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Semester | Frühjahrsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Angelika Krebs (angelika.krebs@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Ressentiment ist seelische Selbstvergiftung. Die Vergiftung resultiert aus einer der eigenen Ohnmacht geschuldeten Nicht-Entladung natürlicher Gefühle wie Rache und Neid. Die Folge ist eine negative Werttäuschung, ein Herunterziehen, ein Verleumden der Welt und ihrer positiven Werte. Der ressentimentgeladene Mensch ist wie der Fuchs, dem die Trauben zu hoch hängen und der nicht nur diese Trauben dann nicht mehr will, denn sie sind ja gar nicht süss, sondern alle Trauben und alles Süsse, denn süss ist ja gar nicht gesund etc. Mit dieser Analyse des Ressentiments bewegt sich der deutsche Phänomenologe Max Scheler in den Fussstapfen Friedrich Nietzsches. Die moderne bürgerlich-kapitalistische Moral, der «Ethos des Industrialismus», sei aus Ressentiment geboren, meint Scheler. Nicht aber gelte dies für die christliche Moral. Scheler verteidigt also eine bestimmte Auffassung von Moral gegen die umfassende Moralkritik Nietzsches. Man muss nicht religiös sein, um Schelers Position etwas abgewinnen zu können. Nietzsches Moralkritik haben Sie bereits im Grundkurs Ethik kennengelernt. Von daher ist dieses vor allem der Scheler-Lektüre gewidmete Seminar eine ideale Anschlussveranstaltung. Das Seminar kann auch als Einführung in das Scheler’sche Gesamtwerk dienen. Klingen doch viele seiner Grundgedanken – zu Wesen und Formen des Mitgefühls und der Liebe, zur objektiven Rangordnung der Werte, zu politischer Gerechtigkeit als Gleichbehandlung von Gleichem, nicht aber von Ungleichem, zu Gemeinschaft versus Gesellschaft sowie zur Stellung des Menschen im Kosmos – in diesem frühen, unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Aufsatz an. Einiges an diesem Aufsatz mag uns heute kurios, veraltet, gar abstossend anmuten, vieles andere aber erscheint prägnant, hellsichtig, geradezu visionär. Wir werden im Seminar zusammen den gut hundertseitigen Aufsatz von Scheler langsam und genau lesen und wöchentliche Lektüreeindrücke dazu verfassen. Dabei werden wir auch Bezüge herstellen nicht nur zu Schelers Gesamtwerk, sondern auch zum Werk seiner Zeitgenossen wie Friedrich Nietzsche und späterer Denker wie Jean Améry, John Rawls und Michael Walzer. Wir werden auch nach ressentimentgeladenen Figuren in der Literatur suchen – Scheler selbst gibt diverse Hinweise, etwa auf Goethes Tasso oder Dostojewskis Brüder Karamasow – und im Film (Michael Hanekes Weisses Band). Und wir werden gleich zu Semesterbeginn einen Gastvortrag des Vize-Präsidenten der Max-Scheler-Gesellschaft hören. Vor allem aber werden wir unsere heutige Zeit mit ihrer populistischen Vermassung und ihrer nicht enden wollenden Naturzerstörung durch die Brille Max Schelers besser zu verstehen suchen. |
Bemerkungen | Für Jurist:innen geeignet. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|---|---|---|
wöchentlich | Dienstag | 11.15-14.00 | -- Anfrage zentraler Raum für Lehre- |
wöchentlich | Dienstag | 16.00-19.00 | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Datum | Zeit | Raum |
---|---|---|
Dienstag 25.02.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 25.02.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 04.03.2025 | 11.15-14.00 Uhr | -- Anfrage zentraler Raum für Lehre-, -- |
Dienstag 04.03.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 11.03.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Fasnachstferien |
Dienstag 11.03.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Fasnachstferien |
Dienstag 18.03.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 18.03.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 25.03.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 25.03.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 01.04.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 01.04.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 08.04.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 08.04.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 15.04.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 15.04.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 22.04.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 22.04.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 29.04.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 29.04.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 06.05.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 06.05.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 13.05.2025 | 11.15-14.00 Uhr | -- Anfrage zentraler Raum für Lehre-, -- |
Dienstag 13.05.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 20.05.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 20.05.2025 | 12.00-15.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 210 |
Dienstag 27.05.2025 | 11.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 211 |
Dienstag 27.05.2025 | 12.00-15.00 Uhr | --, -- |
Module |
Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) Modul: Probleme der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |