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Semester | Herbstsemester 2024 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ute Holl (ute.holl@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Sehen ist keine historisch stabile Sinnesleistung, sondern Sehen verändert sich mit den medialen Anordnungen, durch deren Vermittlung gesehen wird. Dazu gehören die Zentralperspektive, optische Medien (wie Fernrohr, Mikroskop oder elektronische Kameras) oder derzeit digitale datenverarbeitende Medien. Sie alle werden als komplexe Anordnungen, als Milieus und Ökologien von Medien konzipiert. Wie werden wir in Zukunft sehen? Und gesehen werden? Im Juli 1945 veröffentlichte Vannevar Bush seinen wegweisenden Aufsatz AS WE MAY THINK in der US-amerikanischen Zeitschrift Atlantic. Darin stellt er das Denken der Zukunft vor. Im Computerzeitalter, so Bush, werden traditionelle Formen der Organisation, Adressierung und Verarbeitung von Informationen durch "Indexierung" ersetzt, wie es eine flexible, assoziative maschinengesteuerte Methode leisten könne. Diese maschinelle Anordnung einer Denkmaschine nannte er Memex. Sie nimmt unser Denken, das von persönlichen Rechnern und Daten-Netzwerken gestützt ist, vorweg. 1986 beendete Harun Farocki seinen Film WIE MAN SIEHT, auf englisch: AS YOU SEE, in dem er Vergangenheit und Zukunft eines maschinengesteuerten Sehens und also Arbeitens an Maschinen nachgeht. In diesem filmischen Essay verbindet Farocki auf assoziative Weise Elemente einer Genealogie kommender visueller Wahrnehmung vom Jacquard-Webstuhl, der Erfindung des Maschinengewehrs und journalistischen Praktiken der Bild-Text-Verknüpfung zu einer alternativen Technikgeschichten des maschinellen Sehens und des Arbeitens an Maschinen. Was haben uns Bush, Farocki und andere Denker:innen und Praktiker:innen filmischer Bilder heute zu sagen? Welches Verhältnis von Bildern und Daten verändert unser gegenwärtiges Sehen? Was heisst technisch-basiertes oder künstliches Sehen, Denken, intelligent sein? Das Seminar AS WE MAY SEE organisiert sich um eine Tagung, die das Seminar für Medienwissenschaft der Universität Basel (Professur Medienästhetik, Ute Holl) gemeinsam mit der Universität Zürich, der ZhdK, der Università della Svizzera italiana (USI) vom 30. Oktober bis zum 1. November in Zürich organisiert. Das genaue Programm der Tagung wird am Anfang des Semesters mitgeteilt. |
Lernziele | Vermittelt werden Theorien und Ästhetiken des Sehens und der Visualisierung im Zeitalter digitaler Bildprozessierung. In der Auseinandersetzung mit Vorträgen von internationalen Wissenschaftler:innen an der Konferenz "As we may see" in Zürich wird die Teilnahme an wissenschaftlichen Diskussionen auf der Basis gelernter und kritisch untersuchter Grundbegriffe vor Ort eingeübt. |
Literatur | Zur Vorbereitung empfohlen: Antonio Somaini, "Algorithmic Images: Artificial Intelligence and Visual Culture", in: Grey Room, Fall 2023, Seite 74-115. Jussi Parikka, Operational Images, From the Visual to the Invisual. London, Minneapolis, University of Minnesota Press, 2023. |
Bemerkungen | Das Seminar findet statt in Form von vier vorbereitenden Sitzungen am Mittwoch, 18.9., 25.9., 2.10., 9.10. und 23.10.2024, sowie der Tagungsteilnahme vom 30.10. -1.11.2024 in Zürich und schliesslich einer nachbereitenden Sitzung am 4.12.2024, an der die Essays zur Tagung besprochen werden. Beachten Sie > Termine und Räume. |
Teilnahmevoraussetzungen | Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Grundstudium. Mehr als ein (1) unentschuldigtes Fehlen (für die Tagung gilt das für einen Programmpunkt) bedeutet, dass das Seminar nicht anerkannt werden kann. Wenn Sie einer Seminarsitzung entschuldigt oder unentschuldigt fernbleiben, liegt es in Ihrer Verantwortung, den Stoff nachzuholen. Wir erwarten, dass Sie als Studierende zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen, indem Sie Notizen austauschen. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmeldung über MOnA notwendig (services.unibas.ch). |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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unregelmässig | Siehe Einzeltermine |
Datum | Zeit | Raum |
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Mittwoch 18.09.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 25.09.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 02.10.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 09.10.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 23.10.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 30.10.2024 | 09.15-18.00 Uhr | Tagung Zürich, -- |
Donnerstag 31.10.2024 | 09.15-18.00 Uhr | Tagung Zürich, -- |
Freitag 01.11.2024 | 09.15-18.00 Uhr | Tagung Zürich, -- |
Mittwoch 06.11.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Mittwoch 04.12.2024 | 14.15-16.00 Uhr | Holbeinstrasse 12, Projektraum 1.OG |
Module |
Modul: Aufbaustudium Medienökologien (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft) Modul: Digital Humanities, Culture and Society (Master Studienfach: Digital Humanities) Modul: Praktiken (Master Studiengang: Kulturtechniken) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Teilnahme an der gesamten Tagung "As We May See" in Zürich vom Nachmittag des 30. Oktober bis zum 1. November ist verpflichtend und kann nicht kompensiert werden. Das Programm der Tagung wird mitgeteilt. Zur Leistungsbescheinigung ist die intensive Vorbereitung auf die Seminarsitzungen durch Notizen zu den jeweiligen Lektüren und die aktive Teilnahme an den Seminardiskussionen Voraussetzung. Ausserdem ist ein Essay zur Tagung verpflichtend. Dieser sollte auf einem Gespräch oder Interview mit einem oder einer der internationalen Referent:innen basieren und durch Lektüren von deren Texten vorbereitet sein. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |