grundannahmen reflektiert. |
Lernziele | Die Studierenden erarbeiten sich einen Überblick über theoretische Grundlagen politischen Argumentierens aus den Blickwinkeln von Demokratietheorie und Politischer Bildung. Sie lernen methodische Vorgehensweisen für die Analyse der Argumentationsqualität in Bildungsprozessen kennen. Im Fokus stehen fachliche Qualitätsmerkmale in mündlichen Debatten und Diskussionen zu politischen Sachverhalten und Kontroversen. Sie reflektieren Vorgehensweise, Potential und Limitationen des inhaltsanalytisch-qualitativen Vorgehens nach Kuckartz (2016) und lernen eine mögliche Form der Dokumentation des qualitativen Forschungsprozesses kennen. |
Literatur | Bächtiger, A., Dryzek, J. S., Mansbridge, J., & Warren, M. (2018). Deliberative democracy: an introduction. In A. Bächtiger, J. S. Dryzek, J. Mansbridge, & M. Warren (Eds.), The Oxford Handbook of Deliberative Democracy (S. xxii–32). Oxford: Oxford University Press. Detjen, J., Massing, P., Richter, D., & Weisseno, G. (2012). Politikkompetenz – ein Modell. Wiesbaden: Springer VS. van Eemeren, F. H., Grootendorst, R., & Snoeck Henkemans, A. F. (2004). A systematic theory of argumentation: The pragma-dialectical approach. Cambdrige: Cambridge University Press. Felton, M., Garcia-Mila, M., Villarroel, C., & Gilabert, S. (2015). Arguing collaboratively: Argumentative discourse types and their potential for knowledge building. British Journal of Educational Psychology, 85, 372–386. Gronostay, D. (2019). Argumentative Lehr-Lern-Prozesse im Politikunterricht: Eine Videostudie. Wiesbaden: Springer VS. Kuckartz, U. (2016). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung (3rd ed.). Weinheim: Beltz. |
Weblink | Institut für Bildungswissenschaften |
Teilnahmevoraussetzungen | BA-Abschluss. Immatrikuliert im Masterstudiengang Educational Sciences oder Fachdidaktik bzw. Doktoratsprogramm IBW. Studierende anderer Studiengänge wenden sich bei Interesse bitte zuerst an die Dozierenden. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Donnerstag | 14.15-16.00 | Rosshofgasse (Schnitz), Sitzungsraum S 181 |
Module |
Modul: Grundlagen der Politischen Bildung (Masterstudium: Fachdidaktik) Modul: Kontexte gesellschaftswissenschaftlichen Lernens (Masterstudium: Fachdidaktik) Modul: Transfer: Europa interdisziplinär (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte) Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Studierenden nehmen die Analyse von ein bis zwei Debattensequenzen und daran anschliessende, verschriftlichte Urteilsaufgaben von Schüler*innen vor. Die Analyse wird verschriftlicht (5- 8 Seiten). |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Bildungswissenschaften |