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74302-01 - Proseminar: «Sicher sind wir nicht geblieben». Vulnerabilität in moderner jüdischer Literatur (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2025
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Kathrin Schwarz (kathrin.schwarz@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Insbesondere in zeitgenössischen Romanen ist die Vulnerabilität zu einem wichtigen Thema aufgestiegen, das Figurenzeichnung, Motivik und Handlungsstruktur gleichermaßen bestimmt (vgl. u.a. Leonhard/Horstkotte 2016; Meißner 2019). Darstellungen körperlicher, psychischer, gesellschaftlicher und genderspezifischer Verletzbarkeit lassen sich nicht erst in der zeitgenössischen Literatur finden, sondern sind schon lange in vielen Werken der jüdischen Literatur anzutreffen.
Moderne jüdische Literaturen der zweiten und dritten Generation sind weder nur autofiktional noch beschäftigen sie sich nur mit der Vergangenheit. Sie befragen vermeintliche Sicherheiten. Ihre Protagonist:innen sind durch ihre Position im Dazwischen vereint, sie changieren und kämpfen mit gesellschaftlichen und familiären Erwartungen, mit Identitäten und Zugehörigkeiten (Banki, Luisa/Battegay, Caspar: Sieben Thesen zur deutschsprachigen jüdischen Gegenwartsliteratur. In: Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart, Sonderausgabe 01 (2019), S. 41–47.) Daher sollen hier ausgewählte Texte mit dem Konzept der Vulnerabilität betrachtet werden:
Welche Rolle spielt Vulnerabilität in den jüdischen Gegenwartsliteraturen? Inwiefern besitzen literarische Reflexionen von Verletzbarkeit auch ein widerständiges Potential?
Hierfür werden kultur- und literaturwissenschaftliche Methoden vermittelt. Die Studierenden lernen die wichtigsten Diskurse und Konzepte zu jüdischen Literaturen kennen und diese aus der Perspektive der Vulnerabilität zu beleuchten. Neben wichtigen Werken werden die Anthologien «Sicher sind wir nicht geblieben» (hg. von Laura Cazés) und «Wir schon wieder» (hg. von Dana von Suffrin) der Ausgangspunkt für das Proseminar sein.
Literatur Literaturauswahl
Laura Cazés (Hg.). «Sicher sind wir nicht geblieben». Jüdischsein in Deutschland. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2022.
Olga Grjasnowa. Juli August September. Hanser Berlin, München 2024.
Dana von Suffrin (Hg.). «Wir schon wieder». Rowohlt Hundert Augen, Hamburg 2024.
Dana von Suffrin. Otto. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2019.
Ofer Waldman; Sascha Marianna Salzmann. «Gleichzeit». Briefe zwischen Israel und Europa. Suhrkamp Verlag, Berlin 2024.
Sekundärliteratur
Battegay, Caspar; Banki, Luisa. 7 Thesen zur jüdischen Literatur. In: Brumlik, Micha; Chernivsky; Chernivsky, Marina; Czollek, Max; Peaceman, Hannah; Schapiro, Anna und Lea Wohl von Haselberg (Hg.). Jalta. Sonderausgabe 1 (2019). Zwischen Literarizität und Programmatik – Jüdische Literaturen der Gegenwart. Neofelis Verlag. Berlin 2019.
Casale, Rita; Braslavsky, Paula-Irene Villa. Verletzbarkeiten. Einleitung. In: Verletzbarkeiten. feministische studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung H. 2 (2011), S. 191-195.
Erll, Astrid. Traumatic pasts, literary afterlives, and transcultural memory: new directions of literary and media memory studies, Journal of Aesthetics & Culture, 3:1, 7186, 2011. DOI: 10.3402/jac.v3i0.7186
Garloff, Katja, and Agnes C. Mueller (Hgg.)e German Jewish Literature after 1990. Rochester, New York: Camden House, 2018. doi:10.1515/9781787442962.
Govrin, Jule. Politische Körper. Von Sorge und Solidarität. Berlin: Matthes & Seitz 2022.
Herrmann, Leonhard und Silke Horstkotte. Verletzlichkeit. In: Dies. Gegenwartsliteratur. Eine Einführung. Stuttgart: Metzler 2016, S. 113-119.
Masschelein, Anneleen et al. (Hrsg.). Mediating vulnerability. Comparative approaches and questions of genre. London: UCL Press 2021.
Meißner, Béatrice Katharina. Vulnerabilität. Verwundbare Figuren in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Würzburg: Königshausen & Neumann 2019.
Bemerkungen Die letzten drei Kurse (14., 21., 28. Mai) werden per Zoom stattfinden.

 

Teilnahmevoraussetzungen Die Bedingungen für die Teilnahme an einem Proseminar müssen erfüllt sein.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Mittwoch 14.15-15.45 Leimenstrasse 48, Raum 2

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Mittwoch 19.02.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 26.02.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 05.03.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 12.03.2025 14.15-15.45 Uhr Fasnachstferien
Mittwoch 19.03.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 26.03.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 02.04.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 09.04.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 16.04.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 23.04.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 30.04.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 07.05.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 14.05.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 21.05.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Mittwoch 28.05.2025 14.15-15.45 Uhr Leimenstrasse 48, Raum 2
Module Modul: Basis Literatur und Religion (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022))
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik)
Modul: Jüdische Studien 1 (JSTh 1) (Bachelor Studienfach: Theologie)
Modul: Jüdische Studien 1 (JSTh 1) (Bachelorstudium: Theologie)
Wahlbereich Bachelor Jüdische Studien: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Als Leistungsnachweis wird, neben der aktiven Teilnahme, ein Exzerpt eines theoretischen Text erstellt (1 Seite) und ein Text aus einer der Anthologien schriftlich analysiert (3 Seiten).
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Jüdische Studien

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