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Semester | Herbstsemester 2024 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Matthias Hornschuh (matthias.hornschuh@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Seit Ende 2022 ist alles anders: Niemand in Politik und Öffentlichkeit hatte die ungeheure Wucht kommen sehen, mit der die neue Technologie auf dem Weltmarkt aufschlagen würde. Technologischer Wandel bedingt gesellschaftlichen Wandel, doch Gesellschaften verändern sich nicht so schnell wie Technologie sich zu entwickeln vermag - und das zumal unter quasi unbegrenztem Zufluss von Kapital und Ressourcen. Der Wandel betrifft selbstverständlich auch die kulturelle Praxis - und damit die Musik und ihre Schnittstellen zu Medien wie Film, Video, Games und Text. Während Early Adopters wie Angela Aux längst KI-Tools in ihre Musikproduktionsprozesse integrieren, oder sich einen Claim eines neuen Marktes abstecken (Grimes), suchen andere nach musikalischer Mensch-Maschine-Interaktion und loten künstlerisch die Grenzen des Machbaren aus. Kommerzielle Angebote wie Boom oder AIVA sprießen aus dem Boden und werden zu Testlabors für Fragen zu Recht und Qualität. Die vergleichsweise alte Technologie der „Künstlichen Intelligenz“ ist ein tradierter Topos literarischen und filmischen Erzählers, mit Auswirkungen auf unsere Vorstellungen. Sie verkörpert das Heilsversprechen der „Solutionisten“ und ist der Software gewordene Albtraum jedes Dystopikers. Perfekte Voraussetzungen für unterhaltsame Scharmützel zwischen „Tec Bros“ und „Maschinenstürmern“. Es geht um viel, doch wir haben nicht einmal die passenden Worte für die Technologie und retten uns in vermenschlichende Begrifflichkeiten, die die Gegenstandskonstruktion verändern. Bei all der Aufregung bleibt der Blick auf die Strukturen und Prinzipien der Systeme oft ebenso auf der Strecke wie die Betrachtung der Bedingungen ihrer Entwicklung und Verbreitung. Es stellen sich Fragen …: Kann KI Kunst? Kann KI wirklich die Probleme der Welt lösen? Welche neuen verursacht sie? Welche Bedeutung hat sie für die schöpferisch Tätigen in Kunst, Kultur und Medien - und damit für die Gesellschaft? Nicht zuletzt müssen wir uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben, was ist Intelligenz und Kreativität - und wer sind wir eigentlich und wie unterscheiden wir uns von unseren Computern? Eine Übung mit Blicken in Bücher, Systeme, Talks und Diskurse, alte und neue Filme und Gesetze und damit in die Kultur und Software der Demokratie. |
Literatur | Literatur (Auswahl): * Avdeeff, M. (2019). Artificial Intelligence & Popular Music: SKYGGE, Flow Machines, and the Audio Uncanny Valley. Arts8/130, https://doi.org/10.3390/arts8040130 * Andrée, M. (2023): Big Tech muss weg. Die Digitalkonzerne zerstören Demokratie und Wirtschaft. Wir werden sie stoppen. Frankfurt a.M., Campus. * Bauer, T. (2019): Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt. Stuttgart, Reclam. * Brown, O. (2021). Sociocultural and Design Perspectives. On AI-Based Music Production: Why Do We Make Music and What Changes if AI Makes It for Us? In Eduardo Reck Miranda (Hrsg.), Handbook of Artificial. Intelligence for Music Foundations, Advanced Approaches, and Developments for Creativity(S. 1–20). Wiesbaden: SpringerVS. [https://www.researchgate.net/profile/Oliver-Bown/publication/367953764_Sociocultural_and_Design_Perspectives_on_AI-Based_Music_Production_Why_Do_We_Make_Music_and_What_Changes_if_AI_Makes_It_for_Us/links/64c73d22545060019e42728f/Sociocultural-and-Design-Perspectives-on-AI-Based-Music-Production-Why-Do-We-Make-Music-and-What-Changes-if-AI-Makes-It-for-Us.pdf] * di Fabio, U. (2018): Urheberrecht und Kunstfreiheit unter digitalen Verwertungsbedingungen. München, C.H. Beck. * Ewell, P.A. (2020). Music Theory and the White Racial Frame. Music Theory Online 26(2). https://mtosmt.org/issues/mto.20.26.2/mto.20.26.2.ewell.html(Accessed: 10 February 2021) * Fjelland, R. (2020). Why General Artificial Intelligence Will Not Be Realized. Humanities and Social Sciences Communications7 (1, 10). https://doi.org/10.1057/s41599-020-0494-4. * Gioti, A.-M. (2021). Artificial Intelligence for Music Composition. In E.R. Miranda (Hrsg.), Handbook of Artificial Intelligence for Music. Foundations, Advanced Approaches, and Developments for Creativity (S. 53-74). Wiesbaden: SpringerVS. ¦ Google Scholar * Goldhammer, K., Birkel, M., Mackuth, L. und Komma, D. (2024): AI and Music. Market Development of AI in the music sector and impact on music authors and creators in Germany and France. Studie im Auftrag der GEMA und der SACEM. https://www.gema.de/documents/d/guest/gema-sacem-goldmedia-ai-and-music-pdf * Knotts, S. und N. Collins (2021). AI-Lectronica: Music AI in Clubs and Studio Production. In Eduardo Reck Miranda (Hrsg.), Handbook of Artificial. Intelligence for Music Foundations, Advanced Approaches, and Developments for Creativity(S. 849–872). Wiesbaden: SpringerVS. * Lenzen, M. (2023): Der elektronische Spiegel. Menschliches Denken und künstliche Intelligenz. München, C.H. Beck. * Lotter, W. (2023): Die Gestörten. Warum sie unseren Wohlstand sichern. Hamburg: Rowohlt. * Nemitz, P. und Pfeffer, M. (2020): Prinzip Mensch. Macht, Freiheit und Demokratie im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Bonn, Dietz. * Nida-Rümelin, J. (2005): Über menschliche Freiheit. Stuttgart, Reclam. * Pfeffer, M. (2021): Menschliches Denken und Künstliche Intelligenz. Eine Aufforderung. Bonn: Dietz. * Rubin, R. (2023): The Creative Act: A Way of Being. Edinburgh, Canongate. * Whitehouse, K. (2021). How Spotify Uses Artificial Intelligence, Big Data, and Machine Learning. Data Science Central, https://tinyurl.com/2p8cyh6k. * Winter, D. (2024): KI, Kunst und Kitsch. Ein philosophischer Aufreger. Heidelberg: Carl-Auer. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Block | Siehe Einzeltermine |
Datum | Zeit | Raum |
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Montag 16.09.2024 | 10.00-18.00 Uhr | Musikwissenschaft, Vortragssaal |
Dienstag 17.09.2024 | 10.00-14.00 Uhr | Musikwissenschaft, Vortragssaal |
Montag 14.10.2024 | 10.00-14.00 Uhr | Musikwissenschaft, Vortragssaal |
Montag 28.10.2024 | 10.00-14.00 Uhr | Musikwissenschaft, Vortragssaal |
Montag 09.12.2024 | 10.00-18.00 Uhr | Musikwissenschaft, Vortragssaal |
Module |
Modul: Aufbaustudium Medienökologien (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft) Modul: Musikwissenschaftliche Praxis (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Strategien des Digitalen (Master Studienfach: Medienwissenschaft) Wahlbereich Bachelor Musikwissenschaft: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Musikwissenschaft |