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75841-01 - Proseminar: Mondliteratur (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2025
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Constantin Sinn (c.sinn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Welche Farbe hat eigentlich der Mond? Gelb, grauweiß, perlengrau, silberblau, bronzen, rosen-farben, blutrot, karmesinrot, grün, leichenfarben oder purpurn? Diese und andere Mondfarben sammelte der deutsche Literatur- und Medienwissenschaftler Friedrich Kittler (1943–2011) auf DIN-A6-Karteikarten in einem seiner Zettelkästen, die sich heute im Literaturarchiv in Marbach befinden. Ausgehend von Kittlers Verweissystem wollen wir uns gemeinsam die Mondliteratur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart in verschiedenen literarischen Gattungen und Epochen erschließen. Neben einer Auswahl an Mondgedichten und -liedern widmen wir uns auch Erzählungen, Märchen und Novellen über den Mond:

Matthias Claudius »Abendlied« (1779); Johann Gottfried Herder »Der Mond« (1787); Johann Wolfgang Goethe »An den Mond« (1778); Joseph von Eichendorff »Mondnacht« (1837); Annette von Droste-Hülshoff »Mondesaufgang« (1846); Brüder Grimm »Der Mond« (1857); Wilhelm Raabe »Deutscher Mondschein« (1873); Gerdt von Bassewitz »Peterchens Mondfahrt« (1912/15); Bertolt Brecht »Liebeslied: Siehst du den Mond über Soho?« (1928); Ernst Jünger »Sizilischer Brief an den Mann im Mond« (1930); Walter Benjamin (Detlef Holz) »Der Mond« (1933); Hilde Domin »Auf der andern Seite des Monds« (1962–64); Rolf Dieter Brinkmann »Mondlicht in einem Baugerüst« (1975); Maren Kames »Luna Luna« (2019) u.v.m.

Es macht »Soviel Mühe den Mond / zu beschreiben«, dichtete Rainer Malkowski. Eben weil es so schwierig ist, zu einer ›adäquaten‹ Beschreibung des Mondes zu gelangen, möchte ich mit Ihnen zusammen im Seminar u. a. folgenden Fragen nachgehen:

- Inwiefern wird die Wahrnehmung des Mondes (Sehen, Fühlen, Denken) literarisiert? Wie werden diffuse (Mondschein) und nicht unmittelbar sichtbare Phänomene (Mondanziehungskraft, Mondrückseite) sprachlich erfasst?
- Wie wird der Mond literarisch adressiert? Warum sprechen wir zu dem Mann im Mond?
- Ist eine Literaturgeschichtsschreibung anhand lunarer Literaturen möglich? Verändert sich beispielsweise die literarische Farbpalette (das Kolorit) des Mondes im Laufe der Jahrhunderte?
- Was ist Naturlyrik, wie arbeitet das Nature Writing? Was ist Literatur vom Mond?

Als Hilfestellung zur Abfassung Ihrer Proseminararbeit erfolgt eine Einführung in die Arbeit mit digitalen Zettelkästen anhand der Software Zkn3 (Zettelkasten nach Niklas Luhmann, open source). Dieser digitale Zettelkasten dient der Ordnung und Organisation Ihres Wissens und bietet eine mögliche Grundlage der eigenen Schreibarbeit. Für die Anwendung der Software sind Ihrerseits keinerlei technische Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur Alle Seminartexte werden digital bereitgestellt. Eine ausführliche Literaturliste folgt zu Beginn des Semesters auf ADAM.

Zum Mond:
Galileo Galilei: Sidereus Nuncius. Nachricht von neuen Sternen, hrsg. und eingeleitet von Hans Blumenberg, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980.
Marion Poschmann: Mondbetrachtung in mondloser Nacht. Über Dichtung, Berlin: Suhrkamp 2019.
Zu Farben:
Johann Wolfgang Goethe: Die Tafeln zur Farbenlehre und deren Erklärungen, mit einem Nachwort von Jürgen Teller, Frankfurt a. M.: Insel 2013. Siehe ausführlich Goethes Farbenlehre in der Leopoldina-Ausgabe.
Zum Zettelkasten:
Heike Gfrereis/Ellen Strittmatter: Zettelkästen. Maschinen der Phantasie, Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft 2013.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Dienstag 18.15-20.00 Deutsches Seminar, Seminarraum 3

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Dienstag 18.02.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 25.02.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 04.03.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 11.03.2025 18.15-20.00 Uhr Fasnachstferien
Dienstag 18.03.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 25.03.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 01.04.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 08.04.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 15.04.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 22.04.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 29.04.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 06.05.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 13.05.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 20.05.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 27.05.2025 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Module Modul: Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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