Zurück zur Auswahl
Semester | Frühjahrsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Tim Hofmann (tim.hofmann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | „Keine Zensur gibt es nicht. Seit Menschen denken, sprechen, schreiben, lesen, existiert auch die zensorische Restriktion dieser Praktiken.“ Sie ist, so Nikola Roßbach in Achtung Zensur. Über Meinungsfreiheit und ihre Grenzen, seit jeher ein wichtiges „Mittel geistlicher und weltlicher Herrschaftsabsicherung.“ Diese vor historischem Hintergrund formulierte und bis in die Gegenwart hineinreichende These legt nahe, dass Literatur neben ihren ästhetischen Qualitäten eben immer auch Austragungsort von gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen ist. Ihr wird eine mobilisierende Wirkung zugeschrieben die durch das Auslösen von Affekt- bzw. Effektdynamiken wesentlich mit Gesichtspunkten kultureller Hegemonie und Macht korrespondiert. Je mit einem historischen Index versehen, greifen Praktiken der literarischen Zensur so in ein kommunikatives System ein, wobei einerseits eine soziale Konstruktion von ‚Gefährlichkeit‘ stattfindet, andererseits Fragen nach der Freiheit von Kunst und den Grenzen des Sagbaren aufgeworfen werden. Das Seminar möchte diese vorangestellten Überlegungen zum Anlass nehmen, verschiedene Verhandlungsweisen und Praktiken literarischer Zensur genauer in den Blick zu nehmen. Dabei soll dem Themenfeld innerhalb des Seminarkontextes über drei miteinander korrespondierende Perspektiven begegnet werden: Zunächst gilt es, gemeinsame (I.) Begriffs- und Theoriearbeit zu leisten. Themengebunden sollen hier definitorische, vor allem aber kultursoziologische (bspw. Foucault, Bourdieu) und metapolitische Gesichtspunkte (bspw. Gramsci) erschlossen werden. Anhand einer exemplarischen Auswahl von (II.) Praktiken der Zensur, soll in einem weiteren Schritt die historische Diskurs- und Debattendimension des Themenfelds durchmessen werden (bspw. Index Romanus, Bücherverbrennung, ‚Schundliteratur‘, Book Bans, Cancle Culture), wobei unter Rückgriff auf die theoretischen Grundlagen jeweils dezidiert zu erfragen sein wird, welche ‚Gefährlichkeit‘ eine bestimmte gesellschaftliche Realität einer bestimmten Art von Literatur zuschreibt. Mit der Hinwendung zu (III.) literarischen Einzelwerken, soll in einem letzten Schritt auch danach gefragt werden, wie Zensur diegetisch reflektiert wird bzw. wie Praktiken der Zensur als Thema der Literatur erzählerisch bearbeitet werden (bspw. Prometheus-Stoff, Heine, Kraus, Tucholsky, Bradbury, Orwell, Frisch, Eco). |
Lernziele | Anhand ausgewählter Beispiele und Fragestellungen erarbeiten und reflektieren die Studierenden verschiedene Verhandlungsweisen und Praktiken literarischer Zensur. |
Literatur | Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|---|---|---|
wöchentlich | Donnerstag | 14.15-16.00 | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Datum | Zeit | Raum |
---|---|---|
Donnerstag 20.02.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 27.02.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 06.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 13.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Fasnachstferien |
Donnerstag 20.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 27.03.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 03.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 10.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 17.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Ostern |
Donnerstag 24.04.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 01.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Tag der Arbeit |
Donnerstag 08.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 15.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 22.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Donnerstag 29.05.2025 | 14.15-16.00 Uhr | Auffahrt |
Module |
Modul: Aufbaustudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Schwerpunkt nach 1850 (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Aufbaustudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Schwerpunkt vor 1850 (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Modul: Praktiken (Master Studiengang: Kulturtechniken) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |