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Semester | Frühjahrsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Luca Preite (luca.preite@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Rund ein Fünftel bis Viertel aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden sich aktuell nach der obligatorischen Schule in Übergangsausbildungen und Übergangsmassnahmen wie z.B. dem 10. Schuljahr, dem Motivationssemester, einer Integrations- und Berufswahlklasse, einem vorberufsbildenden Praktikum oder einer Integrationsvorlehre wieder. Ursprünglich nur als temporäre Lösung im Rahmen der Lehrstellenkrise der 1990er und 2000er Jahren angedacht, entwickeln sich diese Brückenangebote und Zwischenlösungen zu einem dauerhaften Provisorium und undurchsichtigen Konglomerat im Schweizer Bildungssystem. Diese Institutionen übernehmen dabei eine zentrale Rolle und Funktion in der Steuerung des Zugangs zur Berufsbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die keinen direkten Anschluss in die Sekundarstufe II erlangen. Kurz: es geht darum sogenannt ausbildungslose Jugendliche und junge Erwachsene in offene Lehrstellen zu vermitteln. Aktuell ist so bereits jeder vierten Berufslehre eine Übergangsausbildung und Massnahme von mindestens ein bis zwei Jahren vorgelagert. Nichtdestotrotz sind diese Brückenangebote und Zwischenlösungen kaum in offiziellen Darstellungen und bildungswissenschaftlichen Analysen des schweizerischen Bildungssystem präsent. Das Seminar nimmt die Entwicklung dieser Brückenangebote und Zwischenlösungen zum Anlass, um das Verhältnis von Wandel und Persistenz der Governance des Schweizerischen Bildungssystem zu analysieren. Wenn diese Übergangsausbildungen und Massnahmen auch schon früh im Sinne einer sozial- und wohlfahrtsstaatlichen Aktivierungs- und Unterbringungslogik angedacht waren und operiert haben, so scheint diese Tendenz zunehmend, je länger es dem dualen Berufsbildungssystem nicht gelingt, weder alle Lehrstellen zu besetzen, noch alle Jugendliche – insbesondere Jugendliche aus den tiefsten Sek-I-Leistungszüge, sonderpädagogisch beschulte Jugendliche sowie spät immigrierte Jugendliche und junge Erwachsene – zu integrieren. Sichtbar wird demnach wie am Beispiel dieser Brückenangebote und Zwischenlösungen zentrale Fragen der Bildungssteuerung einerseits und der Reproduktion von Bildungsungleichheit anderseits verhandelt werden. |
Lernziele | Studierende erkennen, verstehen und analysieren, wie die Entwicklung und Etablierung von Übergangsausbildungen und Massnahmen in Zusammenhang mit Steuerungslogiken des Schweizer (Berufs)Bildungssystem steht. Studierende erkennen, verstehen und analysieren wie in der Steuerung des Zugangs zur Sekundarstufe II Bildungsungleichheiten reproduziert werden. |
Literatur | Bonoli, G., & Emmenegger, P. (2021). The limits of decentralized cooperation: promoting inclusiveness in collective skill formation systems? Journal of European Public Policy, 28(2), 229-247. Bonvin, J.-M., & Rosenstein, E. (2016). From inclusiveness to selectivity: paradoxical outcomes of youth transition policies in Switzerland. Sociologia del Lavoro, 141(1), 39-45. Dahmen, S. (2021). Regulating Transitions from School to Work: Bielefeld University Press, transcript. Evi, S. (2020). Upper secondary education for youth at risk: A comparative analysis of education and training programmes in Austria, Norway, Sweden and Switzerland. International Journal for Research in Vocational Education and Training, 7(1). Preite, L. (2022). Widerstand als Selbstbehauptung. "Gefährdete" Jugendliche im Berufsbildungs- und Übergangssystem. Bielefeld: transcript Verlag. |
Bemerkungen | Diese Lehrveranstaltung ist auf 30 Teilnehmende limitiert. Die Platzvergabe erfolgt nach Belegdatum, Studierende aus dem MA Educational Sciences (MAEdSC) und MA Fachdidaktik (MAFD) werden bevorzugt. Bei Fragen zur Teilnahme kontaktieren Sie direkt bildungswissenschaften@unibas.ch |
Weblink | https://bildungswissenschaften.unibas.ch |
Teilnahmevoraussetzungen | BA-Abschluss. Immatrikuliert im Masterstudiengang Educational Sciences oder Fachdidaktik bzw. Doktoratsprogramm IBW. Studierende anderer Studiengänge wenden sich bei Interesse bitte zuerst an die Dozierenden. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Diese Lehrveranstaltung ist auf 30 Teilnehmende limitiert. Die Platzvergabe erfolgt nach Belegdatum, Studierende aus dem MA Educational Sciences (MAEdSC) und MA Fachdidaktik (MAFD) werden bevorzugt. Bei Fragen zur Teilnahme kontaktieren Sie direkt bildungswissenschaften@unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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14-täglich | Mittwoch | 16.15-17.45 | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Bemerkungen |
Findet an der Uni Basel statt. Alternierend mit LV 67700. |
Datum | Zeit | Raum |
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Mittwoch 19.02.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 05.03.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 19.03.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 02.04.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 16.04.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 30.04.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 14.05.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Mittwoch 28.05.2025 | 16.15-17.45 Uhr | Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 |
Module |
Modul: Bildungsorganisation und Systemsteuerung (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Fachdidaktik) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Anwesenheit (80%) - aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung (Vorbereitungstexte sind gelesen, Auf- und Nachbereitungsarbeiten erledigt) - Mündliche Präsentation (Referat) oder schriftliche Arbeit (Paper) |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anm.: Belegen Lehrveranstaltung; Abm.: stornieren |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Bildungswissenschaften |