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Semester | Herbstsemester 2024 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Abaas Karim (abaas.karim@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Kurden sind mit – je nach Schätzungen – über 40 Millionen Menschen eine der grössten Volksgruppen der Welt ohne eigenen Staat. Dementsprechend kämpfen diverse kurdische Gruppierungen seit mehreren Dekaden in der Türkei (über 20 Millionen Kurden), im Irak (über sieben Millionen), in Iran (über zehn Millionen) sowie in Syrien (über zwei Millionen) für ihre Selbstbestimmung und beeinflussen die Debatte um den Nationalstaat. Ab den 1960er Jahren standen die kurdischen Freiheitskämpfer im Irak im Mittelpunkt des West-Ost-Konfliktes, nachdem im Jahr 1958 das irakische Königreich gestürzt und eine sozialistische Republik ausgerufen worden war. Seit Ende 1991 verwalten die kurdischen Fraktionen im Nordirak grosse Teile ihres Siedlungsgebietes und geniessen weitgehende Autonomie. Sie gründeten dort im Jahr 1992 die sogenannte Autonome Region Kurdistan (ARK). Im Allgemeinen fand die Kurdenfrage allerdings im Laufe des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts nie eine solch grosse Aufmerksamkeit wie während der Jahre 2014 bis 2017. Im Kampf gegen den so genannten „Islamischen Staat“ (IS) wurden die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Nordirak und die kurdischen Kräfte in Nordsyrien seitens der Anti-IS-Koalition mit Geld und Waffen unterstützt. Selbst die türkische Regierung in Ankara liess Ende Oktober 2014 zu, dass die kurdischen Peschmerga-Einheiten aus dem Irak über die Türkei in die Stadt Kobane in Nordsyrien gelangten, um die Stadt gemeinsam mit den kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) gegen den IS verteidigen zu können. In diesem Seminar beleuchten wir einerseits die Struktur und Forderungen der kurdischen Gesellschaften, Parteien und Gruppierungen im 20. und 21. Jahrhundert. Und anderseits gehen wir der Frage nach, ob die Kurden eine Nation bilden konnten. Der Fokus ist jedoch auf die Kurdenfrage im Irak. |
Lernziele | Die Studierenden erhalten einen Überblick über die Struktur der kurdischen Gesellschaften und Gruppierungen; kennen die innerkurdischen Dynamiken und Gegensätzen; verstehen die Kurdenfrage im gesamtnahöstlichen Kontext und können sich mit möglichen Lösungsansätzen für sie auseinandersetzen (Nation-Building und Konsensdemokratie) |
Literatur | Karim, Abaas (2023): Konsensdemokratie und Nationenbildung im Irak und in der Autonomen Region Kurdistan, 1. Auflage, Baden-Baden: Nomos. Bozarslan H., Gunes C., Yadirgi V. (Hrsg.) (2021). In: The Cambridge History of the Kurds. Cambridge University Press. Gunter, M. M. (Hrsg.) (2019). Routledge Handbook on the Kurds, Oxon/New York: Routledge. Danilovich, A. (Hrsg.) (2019). Federalism, Self-Determination and International Recognition Regime. Iraqi Kurdistan, Oxon/New York: Routledge. Danilovich, A. (Hrsg.) (2017). Iraqi Kurdistan in Middle Eastern Politics, Oxon/New York: Routledge. Hippler, J. (Hrsg.) (2004). Nation-Building. Ein Schlüsselkonzept für friedliche Konfliktbearbeitung?, Bonn: Dietz. |
Bemerkungen | Das Seminar steht grundsätzlich allen offen (siehe aber Teilnahmevoraussetzung). Maximale Zahl der Teilnehmenden: 25. |
Teilnahmevoraussetzungen | Keine spezifische Voraussetzung, aber aktive Teilnahme am Seminar ist erwünscht. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmelden: Belegen; Abmelden: erforderlich. Das Seminar steht grundsätzlich allen offen (siehe aber Teilnahmevoraussetzung). Maximale Zahl der Teilnehmenden: 25. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Freitag | 10.00-12.00 | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Datum | Zeit | Raum |
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Freitag 20.09.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 27.09.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 04.10.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 11.10.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 18.10.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 25.10.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 01.11.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 08.11.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 15.11.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 22.11.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 103 |
Freitag 29.11.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Dies Academicus |
Freitag 06.12.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 13.12.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Freitag 20.12.2024 | 10.00-12.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 212 |
Module |
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft) Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften M.A. (Master Studienfach: Politikwissenschaft) Modul: Europäisierung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies) Modul: Fortgeschrittene Nahoststudien (Bachelor Studienfach: Nahoststudien) Modul: Migration, Mobility and Transnationalism (Master Studiengang: Changing Societies: Migration – Conflicts – Resources ) Modul: Spezialisierung «Geschichte und Polititsche Bildung» (Masterstudium: Fachdidaktik) Modul: Themen der Near & Middle Eastern Studies (Master Studienfach: Near & Middle Eastern Studies) Vertiefungsmodul Global Europe: Arbeit, Migration und Gesellschaft (Masterstudium: European Global Studies) Vertiefungsmodul Global Europe: Friedens- und Konfliktforschung (Masterstudium: European Global Studies) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Arbeit. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Nahost-Studien |