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Semester | Frühjahrsemester 2025 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Dagmar Fenner (dagmar.fenner@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Von allen Bereichsethiken der Angewandten Ethik hat sich die Medizinethik am weitestgehendsten etabliert. Infolge des enormen Kenntniszuwachses und des technischen Fortschritts in der modernen Medizin ergaben sich viele neue moralische Konflikte und Probleme. So stellen sich die Fragen nach der ethischen Legitimität der Organentnahme bei hirntoten Menschen erst seit der Möglichkeit von Organtransplantationen, diejenigen im Bereich der Reproduktionsmedizin erst seit den Möglichkeiten künstlicher Befruchtung und der pränatalen Diagnostik. Die meisten Konflikte entstehen dadurch, dass das technisch Machbare sich nicht mehr mit dem deckt, was sich die Betroffenen oder die Gesellschaft von der Medizin erhoffen. Vielen Menschen macht es beispielsweise Angst, dass ihr Leben künstlich verlängert werden kann, auch wenn sie längst das Bewusstsein verloren haben. Man sieht dabei etablierte Moralvorstellungen unterwandert, etwa das Recht jedes Menschen auf ein menschenwürdiges Dasein. Durch die neu eröffneten Interventionsmöglichkeiten der Ärzte hat sich zugleich das Arzt-Patient-Verhältnis kompliziert. Denn dadurch nimmt zwangsläufig die Abhängigkeit der Patienten von der Ärzteschaft zu. Im Laufe mehrerer Individualisierungsschübe der westlichen Industriestaaten haben allerdings die Ärzte und medizinischen Forscher erheblich an Autorität eingebüsst. So wird heute jede Art von ärztlicher Bevormundung beargwöhnt und stattdessen Patientenautonomie und ein partnerschaftliches Arzt-Patient-Verhältnis gefordert. Gerade bei klassischen Problemen der Abtreibung oder Sterbehilfe sind Betroffene, Angehörige und die Öffentlichkeit nicht länger bereit, die ethische Normierung einfach der ärztlichen Zunft zu überlassen. Nicht zuletzt nimmt angesichts des technisch Machbaren das Problem der Güterknappheit im Gesundheitswesen bisher unerreichte Dimensionen an. Denn die neuen technisch möglichen Leistungen werden immer kostspieliger und somit ökonomisch unmöglicher, bei gleichzeitig gesteigerten Ansprüchen der Patienten. |
Lernziele | Ziel des Seminars ist es, in die zentralen medizinethischen Probleme, die relevanten Prinzipien, Konzepte und Begründungsmethoden einzuführen und konkrete Beispiele aus der Praxis zu diskutieren. |
Literatur | Lektüreempfehlungen: - Schöne-Seifert, Bettina: Grundlagen der Medizinethik (2007) - Schulz, Stefan, Steigleder, Klaus, Fangerau, Heiner und Paul, Norbert W. (Hrsg.): Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (2006) Wiesing, Urban (Hrsg.): Ethik in der Medizin (2012) |
Bemerkungen | Für Jurist*innen geeignet. |
Teilnahmevoraussetzungen | Achtung: Anmeldung für die Vereinbarung eines Referatsthemas bis spätestens 03. März 2025 bei: DagmarFenner@hotmail.com (interdisziplinäres Seminar: Studierende der Medizin und Pflegewissenschaften sind besonders willkommen) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Block | Siehe Einzeltermine |
Datum | Zeit | Raum |
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Montag 16.06.2025 | 09.30-16.30 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Dienstag 17.06.2025 | 09.30-16.30 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Mittwoch 18.06.2025 | 09.30-16.30 Uhr | - Online Präsenz -, -- |
Module |
Basismodul (Teil A) (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich) Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) Modul: Probleme der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Online-Präsenz und aktive mündliche Mitarbeit im Seminar; Übernahme eines mündlichen Referats |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |