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Semester | Frühjahrsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Nicolas Fink (nicolas.fink@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Der Streit ist immer wieder Motor gelehrten Denkens und Schreibens gewesen. Die Einhegung der Kontroverse in das Gebäude antiker Rhetorik verbürgt wirkungsmächtig die Modalitäten des Streitens. Mit dem Entstehen einer res publica literaria im 18. Jahrhundert gewinnen Dispute in und um Buchstaben eine neue Dynamik. Das öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzte Streitgespräch wird durch eine gemeinschaftsstiftende Ausgangslage verbürgt – man hält sich an die Vernunft und setzt sich mit demselben Problem auseinander. Gleichzeitig läuft diese Kommunikation Gefahr, in verbale Gewalt abzudriften: Das Gegenüber versagt, wird lächerlich gemacht, weil es angeblich die Hauptsache nicht erfasst oder am philologischen Detail scheitert. Die Mitteldinge interessieren kaum. Lessings »Federkriege« (Barner), prestigebeflissen und mit ironischer Härte geführt, legen beredtes Zeugnis dieser inneren Spannung zwischen Streitkultur und Polemik ab. Demgegenüber stehen literarische Oeuvres, wie dasjenige Heinrich von Kleists, die das Zerbrechen der Diskurskultur in Rechtsgemeinschaften analysieren. In jüngerer Vergangenheit haben wiederum Ereignisse wie der Zürcher und der deutsch-deutsche Literaturstreit die Frage nach einer Formgeschichte des Streitens und der Bedeutung von dessen »persuasive[r] Kraft« (Wegmann) für die Gegenstandskonstitution der Literaturwissenschaft aufgerufen. Ausgehend von Texten der deutschsprachigen Literatur nach 1750 bis hin zu solchen der Gegenwart will das Proseminar ausgewählte Streitfälle untersuchen, um Möglichkeiten und Grenzen des Disputs für die Literatur auszuloten. Zwar nimmt das Proseminar ein, zwei Grenzübertritte in die Hoheitsgebiete anderer Disziplinen in Kauf. Das Erkenntnisinteresse gilt aber der Literatur: Kann man von einem Paradigma der Produktion und Rezeption von Literatur sprechen? Oder haftet das Ereignis Streit der modernen Literatur nur äußerlich an? |
Lernziele | Die Studierenden erarbeiten sich literaturwissenschaftlich relevante Zugänge zu exemplarischen Texten im historischen, kulturellen und sozialen Kontext ihrer Entstehung sowie im Kontext der Rezeptionsgeschichte und der aktuellen Forschung. Von hier aus sollen – auch über das Textkorpus des Seminars hinaus – erste literaturwissenschaftliche Arbeiten selbständig entstehen können. |
Literatur | Das genaue Programm und die Literaturliste werden zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. |
Teilnahmevoraussetzungen | Abgeschlossenes PS I: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Donnerstag | 14.15-16.00 | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Datum | Zeit | Raum |
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Donnerstag 20.02.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 27.02.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 06.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 13.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Fasnachstferien |
Donnerstag 20.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 27.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 03.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 10.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 17.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Ostern |
Donnerstag 24.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 01.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Tag der Arbeit |
Donnerstag 08.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 15.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 22.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 5 |
Donnerstag 29.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Auffahrt |
Module |
Modul: Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Regelmäßige Teilnahme, Übernahme von Impulsreferaten und/oder anderweitigen Arbeitsaufträgen, Mitwirken bei einer Arbeitsgruppe und/oder Erfüllen kleiner Schreibübungen im Hinblick auf die Proseminararbeit. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |