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74552-01 - Seminar: Fortpflanzungsmedizin ohne Grenzen? Die Regulierung neuer Technologien als Herausforderung für das Recht (6 KP)

Semester Frühjahrsemester 2025
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Matthias Till Bürgin (matthias.buergin@unibas.ch, BeurteilerIn)
Daniel Kipfer (daniel.kipfer@bstger.ch)
Inhalt Fortpflanzungsmedizinische Techniken wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) haben sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt und neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet. Ursprünglich für Frauen vorgesehen, die aufgrund eines Eileiterverschlusses unfruchtbar waren, wird die IVF heute für ein breites Spektrum von Indikationen eingesetzt: Zum Beispiel, wenn die Ursache der Unfruchtbarkeit beim Mann liegt, oder bei erblich belasteten Paaren, um in Kombination mit einer Präimplantationsdiagnostik (PID) diejenigen Embryonen auszuwählen, die keine genetische Veranlagung für eine schwere Krankheit haben. Oder sie wird bei Paaren eingesetzt, die ein schwer erkranktes Kind haben: Aus einer zweiten Schwangerschaft soll ein sog. «Retterbaby» hervorgehen. Mittels einer Präimplantationsdiagnostik wird derjenige Embryo ausgewählt, welcher mit dem erkrankten Kind gewebeverträglich ist. In Zukunft könnte das Erbgut von in vitro erzeugten Embryonen mit Hilfe der Genschere CRISPR/Cas nicht nur untersucht, sondern auch therapeutisch verändert werden (Keimbahntherapie). Darüber hinaus wird daran geforscht, artifizielle menschliche Ei- und Samenzellen beispielsweise aus Hautzellen zu gewinnen. Wenn dies gelingt, könnten gleichgeschlechtliche Wunscheltern, Frauen nach der Menopause oder auch Alleinstehende genetisch verwandte Kinder zeugen.

Mit der Erweiterung der Handlungsspielräume tauchen vielfältige Fragen ganz neuer Art auf. Gleichzeitig werden vom Gesetzgeber in rascher Folge Entscheide von grosser Tragweite verlangt. Mit jeder technologischen Entwicklung steht der Gesetzgeber wieder neu vor der Herausforderung, Chancen und Risiken sowie individuelle und kollektive Interessen gegeneinander abzuwägen, um den Zugang zu einer neuen Technik oder ein Verbot derselben auf justiziable Kriterien abzustützen. Im Rahmen dieser Interessenabwägung stellt sich eine Reihe konkreter Fragen, die einer vertieften Reflexion bedürfen: Welche Interessen sind konkret gegeneinander abzuwägen? Welches Gewicht ist den konkurrierenden Interessen beizumessen? Nach welchen Kriterien wird abgewogen? Welche Reichweite hat die reproduktive Autonomie? Was versteht man unter Kindeswohl? Wie sicher muss eine neue Fortpflanzungstechnik im Hinblick auf mögliche Gesundheitsschäden sein, um zugelassen zu werden? Welche Risiken sind gesellschaftlich akzeptabel?

Diese und weitere Fragen werden aus naturwissenschaftlicher, rechtsethischer und rechtlicher Sicht diskutiert. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Spannungsverhältnis zwischen der reproduktiven Autonomie und dem Kindeswohl. Die Teilnehmenden setzen sich kritisch mit ausgewählten Texten auseinander und halten einen 20-minütigen Vortrag. Es besteht die Möglichkeit, eine Seminararbeit zu verfassen.
Bemerkungen 9:15-12:00, Juristische Fakultät S10
28.2
21.3
28.3
11.4
2.5
9.5
23.5

 

Teilnahmevoraussetzungen Mündlicher Vortrag/Lektüre der Texte
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
14-täglich Freitag 09.15-12.00 Juristische Fakultät

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Freitag 28.02.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Freitag 14.03.2025 09.15-12.00 Uhr Fasnachstferien
Freitag 21.03.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Freitag 28.03.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Freitag 11.04.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Freitag 02.05.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Freitag 09.05.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Freitag 23.05.2025 09.15-12.00 Uhr Juristische Fakultät, --
Module Aufbaumodul (Teil D) (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Basismodul (Teil B) (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Doktorat Bio- und Medizinethik: Empfehlungen (Promotionsfach: Bio- und Medizinethik)
Doktorat Pflegewissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Pflegewissenschaft)
Doktorat Philosophie: Empfehlungen (Promotionsfach: Philosophie)
Interner Wahlbereich Theologie: Empfehlungen (Bachelorstudium: Theologie)
Interner Wahlbereich Theologie: Empfehlungen (Masterstudium: Theologie)
Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie)
Modul: Religion, Gesellschaft, Staat (Masterstudium: Interreligious Studies)
Modul: Religion, Ökonomie und Recht (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Vertiefungsmodul: Life Sciences Recht (Masterstudium: Rechtswissenschaft)
Wahlbereich Master Pflegewissenschaft: Empfehlungen (Masterstudium: Pflegewissenschaft)
Wahlbereich Master Rechtswissenschaft (Bilingue): Empfehlungen (Masterstudium: Rechtswissenschaft (bilingue))
Wahlbereich Master Rechtswissenschaft (EUCOR): Empfehlungen (Masterstudium: Rechtswissenschaft (EUCOR))
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Mündlicher Vortrag/Lektüre der Texte
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Medizinische Fakultät
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bio- und Medizinethik

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